exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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gendlichen Gruppenkompositionen, <strong>die</strong><br />
meist aus Improvis<strong>at</strong>ionen erwachsen,<br />
um gegen Ende des Projekts <strong>zu</strong> einem<br />
wiederholbaren Werk <strong>zu</strong> werden.<br />
M<strong>at</strong>erialien <strong>zu</strong>r Vor- und Nachbereitung<br />
Konzertveranstalter stellen <strong>zu</strong> ihren Kon -<br />
zerten einerseits Programmhefte un ter -<br />
schiedlichen Umfangs und unterschiedlicher<br />
Dichte <strong>zu</strong>sammen, andererseits<br />
werden von einigen Konzerthäusern und<br />
Orchestern eigene Lehrerpackages als<br />
Anregung für Unterrichtssequenzen erstellt,<br />
<strong>die</strong> auf das Konzert vorbereiten<br />
sollen.<br />
Wenn Konzerte im Abonnement angeboten<br />
werden, ergeben sich <strong>zu</strong>sätzliche<br />
Möglichkeiten, <strong>die</strong> Inhalte der Konzerte<br />
oder der vorbereitenden Workshops bei<br />
den Kindern nachhaltig <strong>zu</strong> verankern. So<br />
wird mit den Kindern gerne ein Lied gesungen,<br />
das in jedem Konzert wiederkehrt,<br />
und es werden bisweilen <strong>die</strong> Noten<br />
da<strong>zu</strong> mit nach Hause gegeben. Einzelne<br />
Konzertpädagogen verschicken sogar<br />
während der Abo-Saison kleine Briefsendungen,<br />
um auf spannende Aspekte des<br />
kommenden Konzertes hin<strong>zu</strong>weisen.<br />
Zu konzertpädagogischen Workshops<br />
werden ebenfalls M<strong>at</strong>erialien erstellt, allerdings<br />
erfolgt <strong>die</strong> Vermittlung der <strong>musik</strong>alischen<br />
Inhalte in <strong>die</strong>sem Fall überwiegend<br />
durch das praktische Tun zwischen<br />
Kindern und Jugendlichen sowie<br />
den Musikern und Konzertpädagogen.<br />
Unterlagen können dennoch da<strong>zu</strong> <strong>die</strong>nen,<br />
nach Ablauf des Projekts in der<br />
Klasse daran an<strong>zu</strong>knüpfen.<br />
Umgang mit anderen Kunstsparten<br />
Bei der methodischen Entwicklung von<br />
Projekten, <strong>die</strong> mehrere Kunstsparten integrieren,<br />
kommt es immer wieder <strong>zu</strong><br />
Spannungen um <strong>die</strong> „Vorherrschaft“ der<br />
einzelnen Künste. Gerade <strong>die</strong> Musik<br />
sieht sich häufig der Gefahr ausgesetzt,<br />
durch perform<strong>at</strong>ive Ansätze wie Tanz<br />
oder The<strong>at</strong>er oder noch stärker durch visuelle<br />
Herangehensweisen wie Film oder<br />
Bilder in eine untergeordnete Rolle gedrängt<br />
<strong>zu</strong> werden. Aber gerade an Mehr -<br />
spartenhäusern werden oft Ideen umgesetzt,<br />
<strong>die</strong> alle am Haus vorhandenen Potentiale<br />
nutzen möchten.<br />
Kooper<strong>at</strong>ion mit Schulen<br />
Schulen stehen Projekten der Orchester<br />
und Konzerthäuser grundsätzlich sehr<br />
offen gegenüber. Diese Projekte in den<br />
Schulalltag <strong>zu</strong> integrieren bedeutet für<br />
<strong>die</strong> jeweiligen Schultypen wie Grundschule,<br />
Haupt- und Realschule, Gymnasium<br />
oder Berufsschule jedoch unterschiedliche<br />
Anstrengungen, <strong>die</strong> mit der<br />
internen Schulorganis<strong>at</strong>ion, der Möglichkeit<br />
von Supplierungen (Vertretungsstunden)<br />
