exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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essen ausbilden, dass gegebenenfalls das<br />
frühere Musizieren im Kindesalter eher<br />
von Multi plik<strong>at</strong>oren angeregt wurde, das<br />
Interesse hier aber nicht konserviert werden<br />
konnte, eventuell auch aufgrund fehlender<br />
Angebotsstrukturen und Foren des<br />
Musizierens speziell für junge Erwachsene.<br />
Diese These soll im Folgenden auch<br />
noch einmal bei der Betrachtung von<br />
Multiplik<strong>at</strong>oren und Partnern beim Musizieren<br />
und bei Konzertbesuchen diskutiert<br />
werden.<br />
Man kann also <strong>zu</strong>sammenfassend festhalten:<br />
Künstlerisch-kre<strong>at</strong>ive Hobbyaktivitäten<br />
sind sehr gefragt bei Kindern<br />
und Jugendlichen, insbesondere das Musizieren.<br />
Insgesamt liegt der Anteil an<br />
<strong>musik</strong>alisch aktiven 14- bis 24-Jährigen<br />
in Deutschland bei 17 %. Aktivitäten im<br />
Bereich der bildenden Kunst nehmen jedoch<br />
bei Jugendlichen an Bedeutung <strong>zu</strong>.<br />
Ob <strong>die</strong>s auf eine Interessenverschiebung<br />
im Jugendalter <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist oder<br />
auf neu gewachsene Angebotsstrukturen<br />
speziell in Deutschland, beispielsweise<br />
durch Einführung der Jugend<strong>kunst</strong>schulen<br />
26 , bleibt <strong>zu</strong>nächst offen.<br />
MUSIZIERAKTIVITÄTEN IM DEUTSCHSPRACHI-<br />
GEN UND GESAMTEUROPÄISCHEN RAUM<br />
Auch beim Musizieren stellt sich <strong>die</strong><br />
Frage, ob <strong>die</strong> D<strong>at</strong>en des Jugend-Kultur-<br />
Barometers grundsätzlich auf den deutsch -<br />
sprachigen und gesamteuropäischen<br />
Raum übertragbar sind. Vorausgeschickt<br />
werden muss an <strong>die</strong>ser Stelle, dass sich<br />
<strong>die</strong> D<strong>at</strong>enharmonisierung für künstlerisch-kre<strong>at</strong>ive<br />
Freizeitaktivitäten noch<br />
schwieriger gestaltet als für den Besuch<br />
von Kulturveranstaltungen. Es liegen<br />
<strong>zu</strong>m einen in den anderen Bevölkerungs-<br />
25 %<br />
20 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
0 %<br />
10<br />
15<br />
Europ.<br />
Bevölkerung<br />
ab 15 Jahre<br />
Übersicht 7: Anteil der europäischen Bevölkerung 2007, der mindestens einmal innerhalb der letzten<br />
12 Mon<strong>at</strong>e folgende Aktivitäten ausübte, im Vergleich <strong>zu</strong> den ermittelten Hobbyaktivisten in den<br />
entsprechenden Bereichen laut Jugend-KulturBarometer 2004 und KulturBarometer 50+ 2007.<br />
Quelle: EuroBarometer 2007; ZfKf/Gfk 2004; ZfKf/Ifak 2007<br />
umfragen, insbesondere im EuroBarometer,<br />
mit Ausnahme des Filmens oder<br />
Fotografierens kaum D<strong>at</strong>en <strong>zu</strong> Freizeitaktivitäten<br />
in der bildenden Kunst vor,<br />
sodass man an <strong>die</strong>ser Stelle für den europäischen<br />
Raum nicht ausmachen kann,<br />
ob der Sektor Bildende Kunst hier an Bedeutung<br />
<strong>zu</strong>genommen h<strong>at</strong>. Zum anderen<br />
sind <strong>die</strong> Abgren<strong>zu</strong>ngen der künstlerischkre<strong>at</strong>iven<br />
Freizeitaktivitäten kaum komp<strong>at</strong>ibel<br />
<strong>zu</strong>m Jugend-KulturBarometer,<br />
was durch <strong>die</strong> unterschiedliche Schulstruktur,<br />
u. a. der vielfach in Europa verbreiteten<br />
Ganztagsschule 27 , noch verstärkt<br />
wird.<br />
Im EuroBarometer 2007 wird beispiels -<br />
weise gefragt, ob man bei künstlerischen<br />
Am<strong>at</strong>euraktivitäten innerhalb der letzten<br />
