exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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<strong>at</strong>ionen mit Schulen, <strong>die</strong> über einen<br />
längeren Zeitraum durchgeführt werden<br />
oder häufig interdisziplinär (überwiegend<br />
Tanz und Musik) angelegt sind.<br />
Meist wird der Arbeitsprozess von einer<br />
eigenen Performance der Schüler abgeschlossen,<br />
welche auch in ein Konzert<br />
des Orchesters bzw. Ensembles integriert<br />
werden kann.<br />
Der längere Zeitraum, der für <strong>die</strong>se<br />
Workshops <strong>zu</strong>r Verfügung steht, ermöglicht<br />
es vor allem auch, <strong>die</strong> Ideen und <strong>die</strong><br />
Gestaltungskraft der Schüler in <strong>die</strong> <strong>musik</strong>alische<br />
Arbeit auf<strong>zu</strong>nehmen: „Mein<br />
Ziel war, dass <strong>die</strong> Kinder auf eigene kre<strong>at</strong>ive<br />
und authentische Art ohne ‚Du<br />
musst das und das spielen‘ unsere Anregungen<br />
und Inputs weiterentwickeln und<br />
sich <strong>musik</strong>alisch ausdrücken. Diese Work -<br />
shops sollen etwas <strong>zu</strong> tun haben mit<br />
dem, was das Orchester macht, und sie<br />
sollen in Zusammenarbeit mit den Orchester<strong>musik</strong>ern<br />
entwickelt werden.“<br />
Häufig setzten sich <strong>die</strong> größeren<br />
Workshops mit zeitgenössischer Musik<br />
auseinander. Dabei wird oft ein Referenzwerk<br />
auf das Programm gesetzt, dessen<br />
<strong>musik</strong>alische Bausteine gemeinsam<br />
mit den Schülern weiterverarbeitet werden.<br />
Auf <strong>die</strong>se Art entsteht ein neues<br />
Stück, das im Konzert dem Referenzwerk,<br />
das vom beteiligten Orchester<br />
bzw. Ensemble gespielt wird, gegenübergestellt<br />
wird.<br />
Mehrere Ensembles berichten von<br />
Workshops, <strong>die</strong> ein <strong>musik</strong>alisches Werk<br />
ins Zentrum stellen, welches – vor allem<br />
von älteren Schülern – in unterschiedlichen<br />
Schulgegenständen aus vielen Perspektiven<br />
behandelt wird. So kann ein<br />
Musikstück von Olivier Messiaen wie<br />
„L’oiseaux exotiques“ Anlass für religiöse,<br />
biologische, geografische oder sprachli-<br />
che Zugänge geben. Aufgabe des Musikvermittlers<br />
ist es dann, geeignete Unterlagen<br />
und Vermittlungsmethoden im Unterricht<br />
<strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>tragen und Schüler<br />
auf eine vielschichtige Entdeck ungsreise<br />
mit<strong>zu</strong>nehmen.<br />
Workshops in Altersheimen, Krankenhäusern<br />
oder Gefängnissen<br />
Nicht <strong>zu</strong>fällig werden <strong>die</strong>se Projekte als<br />
Community-Workshops bezeichnet, da<br />
sie überwiegend von britischen Orchestern<br />
und Konzertveranstaltern angeboten<br />
werden und sich für <strong>die</strong> Arbeit mit<br />
Menschen, <strong>die</strong> in öffentlichen Einrichtungen<br />
leben bzw. an öffentlichen Institutionen<br />
wie Bildungshäusern oder Stadt -<br />
teilzentren <strong>zu</strong>sammentreffen, noch kein<br />
deutscher Begriff eingebürgert h<strong>at</strong>.<br />
In <strong>die</strong>sem Segment sind auch Workshops<br />
mit Menschen mit Behinderungen<br />
<strong>zu</strong> finden, <strong>die</strong> meist von den Musikvermittlern<br />
und Konzertpädagogen als besonders<br />
intensiv und bereichernd empfunden<br />
und gern als eigene Best-Practice-Beispiele<br />
herangezogen werden.<br />
Da <strong>die</strong> Zielgruppen in so verschiedenen<br />
Zusammenhängen wie Krankenhäusern,<br />
Stadtteilzentren oder Gefängnissen<br />
divergierende Interessen und Möglichkeiten<br />
haben, werden <strong>die</strong> Projekte noch<br />
individueller geplant als im schulischen<br />
Kontext. Darüber hinaus stellt sich hier<br />
besonders <strong>die</strong> Frage der Nachhaltigkeit,<br />
damit der Input des Orchesters oder des<br />
Konzerthauses über einen längeren Zeitraum<br />
wirksam werden kann: „Community<br />
capacity building means helping the<br />
community to help themselves. Giving<br />
them the skills th<strong>at</strong> they are able to use.<br />
For example we can help setting up an<br />
ensemble to draw everybody together<br />
and we can teach how to run th<strong>at</strong> en-<br />
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semble effectively – it has to retain sustainability,<br />
because 2 years l<strong>at</strong>er we<br />
won’t be there anymore. The other thing<br />
is th<strong>at</strong> we have to keep it simple. We<br />
would love to make a massive splash but<br />
it is not realistic to think th<strong>at</strong> th<strong>at</strong>’s going<br />
to have a big effect.“<br />
Viele der Projekte verfolgen neben<br />
künstlerischen und kulturellen Zielen<br />
soziale Anliegen – <strong>die</strong> Gründung eines<br />
Chores für „over-fifties“ h<strong>at</strong> dann in ers -<br />
ter Linie den Zweck, älteren Bewohnern<br />
einen Anlass <strong>zu</strong> geben, das Haus <strong>zu</strong> verlassen,<br />
um <strong>zu</strong>r Chorprobe <strong>zu</strong> erscheinen<br />
und dort jüngere Gener<strong>at</strong>ionen <strong>zu</strong> treffen<br />
und mit ihnen gemeinsam künstlerisch<br />
<strong>zu</strong> arbeiten. Darüber hinaus bewirkt <strong>die</strong><br />
Bindung <strong>zu</strong> Musikern des Ensembles,<br />
<strong>die</strong>se auch im Konzert <strong>zu</strong> besuchen –<br />
Au<strong>die</strong>nce-Development findet st<strong>at</strong>t: „It<br />
wasn’t just about singing but to get older<br />
people out of the house. One group was<br />
a children’s choir and their families. And<br />
because of these 7 visits, 300 new people<br />
are now coming to the concerts.“<br />
WEITERE FORMATE DER INTERVIEW-<br />
PARTNER<br />
Klingende Instrumentenmuseen<br />
Großen Anklang finden Projekte, <strong>die</strong> das<br />
Ausprobieren von Orchesterinstrumenten<br />
in den Mittelpunkt des Geschehens<br />
rücken. Vom Instrumentenbus, der <strong>zu</strong><br />
Schulen und Orten unterwegs ist, <strong>die</strong><br />
keinen unmittelbaren Zugang <strong>zu</strong>m Or -<br />
ches terinstrumentarium haben, bis <strong>zu</strong><br />
Schlagwerkpräsent<strong>at</strong>ionen im eigenen<br />
Probenraum des Ensembles, <strong>die</strong> für kleinere<br />
Kinder noch <strong>zu</strong>sätzlich durch eine<br />
Geschichte <strong>at</strong>traktiver gestaltet werden,<br />
reichen <strong>die</strong> Möglichkeiten, Klangfarben