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exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at

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FREIZEITAKTIVITÄTEN DER KINDER<br />

künstlerische aktuelle Hobbyaktivitäten im weiteren Sinne<br />

davon spielen Musikinstrumente<br />

davon singen allein / im Chor / in einer Band etc.<br />

37<br />

kein Elternteil<br />

Übersicht 13: Aktuelle künstlerische Freizeitaktivitäten der 14- bis 24-Jährigen im Kontext bisheriger<br />

künstlerischer Freizeitaktivitäten der Eltern. Quelle: Jugend-KulturBarometer ZfKf/GfK 2004<br />

einen ersten Erklärungsans<strong>at</strong>z, warum<br />

<strong>die</strong> Kulturelle Bildung so stark mit der<br />

Schulbildung der jungen Leute korreliert.<br />

Denn es sind vor allem <strong>die</strong> Eltern<br />

mit höherer Bildung, <strong>die</strong> ihren Kindern<br />

kulturelle Erfahrungen ermöglichen und<br />

<strong>die</strong>se auch bei Kulturbesuchen begleiten.<br />

Haben beispielsweise laut Jugend-KulturBarometer<br />

83 % der jungen Leute,<br />

deren Eltern mindestens beide Abitur<br />

haben, schon mindestens einmal gemeinsam<br />

mit ihren Eltern einen Kulturbesuch<br />

unternommen, liegt der Anteil<br />

der jungen Leute, deren Eltern maximal<br />

beide einen Hauptschulabschluss haben,<br />

vergleichsweise nur bei 38 %. Auch <strong>die</strong><br />

Ausgaben der Eltern für Kulturelle Bildung<br />

korrespon<strong>die</strong>ren mit der Schulbildung<br />

der Eltern, wie <strong>die</strong>s in einer bundesweiten<br />

Elternbefragung 44 , <strong>die</strong> ergänzend im<br />

Rahmen des 1. Jugend-KulturBarometers<br />

durchgeführt wurde, deutlich wird:<br />

Eltern mit niedriger Schulbildung geben<br />

für Kulturelle Bildung durchschnittlich<br />

dreimal weniger aus als Eltern mit hoher<br />

Schulbildung, wobei der vergleichsweise<br />

doch hohe Wert der Ausgaben für Kulturelle<br />

Bildung unter den Eltern mit niedriger<br />

Schulbildung, <strong>die</strong> t<strong>at</strong>sächlich in <strong>die</strong><br />

Kulturelle Bildung investieren, überrascht.<br />

Daraus könnte man schlussfolgern,<br />

dass Eltern, <strong>die</strong> vom Wert Kultureller Bildung<br />

überzeugt sind, auch bereit sind, in<br />

Kulturelle Bildung <strong>zu</strong> investieren – unabhängig<br />

davon, ob bildungsfern oder bildungsnah.<br />

Es gilt also noch mehr Über -<br />

zeugungsarbeit <strong>zu</strong> leisten. Bis d<strong>at</strong>o sind<br />

es in Deutschland anteilig noch sehr wenige<br />

bildungsferne Elternhäuser, <strong>die</strong> kulturelle<br />

Bildungsausgaben für ihre Kinder<br />

leisten. Dieser Zusammenhang zwischen<br />

Bildung und Einkommen der Eltern so wie<br />

Bildungschancen der Kinder wird <strong>zu</strong>rzeit<br />

7<br />

4<br />

57<br />

16<br />

Künstlerische Hobbyaktivitäten der Eltern (früher oder heute)<br />

6<br />

ein Elternteil beide Elternteile<br />

in Deutschland sehr kritisch diskutiert.<br />

Es ist jedoch nicht nur <strong>die</strong> Bereitschaft<br />

der Eltern, kulturelle Bildungsprozesse<br />

aktiv <strong>zu</strong> begleiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kulturvermittlung<br />

