V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg
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Grenzwertes dann gegebenenfalls bewilligt werden, teilt der medizinische<br />
Amtssachverständige mit:<br />
Das erkläre ich mir mit der rechtlichen Beurteilung der Situation durch die erkennende<br />
Behörde.<br />
Dr. Mory (Fragen 1 – 4):<br />
1. Frage: Warum haben Sie es nicht der Mühe wert gefunden die Auswertungen des<br />
<strong>Vorarlberg</strong>er Krebsregisters in Ihr Gutachten miteinzubeziehen?<br />
Antwort Dr. Bernhard: Die Auswertung der Arbeit über Krebsinzidenz in Gaschurn<br />
hat gemäß den Autoren Concin und Oberaigner in Bezug auf eine allfällige<br />
Erhöhung unauffällige Ergebnisse erbracht. Diese Arbeit ist auf der Homepage des<br />
Landes <strong>Vorarlberg</strong> downloadbar. Ich habe keine Veranlassung gesehen, diese<br />
unauffälligen Ergebnisse zu zitieren.<br />
2. Frage: Hat Herr Dr. Oberfeld bei dem Kurzvortrag über sein Gutachten die<br />
Ergebnisse der statistischen Auswertungen der Krebserkrankungen im Nahbereich<br />
der Hochspannungsleitungen in der Gemeinde Gaschurn richtig referiert?<br />
Antwort Dr. Bernhard: Das weiß ich nicht. Diese Frage wird vom Land <strong>Vorarlberg</strong><br />
in einer Anfrage an die Autoren dieser Studie jedenfalls geklärt werden. Meine<br />
Vorerhebungen diesbezüglich haben ergeben, dass offenbar epidemiologischstatistisch<br />
aufgrund der sehr geringen Fallzahlen unterschiedliche Interpretationen<br />
möglich sein sollen. Ich selber bin kein Statistiker und kein Mathematiker und kann<br />
deshalb zur Lösung dieses Problems aktuell nichts beitragen.<br />
3. Frage: Warum haben Sie den aktuellen Stand der Forschungen und die<br />
Entwicklung, wie sie Herr Dr. Oberfeld sogar heute noch in groben Zügen<br />
vortragen konnte, in Ihrem Gutachten nicht behandelt und damit auch der Behörde<br />
keine Möglichkeit geben, dass sie sich entscheiden kann, ob sie nun Ihrer<br />
konservativen Auffassung, wonach ein Kausalzusammenhang zwischen Strahlung<br />
und Erkrankung durch Studien zu belegen sei, bevor ein Amtsarzt tätig wird, oder<br />
der Auffassung der progressiven Schule, dass dem Vorsorgegedanken der Vorzug<br />
zu geben ist (nachdem durch vielfache plausible konsistent anerkannte<br />
epidemologische Studien die Möglichkeit eines Zusammenhangs aufgezeigt wurde)<br />
folgen möchte?<br />
Antwort Dr. Bernhard: Für mich waren die Aussagen der ICNIRP in ihren<br />
Guidelines vom November 2010 Anlass genug, meine konservative Auffassung<br />
weiterhin zu vertreten. Medizin ist eine Wissenschaft und ich orientiere mich an<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen.