exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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als Dienste. Das wird jedoch von den meisten<br />
Interviewpartnern als wenig motivierend<br />
empfunden, da der kre<strong>at</strong>ive und pädagogische<br />
Input bei <strong>die</strong>sen Projekten von<br />
den Musikern selbst höher eingeschätzt<br />
wird, als ein sogenannter „Dienststrich“.<br />
Eine dritte Variante leben vor allem<br />
selbstverwaltete Ensembles. Als Gesellschafter<br />
entscheiden sie selbst darüber,<br />
was sie als adäqu<strong>at</strong> für <strong>die</strong> Honorierung<br />
von Musikvermittlung halten und welchen<br />
Stellenwert <strong>die</strong>se Tätigkeit in ihrem<br />
künst lerischen Selbstverständnis einnimmt.<br />
Ein deutsches Ensemble beziffert<br />
den Wert folgendermaßen: „Es gibt<br />
einen Tagess<strong>at</strong>z für jeden Tag, an dem<br />
wir für das Orchester arbeiten. Bei den<br />
pädagogischen Projekten gibt es einen<br />
pädagogischen S<strong>at</strong>z, der <strong>die</strong> Hälfte des<br />
normalen Tagess<strong>at</strong>zes umfasst. Nur so<br />
bleibt Musikvermittlung – für <strong>die</strong> wir ja<br />
keine normalen Konzerteinnahmen bekommen<br />
– überhaupt realistisch.“<br />
WIE GELINGT MUSIKVERMITTLUNG?<br />
Und <strong>zu</strong>letzt gibt es auch Ensembles, <strong>die</strong><br />
Musikvermittlung betreiben, ohne dafür<br />
bezahlt <strong>zu</strong> werden. Allerdings beschränkt<br />
sich dann <strong>die</strong> Tätigkeit auf einige wenige<br />
Projekte und wird von einzelnen Idealisten<br />
im Orchester durchgeführt. Eine<br />
Ausweitung wäre erst möglich, wenn<br />
eine entsprechende Finanzierung gefunden<br />
wird.<br />
Kosten für <strong>die</strong> Projektteilnehmer<br />
Grundsätzlich wird in der Musikvermittlung<br />
zwischen Projekten für Schulen und<br />
für Familien unterschieden. Während<br />
bei Projekten für Familien übereinstimmend<br />
Eintritt verlangt wird, teilt sich <strong>die</strong><br />
Gruppe der Befragten bei Schulen in<br />
zwei konträre Lager: Die Mehrheit vertritt<br />
<strong>die</strong> Auffassung, dass <strong>die</strong> Beschäftigung<br />
mit Kunst wertvoll sei und deshalb<br />
durch Geld honoriert werden sollte,<br />
auch wenn der Betrag, den ein Schüler<br />
leistet, in keinem Verhältnis <strong>zu</strong>m eigent-<br />
„Wenn man Beziehungen aufbaut und<br />
Begeisterung wecken kann. Mir persönlich<br />
gibt das viel, wenn man sich<br />
wirklich persönlich kennenlernt.“<br />
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lichen Gegenwert steht. Die Beträge<br />
schwanken in <strong>die</strong>sem Fall zwischen 2<br />
und 8 Euro für einen Workshop und pendeln<br />
sich bei 5 Euro für den Besuch<br />
eines Schulkonzerts ein.<br />
Wenn amerikanische Orchester für ein<br />
Jahr eine Partnerschaft mit einer Klasse<br />
eingehen, zahlt <strong>die</strong> gesamte Schulklasse<br />
600 Dollar für Lehrerfortbildung, Konzerte,<br />
M<strong>at</strong>erialien und <strong>die</strong> Besuche der Musiker<br />
in der Schule. Die t<strong>at</strong>sächlichen Kosten belaufen<br />
sich pro Klasse auf 4000 Dollar.<br />
Eine kleine Gruppe der Interviewten<br />
ist da<strong>zu</strong> übergegangen, von Schulklassen<br />
überhaupt kein Geld mehr ein<strong>zu</strong>nehmen,<br />
sei es, weil der organis<strong>at</strong>orische Aufwand<br />
den finanziellen Anteil übersteigen wür -<br />
de, oder aus gesellschaftspolitischen<br />
Gründen, weil <strong>die</strong>se Ensembles vorwiegend<br />
mit Schulen aus sozial schwachen<br />
Umfeldern <strong>zu</strong>sammenarbeiten.