exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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Wassily Kandinsky und jenem<br />
Tschaikowskys und drückten <strong>die</strong>se<br />
in eigenen Visualisierungen <strong>zu</strong>r<br />
„P<strong>at</strong>hétique“ aus.<br />
> Zuletzt kristallisierte sich eine Interpret<strong>at</strong>ion<br />
des 2. S<strong>at</strong>zes der Symphonie<br />
als ausdrucksstarke Choreographie<br />
heraus.<br />
Bei der Erarbeitung <strong>die</strong>ser Elemente für<br />
<strong>die</strong> „Klingende Konzerteinführung“ wurden<br />
<strong>die</strong> Schüler von Hanne Muthspiel-<br />
Payer, den Musikern der Wiener Philharmoniker,<br />
dem Choreographen und den<br />
jeweiligen Musik- und Kunstpädagogen<br />
an den Schulen unterstützt. Das inszenierte<br />
Gesamt<strong>kunst</strong>werk wurde eine<br />
Stunde vor dem Konzert der Wiener<br />
Philharmoniker im Gläsernen Saal des<br />
Musikvereins Eltern und Freunden sowie<br />
dem Publikum des anschließenden Konzerts<br />
präsentiert.<br />
Besondere Aspekte der Musikvermittlung<br />
Das Konzept <strong>zu</strong>r „Klingenden Konzerteinführung“<br />
arbeitet mit einer Verknüpfung<br />
vielerlei Zugänge <strong>zu</strong> einem symphonischen<br />
Werk des klassischen Repertoires.<br />
Die Schüler werden im Verlauf<br />
des Prozesses von Projektteilnehmern,<br />
denen etwas vermittelt wird, <strong>zu</strong> Experten,<br />
<strong>die</strong> etwas <strong>vermitteln</strong> möchten, und<br />
nutzen dafür ihre unterschiedlichen ästhetischen<br />
Begabungen und ihre eigene<br />
Wissbegierde. Durch <strong>die</strong> Möglichkeiten,<br />
sich dem Werk über <strong>die</strong> Ausdrucksfähigkeit<br />
des eigenen Körpers in Gestalt der<br />
Choreographie, durch das Komponieren<br />
und Interpretieren eines Rap, durch das<br />
Verfassen von lyrischen Texten, das Singen<br />
im Chor und das Malen von Bildern<br />
<strong>zu</strong> nähern, sind <strong>die</strong> Schüler aufgefordert,<br />
ihren eigenen Neigungen nach<strong>zu</strong>gehen<br />
oder sich bewusst auf unbekanntes Terrain<br />
<strong>zu</strong> begeben.<br />
Die Konzertpädagogin, <strong>die</strong> Musiker, der<br />
Choreograph und <strong>die</strong> Lehrer werden <strong>zu</strong><br />
Coaches in einem gemeinsamen Prozess<br />
der Aneignung eines Musikstücks, das<br />
sowohl Intellekt, Emotion als auch ästhetische<br />
Gestaltungskraft anspricht.<br />
Die öffentliche Präsent<strong>at</strong>ion, <strong>die</strong> nicht<br />
nur für Eltern und Freunde, sondern<br />
auch für das Publikum der Wiener Philharmoniker<br />
konzipiert wird, ermächtigt<br />
<strong>die</strong> Schüler, den Erwachsenen in ihrer<br />
Expertenschaft <strong>zu</strong> <strong>die</strong>sem Werk selbstbewusst<br />
gegenüber<strong>zu</strong>treten.<br />
Warum ist das Projekt gelungen?<br />
Teamwork von Musikvermittlern, Musikern<br />
und Lehrern an den Schulen –<br />
Aspekte <strong>zu</strong>r Strukturqualität<br />
Das Projekt wird in einen detailliert ausgearbeiteten<br />
organis<strong>at</strong>orischen Rahmen<br />
eingebettet, der sowohl das gesamte Musikvermittlungs-Programm<br />
der Wiener<br />
Philharmoniker im Auge behält 4 als auch<br />
<strong>die</strong> Gegebenheiten und Bedürfnisse an<br />
den Schulen ausreichend berücksichtigt.<br />
Die Lehrenden der Schule sind mit<br />
ihrem <strong>musik</strong>pädagogischen und <strong>kunst</strong>pädagogischen<br />
Know-how in <strong>die</strong> Entstehung<br />
des konzeptiven Verlaufs eingebunden<br />
und in der Entwicklung der einzelnen<br />
Projektteile willkommene Partner.<br />
Die beteiligten Musiker der Wiener<br />
Philharmoniker stellen sich im Projektverlauf<br />
als Interpreten, als <strong>musik</strong>alische<br />
R<strong>at</strong>geber und als Mitwirkende bei den<br />
kompositorischen Arbeiten der Schüler<br />
<strong>zu</strong>r Verfügung und verstärken durch ihre<br />
künstlerische Präsenz <strong>die</strong> Qualität der<br />
„Klingenden Konzerteinführung“. Sie<br />
übernehmen dabei Rollen, <strong>die</strong> sie au-<br />
142<br />
thentisch ausfüllen können und <strong>die</strong> das<br />
Engagement der Wiener Philharmoniker<br />
auf persönliche Weise <strong>zu</strong>m Ausdruck<br />
bringen.<br />
Ein Schlüsselwerk der Romantik <strong>vermitteln</strong><br />
– Aspekte <strong>zu</strong>r Prozessqualität<br />
Einen „Hit“ des romantischen Repertoires<br />
<strong>zu</strong>m Thema eines Musikvermittlungs-Workshops<br />
<strong>zu</strong> machen birgt Vorund<br />
Nachteile: Einerseits bietet <strong>die</strong> „P<strong>at</strong>hétique“<br />
ideale Anknüpfungspunkte an<br />
das Lebensgefühl pubertierender Jugendlicher,<br />
wenn von Liebe auf Distanz,<br />
Trauer und Einsamkeit <strong>die</strong> Rede ist und<br />
sie sich den Jugendlichen in ihrer bildhaften<br />
Klangsprache unmittelbar öffnet.<br />
Andererseits führen Werke der Neuen<br />
Musik oft in unverfrorener Weise <strong>zu</strong> eigenständigen<br />
<strong>musik</strong>alischen Ergebnissen,<br />
<strong>die</strong> selbstbewusst und zeitgenössisch den<br />
Referenzwerken gegenübergestellt werden<br />
können.<br />
So bietet der Ans<strong>at</strong>z <strong>die</strong>ses Projekts,<br />
sich über vielfältige ästhetische und <strong>musik</strong>historische<br />
Wege dem Werk <strong>zu</strong> nähern<br />
und dabei sowohl eigene <strong>musik</strong>alische<br />
Ausdrucksformen wie einen Biografie-<br />
Rap <strong>zu</strong> wählen als auch <strong>die</strong> Klangsprache<br />
von Tschaikowsky und seiner Zeit nach<strong>zu</strong>empfinden,<br />
einen idealen Ausweg. Dass<br />
dabei ebenso körperliche Ausdrucksformen<br />
wie Tanz und bildnerische Arbeiten<br />
wie großflächige Malerei integr<strong>at</strong>iv einbezogen<br />
werden, trägt <strong>zu</strong>m Anspruch einer<br />
interdisziplinären <strong>kunst</strong>haften Musikvermittlung<br />
bei, <strong>die</strong> im Endergebnis der<br />
„Klingenden Konzerteinführung“ eingelöst<br />
werden kann.<br />
„Die klingende Konzerteinführung“ –<br />
Aspekte <strong>zu</strong>r Produktqualität<br />
Wer misst künstlerische Qualität inner-