V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg
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Der UVE-Fachbeitrag Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft (Beilage 12.11 von<br />
der ARGE Limnologie) beschreibt die gewässerökologischen Aspekte (unter anderem<br />
auch die Fische), welche durch dieses Bauvorhaben berührt werden. Weitere Fachbeiträge,<br />
die sich im engeren Sinn mit der Fischerei beschäftigen, ist der Bericht der Beilage<br />
12.17 - Tourismus.<br />
Befund:<br />
Vom gegenständlichen Vorhaben sind drei Oberflächenwasserkörper (Silvrettastausee<br />
mit 1500400, die daran anschließende Fließstrecke mit dem OWK 100020003 und der<br />
im Wesentlichen den Speicher Vermunt abdeckenden OWK 10020005) betroffen. Die<br />
beiden letzteren OWK’s weisen derzeit einen unbefriedigenden Zustand mit hoher Sicherheit<br />
auf. Alle drei OWK’s liegen in der Bioregion der vergletscherten Zentralalpen<br />
(Kristallin) und außerhalb des natürlichen Fischlebensraumes. Beide Seen (Silvretta-<br />
und Vermuntstausee) sind künstlich errichtete Gewässer, die fischereilich genutzt werden.<br />
Aufgrund ihrer Größe und der Anbindung an fließende Gewässer wurden beide<br />
Seen mit Bescheid vom 23. Nov. 2001 zu einem Fischereieigenrevier ernannt, welches<br />
sich im Besitze der <strong>Vorarlberg</strong>er Illwerke AG befindet. Für die beiden Seen besteht<br />
seit dem Jahre 1968 ein auf unbestimmte Zeit abgeschlossener unentgeltlicher Vertrag<br />
mit dem "Sportfischerverein der Illwerke".<br />
Beide Speicher weisen über das ganze Jahr eine mehr oder weniger starke Trübung<br />
durch den Glescherschliff auf. Die Sichttiefe ist in der Regel sehr gering (weniger als<br />
50 cm – darunter ist es dunkel), ausgenommen davon der Zulaufbereich des Vermuntstausees.<br />
Während der Silvrettastausee vollkommen zufriert und dessen Oberfläche<br />
als Langlaufloipe genutzt wird, blieb bisher der Vermuntstausee durch den häufigen<br />
Wasseraustausch meistens Eisfrei. Eine natürliche Reproduktion findet in beiden<br />
Stausseen nicht statt, hingegen kann eine Naturverlaichung in manchen Zuflüssen (z.B.<br />
in der restlichen Ill zwischen Silvretta und Vermuntstausee) erfolgen. Die Besatzmaßnahmen<br />
erfolgen auch dort mit fangfähigen Fischen. Die Wettereinflüsse können<br />
in diesen Höhenlagen den Fischbeständen ordentlich zusetzen, sodass der Fischbestand<br />
in der Regel durch wiederholte Besatzmaßnahmen gestützt werden muss. Nur ein<br />
schwindend geringer Anteil der gefangenen Fische stammt aus der natürlichen<br />
Reproduktion der Fließgewässer dieses potentiellen Fischlebensraumes. Die überwiegende<br />
Mehrzahl der gefangenen Fische wurde vorher eingesetzt. Diese Art der Fischerei<br />
wird als put and take Fischerei (Einsatz und Ausfang von fangfähigen Forellen)<br />
bezeichnet. Die Wiederfangquote beträgt in etwa 60-80 %.<br />
Die fischereiliche Bewirtschaftung im Vermuntstausee soll in Zukunft unterbleiben,<br />
weil sich die Zunahme der Umwälzung (bisher etwa 32-mal pro Jahr) mit einer fischereilichen<br />
Bewirtschaftung nicht vereinbaren lässt. Die geplante Auslegung bietet bei<br />
voller Pumpleistung (beider Maschinen) und gefülltem Vermuntsee etwa 11 Pumpenvolllaststunden<br />
bei einem Wasserdurchfluss des OVW II von 135 m³/s (ohne Berücksichtigung<br />
eines Zu- und Abflusses beim Vermuntstausee). Bei Volllast im Turbinenbetrieb<br />
inklusive dem Betrieb des bestehenden Obervermuntwerkes und leerem Ver-