exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
BESUCH EINES KLASSISCHEN KONZERTS …<br />
7<br />
2<br />
niedrig<br />
Übersicht 9: Bisheriger Besuch von klassischen Konzerten bei den 14- bis 24-Jährigen, differenziert nach<br />
Schulbildung. Quelle: Jugend-KulturBarometer ZfKf/GfK 2004. Die Prozentanteile ergeben aufgrund von<br />
Rundungsfehlern nicht immer <strong>die</strong> Gesamtsumme von 100 %.<br />
weile das Interesse der weiblichen Bevölkerung<br />
an klassischen Kulturangeboten<br />
tendenziell überwiegt, wird auch im EuroBarometer<br />
deutlich, wobei Gener<strong>at</strong>ionenvergleiche<br />
des ZfKf nahelegen, dass<br />
das Interesse der männlichen Bevölkerung<br />
an klassischen Kulturangeboten<br />
früher stärker ausgeprägt gewesen ist. So<br />
lag der männliche Anteil unter den<br />
Opernbesuchern bei den 65-Jährigen<br />
und Älteren 1994 in Deutschland bei<br />
55 %, 2005 nur noch bei 45 %. 35 Diese<br />
sukzessive Verschiebung innerhalb der<br />
Gener<strong>at</strong>ionen ist ein Grund dafür, dass<br />
geschlechtsspezifische Differenzen, bezogen<br />
auf <strong>die</strong> Gesamtbevölkerung, noch<br />
nicht so deutlich <strong>zu</strong>tage treten, wie bei<br />
der Betrachtung der jungen Bevölkerung.<br />
So liegt der prozentuale Unterschied<br />
zwischen Männern und Frauen,<br />
<strong>die</strong> in den 12 Mon<strong>at</strong>en vor der Befragung<br />
ein The<strong>at</strong>er besuchten, im EuroBarometer<br />
bei 26 % Männer <strong>zu</strong> 34 % Frauen. 36 Bei<br />
eher populären Kulturangeboten wie beispielsweise<br />
dem Film können übrigens<br />
keine Geschlechterunterschiede beim<br />
EuroBarometer beobachtet werden.<br />
Aus den vorliegenden D<strong>at</strong>en <strong>zu</strong> den geschlechtsspezifischen<br />
Differenzen bei<br />
der Musikpartizip<strong>at</strong>ion kann auf jeden<br />
Fall ein Auftrag für <strong>die</strong> Musikvermittlung<br />
abgeleitet werden in der Form, dass man<br />
spezielle Vermittlungsmodelle entwickeln<br />
sollte, <strong>die</strong> Jungen für das Singen und speziell<br />
für klassische Musik begeistern.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor, der <strong>die</strong><br />
kulturelle und auch <strong>musik</strong>alische Partizip<strong>at</strong>ion<br />
beeinflusst, ist <strong>die</strong> Schulbildung<br />
der jungen Leute. Im Jugend-KulturBarometer<br />
konnte beobachtet werden, dass<br />
das außerhäusliche Interesse und der<br />
Besuch von Kulturangeboten sowohl im<br />
Sinne eines breiten Kulturbegriffs, der<br />
91<br />
12<br />
7<br />
80<br />
Schulbildung der 14- bis 24-Jährigen<br />
… einmal<br />
… mehrfach<br />
nein, noch nie besucht<br />
mittel hoch<br />
auch sogenannte „jugendkulturelle“ Angebote<br />
einschließt, als auch bezogen auf<br />
„klassische“ Kultursparten sehr deutlich<br />
mit der Schulbildung korreliert. Betrachtet<br />
man hier speziell den bisherigen Besuch<br />
von klassischen Konzerten bei den<br />
14- bis 24-Jährigen, differenziert nach<br />
der Schulbildung 37 der jungen Leute, bestätigen<br />
sich <strong>die</strong>se allgemein beobachteten<br />
Tendenzen (siehe Übersicht 9):<br />
Haben nur 9 % der jungen Leute mit<br />
niedriger Schulbildung schon mindestens<br />
einmal ein klassisches Musikkonzert<br />
besucht, liegt der Anteil bei den jungen<br />
Leuten mit hoher Schulbildung bei<br />
43 %. Dass eine gute Schulbildung <strong>die</strong><br />
