22.12.2012 Aufrufe

V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg

V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg

V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

- 59 -<br />

einer einzelnen Falterbeobachtung erscheint eine Bodenständigkeit mangels<br />

geeignetem Habitat überhaupt fraglich.<br />

- Beim Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydryas aurina) handelt es sich um einen<br />

Tagfalter. Für solche Schmetterlinge ist die nächtliche Lockwirkung von<br />

Beleuchtungskörpern irrelevant. Generell wurde von Dr Huemer im Fachbeitrag<br />

„Terrestrische Ökologie“ auf Seite 232 zu dieser Art festgehalten, dass die in zwei<br />

Ökotypen vorkommende Art in Talgebieten in Feuchtwiesen oder auf Magerwiesen<br />

mit Beständen von Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Tauben-Skabiosen (Scabiosa<br />

columbaria) oder Schwalbenwurz-Enzian (Getiana ascepiadea) vorkomme. Die<br />

Tiere der (hier wohl hier vorgefundenen) Gebirgspopulationen fliegen auf alpinen<br />

Rasengesellschaften und ernähren sich von kurzstängeligen Enzianarten.<br />

Diese sind nach der Erfahrung des Fertigenden im Gebiet überall häufig, so dass<br />

nicht davon aus zu gehen ist, dass die Art durch die Baumaßnahmen maßgeblich<br />

dauerhaft beeinträchtigt wird.<br />

- Birkhuhn (Tetrao tetrix): Die Sensibilität der Standorte „Fuchsloch“ und „Sperre<br />

Vermunt“ wurde aufgrund der im Fachbereich „Schall“ dokumentierten<br />

Schallausbreitungen insbesondere aufgrund der hier zum Einsatz kommenden<br />

Brecher im Fachbereich terrestrische Ökologie als hoch bewertet, da im Bereich<br />

des Standort „Fuchsloch“ das Birkhuhn nachgewiesen wurde und vom Standort<br />

„Sperre Vermunt“ ein Losungsfund vorliegt.<br />

Das Rotsternige Blaukehlchen (Lucinia svecica) brütete zuletzt 2005<br />

nachgewiesenermaßen auf <strong>Vorarlberg</strong>er Gebiet im Nahbereich der Ostsperre des<br />

Silvrettasees, am Eingang zum Bieltal. 2006 erfolgte die letzte Brut in diesem Bereich<br />

auf Tiroler Landesgebiet. 2008 erfolgte die letzte bekannte Nachkontrolle ohne<br />

Nachweise. Es wird davon aus gegangen, dass im näheren Umfeld des geplanten<br />

Kraftwerkes keine weiteren für eine Brut geeigneten Lebensraumtypen vorhanden<br />

sind, da diese Art laut dem <strong>Vorarlberg</strong>er Brutvogelatlas sehr spezifische Ansprüche<br />

stellt, die im unmittelbaren Baustellenbereich nicht erfüllt scheinen.<br />

Die Vogelart wurde auch im Zuge der umfangreichen ornithologischen Erhebungen für<br />

die Erstellung der UVE im Nahbereich der Baustelle im Jahr 2011 nicht nachgewiesen.<br />

Lärm und Tierwelt:<br />

Dieses Thema wurde lediglich im Speziellen für die Tierart Birkhuhn abgehandelt und<br />

die entsprechenden Anmerkungen finden sich im Punkt 4.2 „Wildökologie und Jagd“<br />

S. 49 f im UVE Fachbeitrag „Wald und Forstwirtschaft, Wildökologie und<br />

Jagdwirtschaft“. Diese lauten wie folgt: „Kritische Schallpegel für die Vogelwelt, die<br />

sich allerdings auf Verkehrslärm beziehen, liegen je nach Art zwischen 47dB(A) in der<br />

Nacht und 58dB(A) am Tag. Für Birkhuhn und Auerhuhn bedeutet ein Schallpegel von<br />

52 dB(A) (1,5m über dem Boden) am Tag eine Abnahme der Lebensraumeignung um<br />

50 % (Beeinträchtigung der Partnerfindung, Gefahrenwahrnehmung und<br />

Kontaktkommunikation).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!