12 Mon<strong>at</strong>e mindestens einmal mitgewirkt<br />
h<strong>at</strong>. Damit ist bei der europäischen<br />
D<strong>at</strong>enebene der schulische Bereich nicht<br />
explizit ausgeschlossen und auch <strong>die</strong> Intensität<br />
der künstlerisch-kre<strong>at</strong>iven Aktivitäten<br />
bei beiden Bevölkerungsumfragen<br />
nicht vergleichbar, da im Jugend-Kultur-<br />
Barometer explizit nach Freizeitaktivitäten<br />
außerhalb der Schule gefragt wurde.<br />
Das Mitwirken in einem Schulchor oder<br />
in einer schulischen The<strong>at</strong>eraufführung<br />
wurde explizit ausgeschlossen, und der<br />
Begriff Hobby, wie er im Jugend-Kultur-<br />
Barometer verwendet wurde, impliziert<br />
Eigenmotiv<strong>at</strong>ion und -interesse, was bei<br />
der europäischen Befragung nicht vorausgesetzt<br />
wird. Daher verwundert es<br />
nicht, dass der Anteil der europäischen<br />
15- bis 24-Jährigen im Bereich Musizieren<br />
und hier insbesondere beim Singen, mit<br />
Blick auf <strong>die</strong> verbreitete Möglichkeit, an<br />
einem Schulchor mit<strong>zu</strong>wirken, deutlich<br />
höher ist als der Anteil unter den deutschen<br />
Hobby<strong>musik</strong>ern, wie <strong>die</strong>s Übersicht<br />
7 veranschaulicht.<br />
37<br />
17<br />
21<br />
davon<br />
15 – 24-Jährige<br />
7<br />
12<br />
davon 55+<br />
ein Musikinstrument spielen<br />
Singen<br />
13<br />
6<br />
Jugend-<br />
KulturBarometer<br />
Bei der Bevölkerung 50+ bzw. 55+ rel<strong>at</strong>ivieren<br />
sich hingegen <strong>die</strong> Unterschiede<br />
zwischen den europäischen und deutschen<br />
Anteilen, da ein schulischer Kontext<br />
in <strong>die</strong>ser Altersgruppe nicht mehr<br />
relevant ist. Bei der deutschen Bevölkerung<br />
50+ ist der Anteil der Musikinstrumentenspieler<br />
sogar etwas höher als bei<br />
der europäischen Bevölkerung 50+, wenn<br />
auch <strong>die</strong> Unterschiede eher gering sind,<br />
was gegebenenfalls auch auf ähnliche<br />
Verhältnisse in Deutschland und Europa<br />
hinweisen könnte.<br />
Aufgrund der schlechten Vergleichbarkeit<br />
der D<strong>at</strong>en sollen im Folgenden auch<br />
noch einmal sekundäranalytische D<strong>at</strong>en<br />
aus der europäischen Musikschulst<strong>at</strong>istik<br />
28 herangezogen werden, um weitere<br />
Hinweise sammeln <strong>zu</strong> können, ob <strong>die</strong><br />
bundesdeutsche Situ<strong>at</strong>ion mit jener des<br />
deutschsprachigen und europäischen<br />
Raums vergleichbar ist. Dabei ist jedoch<br />
auch hier <strong>zu</strong> berücksichtigen, dass das<br />
Musikschulsystem in den einzelnen Ländern<br />
unterschiedlich ausgebaut ist 29 und<br />
teilweise auch mit dem Nichtausbau der<br />
Ganztagsschule korrespon<strong>die</strong>rt. Unter<br />
Berück sichtigung des letztgenannten<br />
Aspekts sollten hier jedoch <strong>zu</strong>mindest<br />
<strong>die</strong> D<strong>at</strong>en aus dem deutschsprachigen<br />
Raum komp<strong>at</strong>ibel sein, da in <strong>die</strong>sen Ländern<br />
der Ausbau der Ganztagsschule<br />
noch lange nicht abgeschlossen ist.<br />
Beim Anteil der Musikschüler pro<br />
Land, bezogen auf <strong>die</strong> Bevölkerung bis<br />
25 Jahre, werden bei den ausgewählten<br />
Ländern Unterschiede in einer Spannweite<br />
von 14 Prozentpunkten deutlich,<br />
wobei man hier eben <strong>die</strong> unterschiedliche<br />
Musikschulstruktur und Musikvermittlung<br />
in den einzelnen Ländern berücksichtigen<br />
muss. Deutschland h<strong>at</strong><br />
beispielsweise neben den Musikschulen<br />
11<br />
10<br />
KulturBarometer<br />
50+