Chancen deutlich erhöht, dass man in<br />
der Jugend wie allgemein in seinem<br />
Leben künstlerisch und kulturell aktiv<br />
ist, davon zeugen auch <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
des EuroBarometers 2007: Je mehr Zeit<br />
in Schulbildung investiert wurde, desto<br />
höher ist der Anteil derjenigen, <strong>die</strong> eine<br />
Oper, Kunstausstellung oder ein The<strong>at</strong>er<br />
besucht haben. Liegt beispielsweise der<br />
Anteil der europäischen Gesamtbevölkerung,<br />
der ein The<strong>at</strong>er innerhalb der letzten<br />
12 Mon<strong>at</strong>e besucht h<strong>at</strong>, bei 32 %, so<br />
liegt er bei denjenigen, <strong>die</strong> ihre schulische<br />
Ausbildung mit 20 Jahren oder später<br />
abgeschlossen haben, bei 47 %. 38 Diese<br />
bildungsspezifischen Differenzen können<br />
auch bei künstlerisch-kre<strong>at</strong>iven Aktivitäten<br />
und insbesondere auch beim<br />
Musizieren auf europäischer Ebene beobachtet<br />
werden. So haben laut EuroBarometer<br />
2007 nur 5% der 15- bis 24-Jährigen<br />
mit kurzer Schulbildung (<strong>die</strong> mit<br />
15 Jahren beendet wurde) innerhalb der<br />
letzten 12 Mon<strong>at</strong>e ein Instrument gespielt.<br />
Dem steht unter den jungen Leuten<br />
mit langer Schulbildung, <strong>die</strong> nicht<br />
vor dem 20. Lebensjahr endete, ein Anteil<br />
40<br />
22 22<br />
57<br />
von 16 % gegenüber. Beim Singen liegt das<br />
Verhältnis in der jungen europäischen<br />
Bevölkerung bei 9 % <strong>zu</strong> 19 %. 39<br />
Deutliche bildungsspezifische Differenzen<br />
beim Musizieren in der Freizeit<br />
können auch beim Jugend-KulturBarometer<br />
gemessen werden. Dies gilt sowohl<br />
für <strong>die</strong> Chance, erstmals einen Zugang<br />
<strong>zu</strong> einem Musikinstrument oder <strong>zu</strong><br />
Gesangs erfahrung <strong>zu</strong> erhalten, als auch<br />
bei der Verstetigung <strong>musik</strong>alischer Aktivitäten<br />
<strong>zu</strong> einem persönlichen Hobby.<br />
Besonders deutlich sieht man Bildungsdifferenzen<br />
auch bei der Wahrnehmung<br />
von <strong>musik</strong>alischen Bildungsangeboten,<br />
dem Besuch einer Musikschule oder der<br />
Teilnahme an einem Schulorchester<br />
oder einer Schulband. Der Anteil derjenigen<br />
mit hoher Schulbildung unter den<br />
jungen Besuchern von Musikschulangeboten<br />
ist beispielsweise etwa siebenmal<br />
höher als derjenige solcher mit niedriger<br />
Schulbildung.<br />
Bei der Analyse von Einflussfaktoren,<br />
<strong>die</strong> kulturelle Partizip<strong>at</strong>ion begünstigen,<br />
konnte im Jugend-KulturBarometer ein<br />
weiterer wichtiger Faktor ausgemacht<br />
werden, der sich auf den Zeitpunkt der<br />
kulturellen Vermittlung bezieht. Das Interesse<br />
der jungen Leute an Kultur korreliert<br />
sowohl mit dem Zeitpunkt der ers -<br />
ten künstlerischen Freizeitaktivität als<br />
auch mit dem ersten Kulturbesuch (siehe<br />
Übersicht 10, Seite 41). Je früher Kinder<br />
an Kunst und Kultur herangeführt werden,<br />
desto positiver ist ihr späteres Verhältnis<br />
da<strong>zu</strong>. Dies gilt vor allem für <strong>die</strong><br />
frühe Rezeption von Kunstdarbietungen,<br />
beispielsweise den Besuch von Konzerten<br />
oder The<strong>at</strong>ervorstellungen, und weniger<br />
ausgeprägt für <strong>die</strong> eigene künstlerische<br />
Aktivität. Entsprechend weisen