und Stundenverlegungen und<br />
dem allgemeinen kulturellen Klima an<br />
den Schulen <strong>zu</strong>sammenhängen. Ebenso<br />
ist es entscheidend, ob <strong>die</strong> Schulaufsicht<br />
von außen unterstützende Rahmenbedingungen<br />
für längerfris tige Projekte mit<br />
Künstlern <strong>zu</strong>r Verfügung stellt. Als ein<br />
Beispiel dafür kann das Schweizer Schulprogramm<br />
„Lernen am Projekt“ <strong>die</strong>nen,<br />
das größtmögliche Stundenflexibilität für<br />
ein Halbjahr gewährleistet und von konzertpädagogisch<br />
aktiven Orchestern gerne<br />
genützt wird. Auf <strong>die</strong>se Weise sind intensive<br />
Prozesse möglich, <strong>die</strong> <strong>zu</strong> komplexen<br />
und differenzierten <strong>musik</strong>alischen Ergebnissen<br />
führen.<br />
Ambitioniertere Vorhaben, <strong>die</strong> über<br />
einen längeren Zeitraum laufen, bedürfen<br />
langfristiger Vorbereitung und umfassender<br />
Überzeugungsarbeit. Konzertpäd-<br />
102<br />
agogen nennen generell eine Projektdauer<br />
von zehn Workshopeinheiten über<br />
jeweils 90 Minuten als ideal für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
eines kre<strong>at</strong>iven Musikprojekts<br />
mit eigenen Kompositionen der Schüler,<br />
<strong>die</strong> im Rahmen eines öffentlichen Konzerts<br />
präsentiert werden können. Jede<br />
Verlängerung <strong>die</strong>ser Projektphase kann<br />
da<strong>zu</strong> beitragen, der Improvis<strong>at</strong>ion und<br />
der Klangrecherche <strong>zu</strong> Beginn des Kompositionsprozesses<br />
breiteren Raum <strong>zu</strong><br />
geben und <strong>zu</strong>m Abschluss des Projekts<br />
mehr Gewicht auf eine konzentrierte<br />
Probenarbeit <strong>zu</strong> legen.<br />
Lehrkräfte stehen Projekten von<br />
außen höchst unterschiedlich gegenüber:<br />
Während einzelne Lehrer gerne eigene<br />
Ideen und methodische Ansätze in<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit einbringen möchten,<br />
geht <strong>die</strong> überwiegende Anzahl davon<br />
aus, ein fertiges Konzept <strong>zu</strong> übernehmen<br />
und in <strong>die</strong> Rolle eines begleitenden Assis -<br />
tenten <strong>zu</strong> schlüpfen, der als Experte für<br />
<strong>die</strong> Gegebenheiten vor Ort und <strong>die</strong> Besonderheiten<br />
seiner Schüler wertvolle<br />
Unterstüt<strong>zu</strong>ngsarbeit leistet.<br />
Aus den Interviews geht hervor, dass<br />
es für <strong>die</strong> meisten Konzertpädagogen<br />
und Musikvermittler ein Qualitätsmerkmal<br />
darstellt, wenn Konzepte gemeinsam<br />
mit Lehrern entwickelt und nicht nur<br />
<strong>zu</strong>r Durchführung angeboten werden. In<br />
<strong>die</strong>ser Phase der Zusammenarbeit profitieren<br />
beide Seiten vom kulturellen Hintergrund<br />
des Anderen – hinsichtlich der<br />
Vermittlung von <strong>musik</strong>alischen Inhalten<br />
und in der planenden Auseinanderset<strong>zu</strong>ng.<br />
Dieser Austausch kann im Einzelfall<br />
da<strong>zu</strong> führen, dass nicht mehr das Repertoire<br />
des Ensembles den Ausgangspunkt<br />
für ein konzertpädagogisches Projekt bildet,<br />
sondern <strong>die</strong> besondere Situ<strong>at</strong>ion<br />
einer Schulklasse: „Ein Lehrer, der mich