exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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Konzerte für Kindergärten<br />
Nur wenige Ensembles und Konzerthäuser<br />
wenden sich bislang mit ihren Angeboten<br />
an Kindergärten, wobei <strong>die</strong>sbezüglich<br />
ein Anstieg in den kommenden Jahren<br />
<strong>zu</strong> erwarten ist, da wesentliche<br />
Weichenstellungen in Be<strong>zu</strong>g auf <strong>die</strong> Kulturelle<br />
Bildung für <strong>die</strong>ses Alter <strong>zu</strong>nehmend<br />
erkannt werden. Hier finden sich<br />
Konzertformen, an denen ein großes Sinfonieorchester<br />
ebenso teilnimmt wie<br />
kammer<strong>musik</strong>alisch konzipierte Varianten,<br />
<strong>die</strong> auf kleinere Publikumsgruppen<br />
abgestimmt sind. Wie bei allen übrigen<br />
Musikvermittlungs-Konzerten variieren<br />
Dram<strong>at</strong>urgie und Inszenierung zwischen<br />
Form<strong>at</strong>en, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Rezeption oder das<br />
Mitmachen des Publikums stärker in den<br />
Vordergrund rücken.<br />
Konzerte für Schulen<br />
Konzerte für Schulen bilden historisch<br />
gesehen das Herzstück der Musikvermittlung.<br />
Fast jedes Ensemble und jedes Konzerthaus<br />
berichtet davon, dass Konzerte<br />
für Schulen bereits seit vielen Jahren, bisweilen<br />
sogar seit Jahrzehnten veranstaltet<br />
werden. Während <strong>die</strong>se Angebote <strong>zu</strong>nächst<br />
vor allem für Schüler ab 12 Jahren<br />
angeboten wurden, erweitert sich <strong>die</strong> Palette<br />
nun in Richtung Grundschule.<br />
Zumindest bei 8 Musikvermittlern<br />
und Konzertpädagogen spielt <strong>die</strong> Lehrerfortbildung<br />
<strong>zu</strong>r Vorbereitung <strong>die</strong>ser Konzerte<br />
und <strong>zu</strong>r weiteren Arbeit in der<br />
Schulklasse nach dem Besuch eine wesentliche<br />
Rolle. Einzelne kennen den<br />
Lehrplan der jeweiligen Jahrgangsstufe<br />
im Detail und stimmen <strong>die</strong> Projekte des<br />
Orchesters und das Vorbereitungsm<strong>at</strong>erial<br />
für Schulen exakt darauf ab.<br />
Die Gestalter <strong>die</strong>ser Konzerte sind<br />
sich bewusst, dass – anders als im konti-<br />
nuierlich über Jahre laufenden Musikoder<br />
Instrumentalunterricht – nur eine<br />
Stunde <strong>zu</strong>r Verfügung steht, um den Inhalt<br />
der Musik <strong>zu</strong> <strong>vermitteln</strong>. Umso mehr<br />
Sorgfalt und Augenmerk wird auf <strong>die</strong><br />
Dram<strong>at</strong>urgie und <strong>die</strong> Inszenierung der<br />
Inhalte gelegt, damit sie nachhaltig wirken<br />
können.<br />
Geöffnete Generalproben für Schulen<br />
Dieses Angebot existiert bei unseren Interviewpartnern<br />
nur vonseiten der Ensembles<br />
und Orchester. Es wird oft als<br />
Teil eines längerfristigen Kooper<strong>at</strong>ionsprojektes<br />
mit Schulklassen wahrgenommen.<br />
Zum Beispiel arbeiten einzelne Musiker<br />
über einen längeren Zeitraum mit<br />
Schülern, und <strong>die</strong>se besuchen als Abschluss<br />
<strong>die</strong> Generalprobe des gesamten<br />
Ensembles oder Orchesters. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise können sie einerseits das Werk, <strong>zu</strong><br />
dem sie vorher Neues erfahren haben,<br />
<strong>zu</strong>r Gänze hören und andererseits den<br />
