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Mündliche Frage zu Entscheidungskriterien der ... - Schulz, Swen

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Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 80. Sit<strong>zu</strong>ng. Berlin, Mittwoch, den 15. Dezember 2010 8833Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)(A)(B)dieser Schirm ist, son<strong>der</strong>n wichtig ist, dass er(C)die Aufgaben,die er wahr<strong>zu</strong>nehmen hat, erfüllen kann.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU sowie bei Abgeordneten<strong>der</strong> FDP)Da<strong>zu</strong> gehört auch die Beteiligung des IWF. Ich denke,dass <strong>der</strong> Internationale Währungsfonds sowohl in Be<strong>zu</strong>gauf Griechenland als auch in Be<strong>zu</strong>g auf Irland mit seinerExpertise und seinen Möglichkeiten hilfreich gewirkthat.Wir werden die Gläubigerbeteiligung einführen, dienichts weiter bedeutet, als dass die Möglichkeit, dass einStaat insolvent wird und pleitegeht, aufrechterhaltenwird. Innerhalb des Mechanismus kann ein solcher Staatallerdings aufgefangen werden, und ihm kann die Möglichkeitgegeben werden, sich <strong>zu</strong> sanieren und <strong>zu</strong> entschulden;das ist entscheidend.Meine Damen und Herren, Europa geht den Weg ineine Stabilitätsunion, und Deutschland geht voraus, <strong>zu</strong>sammenmit Frankreich, mit den Nie<strong>der</strong>landen, mit Österreichund all den Län<strong>der</strong>n in Europa, die größtes Interessean <strong>der</strong> Stabilität unserer gemeinsamen Währunghaben. Das gilt übrigens auch für diejenigen Län<strong>der</strong>, dieauf dem Weg <strong>zu</strong>m Euro sind, <strong>zu</strong>m Beispiel für Polen undTschechien, ob in naher o<strong>der</strong> ferner Zukunft. All dieseStaaten haben ein gemeinsames Interesse an einer stabilengemeinsamen Währung. Wer gehört hat, welchesHohelied <strong>der</strong> schwedische Außenminister vor zwei Wochenauf den Euro und seine Stabilität gesungen hat, <strong>der</strong>weiß: Man schaut auf Europa. Man schaut auf die Euro-Zone und darauf, wie wir die Stabilität des Euros aufrechterhalten.Die heilende Wirkung des Krisenmechanismus(Lachen des Abg. Dr. Diether Dehm [DIELINKE])mit <strong>der</strong> Zielset<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> Aufdeckung und Beseitigungvon Defiziten wäre sofort, von heute auf morgen, beendet,wenn wir Euro-Bonds einführen würden.Die Arbeit am Wachstums- und Stabilitätspakt wirdweitergehen. Es wird auch in <strong>der</strong> Zukunft eine wichtigeAufgabe bleiben, die Sanktionen <strong>zu</strong> verschärfen, die Statistikennoch klarer, ehrlicher und transparenter <strong>zu</strong> machenund insgesamt mehr auf Indikatoren wie die Entwicklung<strong>der</strong> Gesamtverschuldung <strong>zu</strong> achten. DieseDinge sind nicht vom Tisch, son<strong>der</strong>n sie müssen in dennächsten Monaten umgesetzt und politisch tragfähig gemachtwerden.Wir brauchen noch mehr Koordinierung. Aber IhreFor<strong>der</strong>ung, Herr Trittin, nach einer Vergemeinschaftung<strong>der</strong> Haushalts-, Wirtschafts- und Finanzpolitik in Europabzw. im Euro-Land weise ich <strong>zu</strong>rück.(Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Nichts begriffen!)Das muss auch in <strong>der</strong> Zukunft eine Aufgabe <strong>der</strong> nationalenRegierungen sein, unter Kontrolle <strong>der</strong> nationalenParlamente.(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:Das ist <strong>der</strong> Kern <strong>der</strong> Kontroverse!)Auch künftig muss <strong>der</strong> Europäische Rat <strong>der</strong> Ort sein, andem die gemeinsame Koordinierung <strong>der</strong> nationalen Politikenstattfindet. Daran kann und darf es auch in <strong>der</strong> Zukunftkeinen Zweifel geben.(Beifall bei Abgeordneten <strong>der</strong> CDU/CSU und<strong>der</strong> FDP)Ja, wir brauchen eine stärkere Koordinierung, und wirmüssen Wege dafür finden, die Idee <strong>der</strong> deutschen Stabilitätskulturauf an<strong>der</strong>e Staaten innerhalb des Euro-Raums <strong>zu</strong> übertragen. Das ist ohne <strong>Frage</strong> richtig; da habenSie recht. Ich denke, man darf dabei auch diejenigennicht ausschließen, die Interesse daran haben, diesenWeg <strong>der</strong> Stabilität mit uns <strong>zu</strong> gehen, auch wenn sie denEuro noch nicht eingeführt haben, namentlich Polen,aber auch, wie gesagt, Tschechien und die an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>,die dieses Interesse haben.(D)(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)Es irritiert mich sehr, dass die Einführung von Euro-Bonds plötzlich sowohl vonseiten <strong>der</strong> SPD als auch vonseiten<strong>der</strong> Grünen gefor<strong>der</strong>t wird. Das gibt mir eine Vorstellungdavon, wie das Klima wohl damals in <strong>der</strong> rotgrünenKoalition war, als man mir nichts, dir nichts undohne mit <strong>der</strong> Wimper <strong>zu</strong> <strong>zu</strong>cken den Stabilitätspakt aufgeweichthat(Volker Kau<strong>der</strong> [CDU/CSU]: Genau! Das warJoschka Fischer!)und als man, ohne Wi<strong>der</strong>stand <strong>zu</strong> leisten, <strong>der</strong> AufnahmeGriechenlands in die Euro-Zone <strong>zu</strong>gestimmt hat. Das istIhre Politik von damals, aus <strong>der</strong> Sie bis heute nichts gelernthaben. Deswegen sind wir froh, dass Sie in <strong>der</strong> Oppositionsind.Die Menschen in Deutschland und in ganz Europa habensich gewünscht, dass sie einen Euro bekommen, <strong>der</strong>so stark ist wie die D-Mark. Der Euro ist heute stärkerals die D-Mark.(Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Gerade weiler so stark ist, können Sie die Euro-Bonds machen!)Dafür, dass er das auch bleibt und dass er weiterhin diestabile Währung ist, auf die übrigens viele auch außerhalbvon Europa ihre Hoffnung setzen, bürgen AngelaMerkel und diese Bundesregierung mit ihrem Kurs.Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, deswegen wünschenwir Ihnen alles Gute, viel Glück und eine glücklicheHand bei <strong>der</strong> Aufgabe, die Ihnen in den nächstenbeiden Tagen bevorsteht.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP Axel Schäfer [Bochum] [SPD]: Von Europakeine Ahnung!)Vielen Dank.(Beifall bei <strong>der</strong> CDU/CSU und <strong>der</strong> FDP)

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