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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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100 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />

Die Unternehmensvertreter glauben einen guten Einblick in die Nutzungsweisen ihrer Produkte zu<br />

haben. Nach ihrer Einschätzung interessieren sich Kund/innen beim Fahrradkauf vor allem <strong>für</strong><br />

Technik, Design, Preis und Qualität. Umweltanforderungen spielen beim Fahrradkauf keine Rolle,<br />

da Fahrräder per se als <strong>ökologische</strong> Produkte gelten. In der zweiten und dritten Befragung verliert<br />

Design etwas an Bedeutung, demgegenüber steigt die Bedeutung von Preis und Funktionalität. Die<br />

Unternehmensvertreter vermuten, dass Kund/innen beim Pedeleckauf vor allem auf Preis, Technik<br />

und Design achten. Zudem werden Umweltschutz und Gesundheit als wichtige Kaufmotive <strong>für</strong> Pedelecs<br />

benannt. Diese zusätzlichen Kaufmotive werden von den Konsument/innen nicht genannt;<br />

ansonsten stimmt die Einschätzung relativ gut mit den Angaben der befragten Konsument/innen<br />

überein.<br />

Das wichtigste Ziel des Unternehmens ist Profitabilität. Gesellschaftliche Aufgaben zählen nicht zu<br />

den Zielen des Unternehmens, allerdings identifizieren sich die Unternehmensvertreter stark mit ihren<br />

Produkten, auch aus dem Grund, dass diese positiv besetzt und ökologisch sind. In der zweiten<br />

Befragung werden die Ziele des Unternehmens gleich gesehen. Zusätzlich wird erläutert, dass<br />

das Unternehmen sich auch sozial engagiert, wenn es wirtschaftlich möglich ist, dies aber nicht zu<br />

den Unternehmenszielen gehört.<br />

In Bezug auf Klimawandel sind die Befragten mit einer Ausnahme der Ansicht, dass es Klimawandel<br />

gibt und dass er durch den Menschen mit verursacht ist. Ihre Kenntnisse zu Klimawandel und<br />

Klimaschutz sind nicht sehr detailliert. Auch in der zweiten Befragung zeigt sich nur ein Befragter<br />

kenntnisreicher als in der ersten. Dieser Wissenszuwachs ist aber nicht von Dauer, da er in der<br />

dritten Befragung wieder kurz und allgemein antwortet. Es kommt in diesem Zusammenhang wiederholt<br />

zu Vermischungen mit allgemeinen Umweltthemen und Umweltschutzmaßnahmen. Die<br />

Produkte des Unternehmens werden in Bezug auf Klimawirkungen positiv eingeschätzt. Ihnen<br />

werden insgesamt nur kleine negative Umweltwirkungen zugeschrieben (z.B. Lackierung, Energieaufwand<br />

in der Produktion, Transporte), die aber durch die positiven Effekte in der Nutzung ausgeglichen<br />

werden. In der zweiten Befragung wird ein größeres Bewusstsein <strong>für</strong> die klimaschädlichen<br />

Auswirkungen der eigenen Produkte deutlich, das verschiedene Stufen des Produktlebenszyklus<br />

einbezieht.<br />

Als verantwortlich <strong>für</strong> Klimaschutz werden vor allem die Politik, aber auch Unternehmen und Bürger/innen<br />

angesehen. Alle drei Bereiche kommen dieser Verantwortung nach Einschätzung der<br />

Befragten nicht ausreichend nach. Der Politik wird eine Sonderrolle zugeschrieben, da sie einen<br />

verpflichtenden Rahmen <strong>für</strong> die anderen vorgeben solle. Diese Verantwortungsdelegation in Richtung<br />

Politik, die mit einer Entlastung der anderen Akteure, insbesondere der Unternehmen, einhergeht,<br />

verschärft sich in der zweiten Interviewrunde. Neben Forderungen nach restriktiverer Ordnungspolitik<br />

wird in der dritten Runde auch eine stärkere Innovationen fördernde Politik gefordert.<br />

Nach den Klimaschutzmaßnahmen des eigenen Unternehmens befragt, verweisen die Unternehmensvertreter<br />

auf die Entwicklungsbemühungen im Bereich Pedelec. Hierbei ist allerdings zu bedenken,<br />

dass Klimaschutz nicht das primäre Motiv <strong>für</strong> diese Aktivitäten ist. In der zweiten Befragung<br />

beleuchtet ein Befragter die Pedelec-Entwicklung unter Klimaschutzgesichtspunkten auch als<br />

kritisch und hält eine Ökobilanz <strong>für</strong> die <strong>ökologische</strong> Bewertung von Pedelecs <strong>für</strong> wünschenswert.<br />

Die Erwartungen, die die Befragten mit der Teilnahme an <strong>INNOCOPE</strong> verbinden, sind vor allem<br />

Einblicke in Konsument/innenbedürfnisse zu erhalten. Hierbei gehen sie mit ihren eigenen Annahmen<br />

über Konsument/innenwünsche in die Workshops und erhoffen sich eine Bestätigung oder<br />

Widerlegung. In Bezug auf das Erhalten von Produktideen äußern sich die Befragten überwiegend<br />

skeptisch, da sie sich selbst schon lange mit Pedelecs beschäftigen und nicht glauben, dass Konsument/innen<br />

hier zur Lösung verbleibender Probleme beitragen können. Insgesamt zeigt sich in<br />

Bezug auf <strong>INNOCOPE</strong> eine abwartende bis skeptische Grundhaltung.

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