Ensemble- oder Orchesterklang live erleben.<br />
Manche <strong>die</strong>ser Generalproben<br />
werden für Schüler moderiert, <strong>die</strong> meisten<br />
allerdings finden unkommentiert<br />
st<strong>at</strong>t. In vielen Fällen bleiben <strong>die</strong> Schüler<br />
nicht während der gesamten Generalprobe,<br />
sondern hören nur das bereits erarbeitete<br />
Werk, damit ihre Konzentra -<br />
tionsfähigkeit nicht überfordert wird.<br />
Geöffnete Generalproben bedeuten für<br />
viele Orchester eine organis<strong>at</strong>orisch leicht<br />
machbare Variante, Öffnung und breite<br />
Zugänglichkeit <strong>zu</strong> signalisieren, auch<br />
wenn sie für <strong>die</strong> Schüler keinen <strong>zu</strong>sätzlichen<br />
Kontext – etwa durch einen Moder<strong>at</strong>or<br />
oder durch andere Kommunik<strong>at</strong>ionsformen<br />
– erschließen. In jedem Fall sind<br />
derartige Projekte oft der Anfang für weitere<br />
intensivere Auseinanderset<strong>zu</strong>ngen<br />
zwischen Kulturbetrieb und Schule.<br />
84<br />
Kleinere Workshops an Schulen<br />
Viele Orchester und Konzerthäuser bieten<br />
kürzere Workshops an Schulen an.<br />
Dabei besuchen meist zwei Musiker <strong>die</strong><br />
Schulklasse, stellen ihre eigenen Instrumente<br />
vor und arbeiten mit den Schülern<br />
an den Werken, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se später bei<br />
einer Generalprobe oder in einem Konzert<br />
hören werden. Auch wenn sich der<br />
Inhalt <strong>die</strong>ser Workshops immer auf <strong>die</strong><br />
Musik bezieht, geht es nicht <strong>zu</strong>letzt<br />
darum, persönliche Beziehungen zwischen<br />
den Kindern oder Jugendlichen<br />
und den Mitgliedern eines großen Ensembles<br />
<strong>zu</strong> stiften, um <strong>die</strong>se als ein mögliches<br />
Transportmittel für <strong>die</strong> Akzeptanz<br />
klassischer Musik ein<strong>zu</strong>setzen.<br />
Während <strong>die</strong>ser Workshops wird vonseiten<br />
der Musiker gerne mit Orff-Instrumentarium<br />
wie Stabspielen oder einfachen<br />
Rhythmusinstrumenten gearbeitet,<br />
weil sie vor allem von jüngeren Kindern,<br />
<strong>die</strong> großteils kein Instrument erlernen,<br />
leicht <strong>zu</strong> verwenden sind. Um eine größere<br />
Vielfalt an Klangfarben in <strong>die</strong> Arbeitsergebnisse<br />
<strong>zu</strong> bringen, werden dann<br />
<strong>die</strong> jeweiligen Instrumente der Orchester<strong>musik</strong>er<br />
integriert.<br />
Oft finden <strong>die</strong>se Kooper<strong>at</strong>ionen zwischen<br />
Schulen und Orchestern in Form<br />
von P<strong>at</strong>enschaften st<strong>at</strong>t, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Ensembles<br />
für eine oder mehrere Schulklassen<br />
<strong>zu</strong>mindest ein Jahr lang übernehmen. Ein<br />
britisches Orchester verwirklicht <strong>die</strong>se<br />
Idee unter umgekehrten Vorzeichen:<br />
Nicht das Orchester übernimmt <strong>die</strong> P<strong>at</strong>enschaft,<br />
sondern <strong>die</strong> Klasse „adoptiert“<br />
einen Musiker, der während <strong>die</strong>ser Zeitspanne<br />
als Mittler zwischen Schülern und<br />
Orchester <strong>zu</strong>r Verfügung steht.<br />
Größere Workshops an Schulen<br />
Unter <strong>die</strong>se K<strong>at</strong>egorie fallen alle Koope-