bei Kindern positiv be einflusst, sondern<br />

auch das Vorbild, <strong>die</strong> Rolle und Haltung<br />

der Eltern selbst gegenüber Kunst<br />

und Kultur. So konnte beispielsweise im<br />

Jugend-KulturBarometer beobachtet wer -<br />

den, dass es einen signifikanten Zusammenhang<br />

gibt zwischen den künstlerischkre<strong>at</strong>iven<br />

Aktivitäten der Eltern und<br />

jenen ihrer Kinder: Sind <strong>die</strong> Eltern künstlerisch<br />

aktiv oder aktiv gewesen, ist <strong>die</strong><br />

Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass<br />

ihre Kinder ebenfalls künstlerisch-kre<strong>at</strong>ive<br />

Freizeitaktivitäten pflegen. Dies gilt<br />

insbesondere auch für das Musizieren,<br />

wie <strong>die</strong>s Übersicht 13 veranschaulicht.<br />

Der wichtige Stellenwert des Elternhauses<br />

wird auch dadurch unterstrichen,<br />

dass nach D<strong>at</strong>en des Jugend-KulturBarometers<br />

das aktuelle Interesse der jungen<br />

Leute an Kultur größer ist, wenn ausschließlich<br />

das Elternhaus an entsprechenden<br />

Vermittlungsprozessen beteiligt<br />

war, als wenn ausschließlich <strong>die</strong> Schule<br />

vermittelte. Auch in einer anderen ZfKf-<br />

Stu<strong>die</strong>, in der Jugendliche <strong>zu</strong>m „Wohlbehagen“<br />

in speziellen Düsseldorfer Kultureinrichtungen<br />

wie The<strong>at</strong>er, Museen oder<br />

Oper befragt wurden, zeigt sich ein Anteil<br />

von 72 % unter Jugendlichen in Familienbegleitung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Einrichtungen<br />

aufsuchten und sich nach eigenen Angaben<br />

gerne in der Kultureinrichtung aufhielten,<br />

im Vergleich <strong>zu</strong> 50 % unter den<br />

Schulbesuchern, <strong>die</strong> sich dort wohlfühlten.<br />

45 Dies verdeutlicht, wie wichtig es<br />

ist, Vermittlungskonzepte <strong>zu</strong> entwickeln,<br />

<strong>die</strong> explizit das Elternhaus einbinden.<br />

43<br />

71<br />

24<br />

11<br />

STELLENWERT DER SCHULE BEI DER<br />

MUSIKVERMITTLUNG<br />

Die Schule kann auf drei Ebenen <strong>die</strong> Mu -<br />

sik vermittlung in Deutschland unterstützen:<br />

auf jener der Vermittlung von Theorie<br />

im Musikunterricht, in Form von<br />

Konzertbesuchen im Rahmen von Schulausflügen<br />

und/oder in der traditionellen<br />

Unterstüt<strong>zu</strong>ng von außerunterrichtlichen<br />

Musikaktivitäten wie Schulchor, Schülerband,<br />

Musical-AG oder Schulorches -<br />

ter. In der Regel werden <strong>die</strong>se Maßnahmen<br />

ohne konkrete finanzielle Fördermittel<br />

realisiert und sind einem engagierten<br />

Musiklehrer, einem anderen Lehrer mit<br />

Musikkompetenzen bzw. einem oder<br />

mehreren entsprechend engagierten Elternteilen<br />

<strong>zu</strong> verdanken, <strong>die</strong> solche Maßnahmen<br />

organisieren, durchführen oder<br />

flankierend unterstützen, beispielsweise<br />

das Angebot einer Musical-AG.<br />

Im Rahmen des Jugend-KulturBarometers<br />

konnte unter den 14- bis 24-Jährigen<br />

ermittelt werden, dass 8 % innerhalb<br />

ihrer bisherigen Schullaufbahn schon<br />

einmal ein Schulorchester besuchten, 6 %<br />

eine Schulband, 15 % eine The<strong>at</strong>er-AG<br />

und 21 % eine Schülerzeitung, wie <strong>die</strong>s<br />

Übersicht 14 verdeutlicht.<br />

Auffallend bei der Analyse der jungen<br />

Leute, <strong>die</strong> solche schulischen künstlerischen<br />

Angebote außerhalb des Unterrichts<br />

besuchen, ist <strong>die</strong> T<strong>at</strong>sache, dass <strong>die</strong>se <strong>zu</strong><br />

97 % auch in anderen Freizeitkontexten<br />

mit anderen nichtschulischen Partnern<br />

künstlerisch aktiv sind. Schulische außerunterrichtliche<br />

Angebote sprechen<br />

also vor allem schon kulturell aktive<br />

junge Leute an und schaffen es eher nicht,<br />

junge Leute aus kulturfernen Elternhäusern<br />

<strong>zu</strong> aktivieren.

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