V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg
V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg
V erhandlungsniederschr ift - Vorarlberg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
- 98 -<br />
unabhängige Schlussfolgerungen zu ziehen. Auf keinen Fall ist nachvollziehbar,<br />
warum diese Fachbeiträge dann zum Ergebnis einer Umweltverträglichkeit des<br />
Vorhabens gelangen. Dies gilt in besonderer Weise für die Fachbereiche<br />
terrestrische Ökologie, Wildökologie, Tourismus und Verkehr.<br />
5.4 Des weiteren wird bereits jetzt beanstandet, dass die von den Gutachtern<br />
vorgeschlagenen Auflagen so umfangreich, zahlreich und komplex sind, dass es<br />
ihnen einerseits an der gebotenen Bestimmtheit mangelt und deshalb auch<br />
andererseits nicht davon ausgegangen werden darf – wie dies die<br />
Sachverständigen getan haben – dass eine auch nur annähernd vollständige und<br />
„100-%ige Umsetzung und Erfüllung“ dieser Auflagen möglich sein wird.<br />
5.4 Weiters bezieht sich die Bürgerinitiative mit ihren Einwendungen auch auf die<br />
Stellungnahme der stellvertretenden Umweltanwältin und werden die dort<br />
aufgezeigten Bedenken gegen das geplante Vorhaben auch zum Inhalt der<br />
eigenen Stellungnahme der Bürgerinitiative erhoben.<br />
5.5 Bleibende Schäden und Beeinträchtigungen ergeben sich auch für den Tourismus<br />
wegen der Folgen der von den Bauimmissionen betroffenen Gebirgsregion<br />
zwischen Talschluss Partenen und dem Speicher Silvretta für die touristische<br />
Nutzung. Eine touristische Nutzung des attraktiven Gebiets für Schitourengeher<br />
und Wanderer während der mehrjährigen Bautätigkeit wird nur mehr stark<br />
eingeschränkt möglich sein. Die bleibenden Beeinträchtigungen im Bereich des<br />
Speichers Silvretta und Vermunt wurden bereits weiter oben aufgezeigt. Im<br />
Talbereich wird der durch die Baustelle verursachte Schwerverkehr auch für den<br />
Tourismus zu einer deutlichen Störung führen. Das Verkehrsgutachten des DI<br />
Kleiner zeigt auf, dass die von der Illwerke vorgelegten Zahlen betreffend des<br />
Bauverkehrs und der damit einhergehenden LKW-Fahrbewegungen im Bereich<br />
der Gemeinde Gaschurn im mehreren Punkten fehlerhaft sind. Eine Störung der<br />
Flüssigkeit des Verkehrs durch zusätzliche von Bauverkehr verursachte<br />
Staubildungen ist vorhersehbar. Im Tourismus besteht eine starke Dynamik,<br />
sodass Stillstand gleich Rückschritt bedeutet. Die Gemeinde Gaschurn wird daher<br />
mit Sicherheit durch das Vorhaben in ihren touristischen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten in den nächsten acht bis zehn Jahren nachhaltig<br />
gebremst und stellt dies eine Gefährdung des öffentlichen wirtschaftlichen<br />
Interesses an einer gedeihlichen Entwicklung des Tourismus in der Gemeinde<br />
Gaschurn dar.<br />
Es ist zu befürchten, dass das Image der Gemeinde Gaschurn als Tourismus-<br />
Destination nicht nur während der Bauphase, sondern darüber hinaus zu leiden<br />
haben wird und sich dies auch in entsprechenden Nächtigungsrückgängen<br />
auswirken wird. In diesem Punkt schließt sich die Bürgerinitiative im Übrigen der<br />
Stellungnahme und den Einwendungen der Gemeinde Gaschurn vollinhaltlich an.