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exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at

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halb eines konzertpädagogischen Projekts?<br />

Zu den Ergebnissen von Musikvermittlungsprojekten<br />

gibt es kaum journalistischen<br />

oder künstlerischen Diskurs<br />

und damit auch wenige Parameter <strong>zu</strong>r<br />

Bewertung von rein künstlerischen Kriterien,<br />

<strong>zu</strong>m Beispiel der kompositorischen<br />

Qualität eines selbstkomponierten<br />

Rap oder der interpret<strong>at</strong>iven Ausdruckskraft<br />

in der Annäherung an Tschaikowsky.<br />

Diese Kriterien könnten sich auch nur auf<br />

<strong>die</strong> spezifische Begabung der beteiligten<br />

Schüler beziehen und wenig <strong>zu</strong>r Qualität<br />

von Musikvermittlung aussagen, <strong>die</strong> Dram<strong>at</strong>urgie<br />

und <strong>die</strong> Inszenierung der „Klingenden<br />

Konzerteinführung“ jedoch sehr<br />

wohl:<br />

Die Einführung wurde mit einem Vokalcluster<br />

eröffnet, der in <strong>die</strong> Stimmung<br />

des ersten S<strong>at</strong>zes der Symphonie einführte<br />

und mit selbstverfassten Texten<br />

und Originalzit<strong>at</strong>en aus der Entstehungszeit<br />

des Werkes <strong>die</strong> Themen Tod, Sehnsucht<br />

und Liebe vertiefte. Ein Rap fasste<br />

<strong>die</strong> wesentlichen Punkte aus Tschaikows -<br />

kys Biografie <strong>zu</strong>sammen und leitete <strong>zu</strong>m<br />

zweiten S<strong>at</strong>z über, dessen 5/4-Takt <strong>die</strong><br />

Schüler <strong>zu</strong> einem tänzerischen Teil inspirierte.<br />

Ein Hochzeitslied von Nikolai<br />

Rimski-Korsakow gewährte Einblick in<br />

das Verhältnis des Lehrers <strong>zu</strong> seinem<br />

Schüler Tschaikowsky, und über Visualisierungen<br />

<strong>zu</strong>r „P<strong>at</strong>hétique“ wurden<br />

Querverbindungen <strong>zu</strong>r bildenden Kunst<br />

<strong>die</strong>ser Zeit hergestellt.<br />

Den roten Faden der „Klingenden<br />

Konzerteinführung“ bildete <strong>die</strong> Vermittlung<br />

von Stimmungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Jugendlichen<br />

in der Symphonie entdecken konnten<br />

und <strong>die</strong> sie künstlerisch in vielerlei<br />

Facetten vertieften.<br />

Dass ihnen für <strong>die</strong> Präsent<strong>at</strong>ion ein professioneller<br />

Rahmen im Wiener Musikverein<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt wurde, zeigt das<br />

Bestreben der Wiener Philharmoniker,<br />

Jugendlichen im Rahmen von Musikvermittlungsprojekten<br />

den Wert einer Beschäftigung<br />

mit Musik <strong>zu</strong> verdeutlichen –<br />

aber auch, wie wertvoll den Wiener Phil-<br />

IV. AFRIKA KOMMT!<br />

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE<br />

BREMEN VERMITTELT KULTUR IM<br />

STADTTEIL.<br />

Projektzeitraum:<br />

Jänner bis Mai 2010<br />

Drehtage:<br />

17. und 18. Mai 2010<br />

Drehort:<br />

Bremen (D)<br />

Leading Team:<br />

Alexander Shelley, Dirigent und<br />

Leiter des Zukunftslabors der Deutschen<br />

Kammerphilharmonie Bremen<br />

Silke Lange, Regie<br />

Christin Bokelmann, Kostümbild<br />

Lea Dietrich, Bühnenbild<br />

Nicole Centmayer, Educ<strong>at</strong>ion und<br />

Projektmanagement<br />

Mitwirkende:<br />

Schüler der Gesamtschule<br />

Bremen-Ost (GSO)<br />

Morphius Eurapson-Quaye (Ghana)<br />

und Schüler des Centre for Talent<br />

Expression Gospel-Chor aus<br />

Bremen-Tenever „Joy of the Lord“<br />

Simon Zigah, Chronist<br />

Mike Herting, Piano<br />

143<br />

WIE GELINGT MUSIKVERMITTLUNG?<br />

„Für mich muss geklärt sein, dass<br />

Musikvermittlung nicht irgendwelches<br />

Beiwerk ist und „nice to have“,<br />

sondern es muss von der<br />

Leitung wirklich<br />

gewollt sein.“<br />

Emmanuel Gomado, Trommel, Tanz<br />

Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen<br />

Beteiligte Institutionen:<br />

Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen<br />

Gesamtschule Bremen-Ost<br />

harmonikern <strong>die</strong> Vermittlung ihrer Musik<br />

an Kinder und Jugendliche ist.<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />

und <strong>die</strong> Gesamtschule Bremen-Ost<br />

im Stadtteil Osterholz-Tenever verbindet<br />

bereits eine mehrjährige erfolgreiche Zusammenarbeit,<br />

seit das Ensemble einen<br />

großzügigen Proberaum in der Schule<br />

bezog und ein regelmäßiger Austausch<br />

zwischen Musikern, Lehrern und Schülern<br />

auf vielerlei Arten st<strong>at</strong>tfindet.<br />

2010 wagten sich beide Partner <strong>zu</strong>m<br />

zweiten Mal über ein großes, mehrmon<strong>at</strong>iges<br />

Projekt, das im Rahmen eines Open<br />

Airs mitten im Stadtteil präsentiert wurde.<br />

Osterholz-Tenever h<strong>at</strong> einen hohen<br />

Anteil an Migranten aus Ghana. Deshalb<br />

wählten <strong>die</strong> Partner ein Projekt, das eine<br />

Geschichte über Afrika – „Der Chronist<br />

der Winde“ von Henning Mankell – in<br />

den Mittelpunkt rückt und sich gleichzeitig<br />

afrikanischer Alltags- und Gegenwartskultur<br />

auf künstlerisch-kre<strong>at</strong>ive<br />

Weise annähert.<br />

Zehn Klassen der Gesamtschule Bremen-Ost<br />

sangen, tanzten, kochten und<br />

trommelten gemeinsam mit Experten aus<br />

Afrika, <strong>die</strong> <strong>zu</strong>m Teil in der Schule als Reinigungskräfte<br />

arbeiten oder im Mütterzentrum<br />

von Tenever aus der Nähgruppe<br />

Requisiten beisteuerten. Die Vorbereitun-

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