exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DIE KUNST, MUSIK ZU VERMITTELN<br />
5 BEISPIELE AUS DER PRAXIS (DVD)<br />
Gelungene Musikvermittlung und Konzertpädagogik<br />
ist in vielerlei Hinsicht<br />
klangvoll, sinnlich und von der Lebendigkeit<br />
des Publikums und der Teilnehmer<br />
getragen. Unsere Filmdokument<strong>at</strong>ion<br />
versucht, Momente <strong>die</strong>ser Präsenz<br />
ein<strong>zu</strong>fangen und Aspekte von Qualität<br />
unmittelbar <strong>zu</strong> zeigen – als Nachlese finden<br />
Sie hier <strong>die</strong> ausführliche Beschreibung<br />
der 5 Beispiele aus der Praxis:<br />
I. EINE TÜTE KLANG<br />
MUSIKFABRIK UND KÖLNERKINDERUNI<br />
LEITEN EINE EXPEDITION ZU KARLHEINZ<br />
STOCKHAUSEN FÜR KINDER AB 8 JAHREN.<br />
Projektzeitraum:<br />
April bis September 2010,<br />
insgesamt 15 Termine<br />
mit Workshops, Probenbesuchen,<br />
Exkursionen und Konzerten<br />
Drehtage:<br />
1. und 2. Mai 2010<br />
Drehort:<br />
Köln (D)<br />
Teilnehmer:<br />
18 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren<br />
Leading Team:<br />
Ursula Pietsch-Lindt, Konzept und<br />
Organis<strong>at</strong>ion<br />
KölnerKinderUni<br />
Lukas Hellermann, Projektmanager<br />
<strong>musik</strong>Fabrik<br />
Mitwirkende Musiker:<br />
Peter Veale, Oboe<br />
Melvyn Poore, Tuba<br />
Beteiligte Institutionen:<br />
<strong>musik</strong>Fabrik<br />
KölnerKinderUni<br />
Kurzbeschreibung<br />
Seit einigen Jahren besteht eine Partnerschaft<br />
zwischen der KölnerKinderUni<br />
und der <strong>musik</strong>Fabrik, <strong>die</strong> sich gemeinsam<br />
der Vermittlung Neuer Musik an<br />
Kinder widmet. 2010 stand Karlheinz<br />
Stockhausen im Mittelpunkt des engagierten<br />
mehrmon<strong>at</strong>igen Programms „Eine<br />
Tüte Klang“, das aus insgesamt drei Teilen<br />
bestand und <strong>zu</strong> dem sich 18 Kinder<br />
angemeldet h<strong>at</strong>ten, um an Wochenenden<br />
und während der Schulferien Stockhausens<br />
Musik kennen<strong>zu</strong>lernen, elektronische<br />
Musik <strong>zu</strong> erzeugen und selbst <strong>musik</strong>alisch<br />
aktiv <strong>zu</strong> werden.<br />
Im ersten Teil hörten und erfuhren<br />
<strong>die</strong> Kinder, wie Stockhausen elektronische<br />
Klänge entwarf und in seinen Kompositionen<br />
verarbeitete. Gemeinsam mit<br />
zwei Musikern der <strong>musik</strong>Fabrik nahmen<br />
sie selbst Klänge aus der Umgebung auf,<br />
veränderten sie am Computer und experimentierten<br />
mit ihrer eigenen elektronischen<br />
Musik. In <strong>die</strong>ser ersten Phase<br />
erfuhren sie spielerisch, wie sich <strong>musik</strong>alische<br />
Reihenkonstruktionen entwi -<br />
ckeln. Sie hörten eine Probe der <strong>musik</strong>-<br />
Fabrik <strong>zu</strong> Stockhausens „Hymnen“<br />
(Elektronische und Konkrete Musik,<br />
1966/67) und verarbeiteten ihre Eindrücke<br />
in Bildern.<br />
Im zweiten Teil stand <strong>die</strong> Person Karlheinz<br />
Stockhausen im Mittelpunkt: „Wie<br />
realisiert sich der Berufswunsch Komponist<br />
im 20. Jahrhundert?“ und „Wie lebt<br />
ein Komponist?“ waren <strong>die</strong> Fragen, <strong>die</strong><br />
im Rahmen von Kindervorlesungen und<br />
137<br />
einer Expedition <strong>zu</strong>r Stockhausen-Stiftung<br />
für Musik nach Kürten gestellt und<br />
beantwortet wurden.<br />
Der dritte Teil rückte <strong>die</strong> Kinder selbst<br />
ins Zentrum, <strong>die</strong> gemeinsam mit den<br />
Musikern der <strong>musik</strong>Fabrik ihre eigene<br />
Komposition mit elektronischen Klängen<br />
entwarfen und im Rahmen des bundesweiten<br />
Projektes „sounding D“ des Netzwerks<br />
Neue Musik der Öffentlichkeit präsentierten<br />
und am 4. September 2010<br />
ihre Diplome der KölnerKinderUni in<br />
Empfang nahmen.<br />
Besondere Aspekte der Musikvermittlung<br />
Dieses Projekt sticht aus der Vielzahl der<br />
Vermittlungs-Workshops hervor, weil es<br />
sich einem anspruchsvollen Thema – der<br />
seriellen Kompositionstechnik und der<br />
Verarbeitung elektronischer Klänge – für<br />
Kinder von 8 bis 13 Jahren aus vielfältiger<br />
Perspektive nähert und sich dafür<br />
ein halbes Jahr Zeit nimmt. Zunächst<br />
steht <strong>die</strong> Musik selbst im Zentrum, wird<br />
unvoreingenommen und in konzentrierter<br />
Atmosphäre gehört und anschließend<br />
im eigenen Tun analysiert. Reihentechnik<br />
wird als Spiel vermittelt, das sich den<br />
Kindern nach vorgegebenen Regeln<br />
selbst erklärt, Klänge werden gesampelt<br />
und verändert und <strong>die</strong>se Erfahrungen<br />
wiederum <strong>zu</strong> einer Komposition von<br />
Stockhausen, „Hymnen“, in Beziehung<br />
gesetzt. Dieser erste Workshop-Schwerpunkt<br />
verankert Stockhausens ästhetischen<br />
Zugang ganz selbstverständlich<br />
bei den Kindern und wird anschließend<br />
in der Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit seinem<br />
Leben und Wirken als Komponist auch<br />
kultur- und zeitgeschichtlich widergespiegelt.<br />
Während aller Phasen arbeiten<br />
<strong>die</strong> Kinder mit ihren eigenen Klängen<br />
und kompositorischen Elementen, um