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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010 8875Sylvia Canel(A)eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung (C) aufbauenkann, und eigenständige Schulen, in <strong>der</strong>en Eigenverantwortunges liegt, wie erfolgreich sie gemessen anguten Qualitätsmaßstäben sind, sind ein Garant für Bildungsgerechtigkeitund für Bildungserfolg.Arbeitslosigkeit landen. Wir müssen uns daher anschauen,welche Rahmenbedingungen laut PISA-Studie<strong>zu</strong> Verbesserungen geführt haben. Dann müssen wirüberlegen, welche <strong>zu</strong>sätzlichen Maßnahmen von Bundund Län<strong>der</strong>n noch auf den Weg gebracht werden können.(B)Ich bin sehr <strong>zu</strong>versichtlich, dass die nächste PISA-Studie für uns noch erfolgreicher ausfallen wird.Danke sehr.(Beifall bei <strong>der</strong> FDP und <strong>der</strong> CDU/CSU)Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:Jetzt spricht Priska Hinz für Bündnis 90/Die Grünen.Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NEN):Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Auchich freue mich durchaus, dass man nach zehn Jahrenkonstatieren kann, dass es für die Schülerinnen undSchüler Verbesserungen im Schulsystem gibt und dasswir nicht wie<strong>der</strong> in einen Schock versetzt werden, wie esbei <strong>der</strong> ersten PISA-Studie <strong>der</strong> Fall war. Ich freue michvor allen Dingen, dass sich im unteren Bereich, also beiden Schülerinnen und Schülern, die sehr schwach sind,tatsächlich sehr viel verbessert hat und dass bei Migrantenkin<strong>der</strong>nein deutlicher Kompetenz<strong>zu</strong>wachs <strong>zu</strong> verzeichnenist.Allerdings besteht kein Grund, <strong>zu</strong> glauben, man habealles gemacht und müsse nur die Programme herunterbeten,die schon begonnen wurden, Herr Weinberg.(Uwe Schummer [CDU/CSU]: Das tut dochkeiner!)Ich glaube vielmehr, dass man auf Grundlage <strong>der</strong> PISA-Studie, ihrer Ergebnisse und <strong>der</strong> sich daraus ab<strong>zu</strong>leitendenEmpfehlungen überlegen muss, wo noch Defizite impolitischen Handeln sind und welche Schlüsse wir darausziehen müssen. Da<strong>zu</strong> habe ich von Ihnen lei<strong>der</strong> nurwenig gehört.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENund bei <strong>der</strong> SPD)Wenn es nach wie vor <strong>zu</strong>trifft, dass <strong>der</strong> Bildungserfolgin Deutschland von <strong>der</strong> sozialen Herkunft abhängt, dassMigrantenkin<strong>der</strong> immer noch große Kompetenznachteilehaben und dass es Überlappungen bei den Kompetenzenvon Hauptschülern und Gymnasiasten gibt, dann kannman aufgrund dieser auffälligen Befunde nicht sagen:Das viergliedrige Schulsystem hat sich bewährt. Außerdemsollen sich die Migrantenkin<strong>der</strong> ein bisschen mehranstrengen. Dann bekommen wir das Ganze schon geregelt.Ein Fünftel <strong>der</strong> Jugendlichen im Alter von 15 Jahrensteht auf <strong>der</strong> untersten Kompetenzstufe, die dem Grundschulniveauentspricht. Das heißt schlicht und einfach,dass sie nicht ausbildungsreif sind. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite droht uns ein Fachkräftemangel. Wir wollen, dassJugendliche an <strong>der</strong> Gesellschaft teilhaben können, dasssie eine Ausbildung machen und sich eine Existenz aufbauenkönnen. Wir wollen nicht, dass sie sofort in <strong>der</strong>Eine längere und effektivere Lernzeit das wurdeschon gesagt ist eine Vorausset<strong>zu</strong>ng dafür, dass Kin<strong>der</strong>besser lernen. Damit bin ich bei den Ganztagsschulen.Eine Ganztagsschule bedeutet natürlich gute Ganztagsangebote,die mit dem Unterricht verzahnt werden, undeine bessere Ausschöpfung <strong>der</strong> Lernzeit. Wir können unsnicht damit <strong>zu</strong>friedengeben, dass nur 30 Prozent <strong>der</strong>Schulen Ganztagsangebote haben und dass bei den restlichenSchulen die Kin<strong>der</strong> in die Röhre gucken, weil sievon uns allein gelassen werden.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)Wir benötigen ein neues Programm für Ganztagsschulen.Schulen mit Ganztagsangeboten sollen sich in gebundeneGanztagsschulen umwandeln können. Nur sokann man die Qualität des Unterrichts steigern. Aufdiese Weise können alle Kin<strong>der</strong> von guten Schulen profitieren.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)Es geht nicht darum, irgendwelche Schulen, egal welcherSchulform, ab<strong>zu</strong>wickeln. Aber man muss sich fragen,wie man die Situation, dass teilweise Hauptschülerso gut sind wie Gymnasiasten und Gymnasiasten manchmalso schlecht wie Hauptschüler sind, verän<strong>der</strong>n kann.Ungeachtet dieser Tatsache ist <strong>der</strong> Kompetenz<strong>zu</strong>wachsan Gymnasien sehr stark und werden die Hauptschulenvon den Eltern nicht mehr ausgewählt. Deswegen halteich es für richtig, dass die Län<strong>der</strong> bis auf manche dieMehrgliedrigkeit aufgeben und <strong>zu</strong>mindest <strong>zu</strong>r Zweigliedrigkeitübergehen.In <strong>der</strong> Zukunft muss in Deutschland gelten, dass jedeSchule <strong>zu</strong> jedem Abschluss führt, dass man an je<strong>der</strong>Schule den Übergang <strong>zu</strong>r Oberstufe hinbekommen kann,damit jedes Kind, das später startet, das Abitur machenund in die höhere Bildung einsteigen kann.(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENsowie bei Abgeordneten <strong>der</strong> SPD und <strong>der</strong> LIN-KEN)Frau Canel, das müsste doch in unser aller Interesse sein;da brauchen wir hier doch nicht mehr den alten Schulkampf<strong>zu</strong> führen, <strong>der</strong> überhaupt keinen mehr hinter demOfen hervorlockt.Ich bin <strong>der</strong> Meinung, dass wir wie<strong>der</strong> Bund-Län<strong>der</strong>-Programme brauchen, wie <strong>zu</strong>m Beispiel das Sinus-Programm,das da<strong>zu</strong> geführt hat, dass die Lehrer den Unterrichtin Mathematik und Naturwissenschaften bessergestalten können; unter an<strong>der</strong>em deswegen sind wir inNaturwissenschaften und Mathematik besser als <strong>der</strong>OECD-Durchschnitt. Das hat mit solchen Programmen<strong>zu</strong> tun, die wir <strong>zu</strong>rzeit nicht durchführen können, weil esdas Kooperationsverbot gibt.Wir brauchen eine bessere Sprachför<strong>der</strong>ung, die auchevaluiert wird. Da ist <strong>der</strong> Bund gefragt, entsprechende(D)

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