exchange die kunst, musik zu vermitteln - Kunstdervermittlung.at
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wünscht bei künstlerischen Darbietungen<br />
eine stärkere Einbeziehung von Themen<br />
aus ihrer Lebenswelt. Die Art der<br />
bevor<strong>zu</strong>gten Themen unterscheidet sich<br />
jedoch: 16- bis 17-Jährige sind vor allem an<br />
Aspekten der Jugendkultur bzw. -szene<br />
(61 %) interessiert, junge Leute mit niedriger<br />
Schulbildung an Themen aus dem<br />
Alltags- und Familienleben (46 %), <strong>die</strong><br />
20- bis 21-Jährigen mit hoher Schulbildung<br />
eher an aktuellen politischen Themen<br />
(39 %). Junge Migranten zeigen ein<br />
auffälliges Interesse für Kunst und Kultur<br />
ihrer Herkunftsländer (35 %). Das oft gewünschte<br />
Crossover wird übrigens vor<br />
allem von den jungen kulturnahen Zielgruppen<br />
eingefordert und selten von den<br />
kulturfernen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>s weniger als ein geeignetes<br />
Hilfsmittel bei der Vermittlung<br />
von klassischer Kultur sehen.<br />
Im Rahmen der Düsseldorfer Stu<strong>die</strong><br />
konnten auf Basis der Jugendumfrage einige<br />
allgemeine Empfehlungen <strong>zu</strong>r Gestaltung<br />
von Jugendangeboten ermittelt<br />
werden, <strong>die</strong> im Folgenden kurz aufgelis -<br />
tet werden und mit da<strong>zu</strong> beitragen können,<br />
das Publikum von klassischen Konzerten<br />
und Opern „jung“ <strong>zu</strong> halten:<br />
> Für den Erfolg von Jugendangeboten<br />
ist es sehr wichtig, junge Multiplik<strong>at</strong>oren<br />
bei der Gestaltung mit<br />
ein<strong>zu</strong>binden und sich mit der<br />
Jugendszene <strong>zu</strong> vernetzen.<br />
> Das Einbinden neuer Technologien<br />
bei der Präsent<strong>at</strong>ion von Kunst und<br />
Kultur erhöht das Interesse und <strong>die</strong><br />
Akzeptanz. Das Internet ist für ein<br />
jugendadäqu<strong>at</strong>es Kulturmarketing<br />
unverzichtbar. Speziell über unterhaltungsorientierte<br />
Elemente wie<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel Ch<strong>at</strong>rooms erreicht<br />
das Internet dabei auch kulturferne<br />
Zielgruppen.<br />
> Über <strong>die</strong> stärkere Berücksichtigung<br />
von Themen aus der jugendlichen<br />
Lebenswelt und jugendkulturellen<br />
Kontexten können auch kulturferne<br />
Zielgruppen angesprochen werden.<br />
Hier<strong>zu</strong> bietet sich speziell <strong>die</strong> Einbindung<br />
Prominenter in Kulturangebote<br />
und <strong>die</strong> Betonung des<br />
„Star-Kults“ bei beteiligten Künstlern<br />
an.<br />
> Jugendliche mit Migr<strong>at</strong>ionshintergrund<br />
können über kulturelle<br />
Inhalte ihrer Herkunftsländer<br />
erreicht werden.<br />
> Eine jugendadäqu<strong>at</strong>e <strong>at</strong>mosphärische<br />
Ausgestaltung und günstige<br />
gastronomische Versorgung<br />
sprechen Jugendliche bei Kulturbesuchen<br />
besonders an. Essen und<br />
Trinken während Veranstaltungen<br />
eignen sich hierbei speziell für <strong>die</strong><br />
Ansprache kulturferner Zielgruppen.<br />
> Eventveranstaltungen sowie Kulturangebote<br />
an Jugendorten, <strong>zu</strong>m<br />
Beispiel in Cafés oder Kneipen,<br />
mobilisieren auch Jugendliche, <strong>die</strong><br />
bislang keine Kulturbesuche unternommen<br />
haben.<br />
> Crossover-Angebote aus klassischen<br />
und populären Kultursparten, speziell<br />
Film und populäre Musikgenres,<br />
erleichtern den Zugang junger<br />
Zielgruppen <strong>zu</strong> klassischen Kultureinrichtungen.<br />
> Jugendliche wünschen sich künstlerisch-kre<strong>at</strong>iveMitwirkungsmöglichkeiten<br />
in Kultureinrichtungen<br />
50<br />
inklusive eines Forums, wo ihre<br />
künstlerischen Leistungen im<br />
professionellen Rahmen präsentiert<br />
und gewürdigt werden.<br />
> Verteilersysteme im Ticketing und<br />
in der Öffentlichkeitsarbeit sollten<br />
den Alltagsräumen und -erfahrungen<br />
Jugendlicher angepasst werden,<br />
auch im kurzfristigen Zugriff auf<br />
Karten.<br />
1 Befragt wurden 2004 bundesweit 2.625 junge<br />
Leute im Alter von 14 bis 24 Jahren. Ergänzend<br />
wurde 2005 eine bundesweite Elternbefragung<br />
mit Kindern unter 25 Jahren durchgeführt.<br />
Vgl. Keuchel / Wiesand 2006a<br />
2 Neben dem BMBF beteiligten sich finanziell an<br />
der Realisierung des Jugend-KulturBarometers<br />
<strong>die</strong> Kunststiftung NRW, Stiftung Niedersachsen<br />
und der Sparkassenkulturfonds des Deutschen<br />
Giro- u. Sparkassenverbandes.<br />
3 Zum Beispiel: Landesweite Befragung „Kultur<br />
2003“ des Soziologischen Instituts der Ungarischen<br />
Akademie der Wissenschaften (3.400<br />
ungarische Bürger im Alter von 14 bis 70 Jahren,<br />
davon 1.169 zwischen 14 und 30 Jahren);<br />
Vgl. Inkei 2004<br />
Oder: Befragung des Arts Council of England<br />
„Arts in England: <strong>at</strong>tendance, particip<strong>at</strong>ion and<br />
<strong>at</strong>titudes“, in der 2001 insgesamt 6.042 Engländer<br />
befragt wurden; 525 davon waren zwischen 16<br />
und 24 Jahren alt; Vgl. Fisher/Viejo-Rose 2004<br />
4 Vgl. European Communities & Eurost<strong>at</strong> 2007<br />
5 Vgl. Kunststiftung NRW 2002<br />
6 Vgl. Kulturstiftung der Länder u. a. 2006;<br />
Europäischer Kongress <strong>zu</strong>r kulturellen Bildung<br />
Hamburg, 22.– 24. September 2005. Berlin 2006<br />
European Conference: Promoting Cultural<br />
Educ<strong>at</strong>ion in Europe. A Contribution to<br />
Particip<strong>at</strong>ion, Innov<strong>at</strong>ion and Quality.<br />
Graz 8.– 10. 6. 2006.<br />
Vgl. Educult 2006<br />
Vgl. Deutsche UNESCO-Kommission 2008<br />
7 Vgl. auch Grohs 2006<br />
8 „Rhythm is it!“ war das erste Educ<strong>at</strong>ion-Projekt<br />
der Berliner Philharmoniker in Zusammenarbeit<br />
mit dem Choreographen Royston Maldoom. Der<br />
auf dem Projekt basierende Dokumentarfilm<br />
erhielt u. a. den Deutschen Filmpreis 2005.<br />
Website: www.rhythmisit.com (Zugriff 6. 9. 2006)<br />
9 In besonderem Maße zielt das venezolanische