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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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4.2.6 Zwischenfazit<br />

LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 109<br />

Zusammenfassend scheinen <strong>für</strong> den Lernerfolg der Konsument/innen insbesondere die direkte und<br />

weitestgehend hierarchiefreie Diskussion sowie die Teamprozesse verantwortlich zu sein. Die geringeren<br />

Lernerfolge beim Thema Klima können damit erklärt werden, dass hiermit keine aktive<br />

Auseinandersetzung anhand von konkreten Aufgabenstellungen stattgefunden hat. Teamprozesse<br />

und Gruppenarbeit allein reichen also nicht aus, um Lernen und die Aktivierung von implizitem<br />

Wissen zu stimulieren, sondern dies hängt auch von der Aufgabenstellung und den eingesetzten<br />

Methoden ab.<br />

Seitens des Unternehmens ist der Lernerfolg durchwachsener als bei den Konsument/innen. Hier<br />

konnten neben den fördernden Faktoren eine Reihe von Hemmnissen identifiziert werden. Fördernd<br />

wirken sich – zusätzlich zu den auch <strong>für</strong> die Konsument/innen relevanten Aspekten – die Fokussierung<br />

auf bestimmte Aspekte durch kognitive Filter, die aktive Rolle der Unternehmensleitung<br />

und das Durchlaufen verschiedener Lernphasen aus. Die kognitiven Filter stellen gleichzeitig ein<br />

Hemmnis dar, da sie dem Unternehmen den Blick auf bestimmte Themen (insb. Klima) verstellen.<br />

Dies führt dazu, dass nicht alle Aspekte, die in <strong>INNOCOPE</strong> behandelt wurden, vom Unternehmen<br />

aufgegriffen und verarbeitet wurden. Als hemmend kann auch die skeptische Grundhaltung des<br />

Unternehmens (insb. des Geschäftsführers) hinsichtlich der Innovationsfähigkeit von Konsument/innen<br />

bewertet werden. Das Unternehmen ist zwar offen gegenüber den Meinungen und Bewertungen<br />

von Konsument/innen, traut ihnen aber hinsichtlich der Entwicklung neuer, innovativer<br />

Ideen wenig zu.<br />

Hinsichtlich der betrachteten Einflussfaktoren lässt sich schlussfolgern, dass sie Erklärungsansätze<br />

<strong>für</strong> Lernprozesse liefern, dass sie aber teilweise genauer ausdifferenziert werden müssen. Eine<br />

Spezifizierung erfordert zum Beispiel die Art der Teamprozesse, die die Explikation von implizitem<br />

Wissen fördern. Auch die Ambivalenz von Filtern mit ihren positiven (Fokussierung) und negativen<br />

Wirkungen (Abblocken) sollte bei der Hypothesenformulierung stärker berücksichtigt werden. Das<br />

Durchlaufen verschiedener organisationaler Lernphasen allein scheint keine hinreichende Bedingung<br />

<strong>für</strong> organisationalen Lernerfolg zu sein, sondern es müssen weitere fördernde Bedingungen<br />

hinzukommen.<br />

5 Schlussfolgerungen<br />

Mit <strong>INNOCOPE</strong> ist es insgesamt gelungen, den Konsument/innen eine aktive Rolle im Produktentwicklungsprozess<br />

zu geben. Diese aktive Teilhabe führte zu einem Empowerment der Konsument/innen,<br />

das sich in einem verstärkten Bewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten<br />

bei der Bewertung und Entwicklung von Produkten zeigt. Die direkte Interaktion mit dem Unternehmen<br />

eröffnete den Konsument/innen Einblicke in Möglichkeiten und Grenzen der Produktgestaltung<br />

und förderte die Reflexion über Produkte. Eine wichtige Motivation <strong>für</strong> die Konsument/innen<br />

war, dass sie von den Unternehmensvertretern ernst genommen und anerkannt wurden. Durch die<br />

Vorstellung des Pedelec-Prototypen im dritten Workshop konnten die Konsument/innen sehen, wie<br />

das Unternehmen ihre Anregungen und Wünsche aufgreift und umsetzt. Sie erhielten damit ein<br />

unmittelbares Feedback auf ihre Aktivitäten, was sie als Wertschätzung ihres Einsatzes wahrnahmen.<br />

Bei den Konsument/innen wurden durch die Workshops Reflexionsprozesse über ihre Konsum-<br />

und Nutzungsgewohnheiten ausgelöst. Die Reichweite des <strong>Verfahren</strong>s ging damit über den kon-

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