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exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at

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MERKMALE EINER GELUNGENEN<br />

MUSIKVERMITTLUNG<br />

Barbara Stiller h<strong>at</strong> eine Konzertreihe für<br />

Vorschulkinder im Rahmen einer umfassenden<br />

Beobachtung analytisch untersucht<br />

18 und dabei Schneiders Überlegungen<br />

<strong>zu</strong> einer gelungenen Vermittlung<br />

weiterentwickelt:<br />

> Musikvermittlung für Kinder möchte<br />

Gemeinsames zwischen der Musik<br />

und dem Publikum herstellen. Dafür<br />

schafft sie im Konzert einen<br />

außergewöhnlichen Rahmen und<br />

ermöglicht Erfahrungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses<br />

Gemeinsame verankern.<br />

> Konzerte für Kinder lassen sich<br />

nicht mit Musikunterricht in der<br />

Schule oder Musikschule vergleichen.<br />

Ein guter Musikvermittler<br />

bzw. Konzertpädagoge verfolgt<br />

allerdings ähnliche Str<strong>at</strong>egien wie<br />

ein Musikpädagoge: Er legt <strong>zu</strong>nächst<br />

seine inhaltlichen Ziele fest,<br />

entwickelt einen Plan, überlegt<br />

Methoden und Aktionsformen und<br />

erwägt den Eins<strong>at</strong>z von Me<strong>die</strong>n<br />

oder anderen Kunstformen.<br />

> Musikvermittlung und Konzertpäda<br />

go gik möchte Kinder für das konzentrierte<br />

und aufmerksame Hören<br />

begeistern. Da für setzt sie keine<br />

theorielastige Unterweisung ein,<br />

sondern sucht nach Hörbildern<br />

und nützt dabei <strong>die</strong> Lust an der<br />

Überraschung und <strong>die</strong> Neugierde<br />

der Kinder.<br />

> Ein gelungenes Konzert für Kinder<br />

ist ein Mix aus <strong>musik</strong>alischen Erlebnissen<br />

(Höreindrücke, Mitmachaktionen<br />

…), <strong>musik</strong>alischer Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

(das Spiel der Musiker<br />

ebenso wie Call and Response mit<br />

dem Publikum) und <strong>musik</strong>bezogener<br />

Inform<strong>at</strong>ion, <strong>die</strong> das Gehörte in einen<br />

Kontext stellt.<br />

> Meistens arbeiten Musikvermittler<br />

und Konzertpädagogen in Teams<br />

und erweitern damit ihren eigenen<br />

Ans<strong>at</strong>z um künstlerische Facetten<br />

aus anderen Sparten oder vernetzen<br />

das Konzertgeschehen nachhaltig<br />

an einem Standort.<br />

> Während eines Konzerts für Kinder<br />

sind alle im Saal aufeinander bezogen:<br />

Musiker, Vermittler und Publikum<br />

nehmen einander nicht nur wahr,<br />

sondern reagieren aufeinander, nehmen<br />

Impulse von der Bühne oder aus<br />

dem Publikum auf und gehen spielerisch<br />

damit um. Musiker und Vermittler<br />

sind darüber hinaus gefordert, sich<br />

selbst und ihre Musik <strong>zu</strong> inszenieren<br />

und aktiv <strong>zu</strong> präsentieren.<br />

Wie entwickelt sich Qualität in einer<br />

Partnerschaft zwischen Schule und<br />

Kultureinrichtung?<br />

Für Musikvermittlung und Konzertpädagogik<br />

setzen immer mehr Konzerthäuser<br />

und Orchester auf langfristige Partnerschaften<br />

mit Lehrenden und Schulklassen.<br />

Neben punktuellen Konzertbesuchen<br />

und vorbereitenden Workshops <strong>zu</strong><br />

einem Konzert sollen <strong>die</strong>se über mehrere<br />

Jahre angelegten Partnerschaften<br />

da<strong>zu</strong> beitragen, Projekte gemeinsam <strong>zu</strong><br />

entwickeln und <strong>die</strong> Strukturen und Arbeitsbedingungen<br />

der Kultur- und der<br />

Bildungsinstitution besser kennen<strong>zu</strong>lernen.<br />

Zwei Initi<strong>at</strong>iven in Berlin und in<br />

Wien übernehmen für <strong>die</strong>sen Ans<strong>at</strong>z und<br />

darüber hinaus für <strong>die</strong> Frage der Qualitätsentwicklung<br />

eine Pilotfunktion:<br />

62<br />

BERLIN<br />

P<strong>at</strong>enschaften Künste und Schule 19<br />

Seit 2007 laufen unter der Ägide von<br />

„Kulturprojekte Berlin“ 50 P<strong>at</strong>enschaften<br />

zwischen 52 Berliner Schulen und 51<br />

Kultureinrichtungen, <strong>die</strong> sich <strong>zu</strong> einer<br />

3- bis 5-jährigen Kooper<strong>at</strong>ion verpflichten.<br />

Ohne vorgegebene Struktur entwickeln<br />

<strong>die</strong> Partner eigenständig ihr individuelles<br />

Programm: Probenbesuche, Workshops,<br />

Praktika, Künstlergespräche oder <strong>die</strong><br />

Mitwirkung bei Schulfesten – alles ist<br />

möglich und erlaubt. Wichtig ist, dass <strong>die</strong><br />

Schüler <strong>die</strong> Kulturbetriebe aus vielen<br />

Perspektiven kennenlernen. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise präsentiert sich <strong>zu</strong>m Beispiel ein<br />

Orchester ebenso als Arbeitspl<strong>at</strong>z für<br />

den Archivar und Orchesterwart wie für<br />

den Konzertmeister. Ein jährliches Fest<br />

aller Teilnehmer im Konzerthaus am<br />

Gendarmenmarkt unterstreicht, dass bei<br />

<strong>die</strong>sen P<strong>at</strong>enschaften nicht der Leis -<br />

tungsnachweis im Mittelpunkt steht,<br />

sondern der direkte Kontakt mit Kunst<br />

und Künstlern. 11 Projekte wurden dabei<br />

unter der wissenschaftlichen Leitung von<br />

Michael Fehr und Claudia Hummel an<br />

der Universität der Künste Berlin (Institut<br />

für Kunst im Kontext) mit Mitteln der<br />

PwC-Stiftung begleitet. 20<br />

WIEN<br />

p[ART] – Partnerschaften zwischen<br />

Schulen und Kultureinrichtungen 21<br />

Das Programm p[ART] setzt seit 2008<br />

einen neuen Schwerpunkt in der österreichischen<br />

Kulturvermittlung. Kultur-<br />

Kontakt Austria stellt für jeweils 3 Jahre<br />

finanzielle Unterstüt<strong>zu</strong>ng und Ber<strong>at</strong>ung<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung, um <strong>die</strong> Entwicklung von<br />

insgesamt 23 Partnerschaften in ganz<br />

Österreich <strong>zu</strong> fördern. Im Unterschied<br />

<strong>zu</strong>m Berliner Modell wird bei p[ART] be-

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