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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 73<br />

Endkund/innen gefragt werden. In der zweiten und dritten Befragung traten weniger Vermischungen<br />

zwischen Endkund/innen und Händlern auf, was darauf hindeutet, dass sich die Unternehmensvertreter<br />

bewusster darüber sind, dass hinter den Händlern noch die Konsument/innen als<br />

eigene relevante Gruppe mit eigenen Vorstellungen und Interessen kommen.<br />

In Bezug auf die Rolle von Konsument/innen <strong>für</strong> das Unternehmen (Frage I.7, II.4, III.4) sind in der<br />

ersten Befragung alle drei Befragten der Ansicht, dass enger Kontakt zu den Kund/innen eine<br />

wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> den Erfolg des Unternehmens ist (vgl. Tab. 3.3). Der Kontakt zu den<br />

Kund/innen ermögliche die Entwicklung einer Strategie und einer entsprechenden Kommunikation.<br />

Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass ein guter Kontakt allein nicht hilft, sondern die tatsächliche<br />

Kaufentscheidung wichtig ist: „Also als Unternehmer müsst ich sagen, es ist wichtig, dass die<br />

Dinger gekauft werden. Wie es zu dem Kauf kommt, könnt ich sagen, ist mir eigentlich egal, denn<br />

das Unternehmen besteht nicht wegen dem tollen Kontakt und dass ich gut kommunizieren kann<br />

(...).Wir leben vom Verkauf und nicht vom Quatschen. (...) Es ist nicht so, dass man nur den Kunden<br />

als Käufer sieht, aber wenn der Kunde nicht kauft, dann hat man schlechte Karten.“ (Interview<br />

2_1)<br />

Bei den anderen vorgegebenen Aussagen zeigt sich keine Übereinstimmung zwischen den Befragten.<br />

Der Designer sieht Kund/innen als Wissens- und Ideengeber/innen <strong>für</strong> die Produktentwicklung,<br />

wobei er dies auf eine spezielle Produktgruppe zuspitzt (MTB), <strong>für</strong> die die Interessierten genaue<br />

Vorschläge machen. Der Produktmanager sieht Kund/innen vor allem als Käufer/innen und der<br />

Geschäftsführer als Werbeträger/innen <strong>für</strong> die Trend setzenden Produkte von Hawk.<br />

Tab. 3.3: Rolle von Konsument/innen <strong>für</strong> das Unternehmen<br />

(n = 3, 2 Nennungen pro Person)<br />

1. Befragung 2. Befragung 3. Befragung<br />

Aussage Anzahl Nennungen<br />

Kund/innen sind Käufer/innen der Produkte 1 1 1<br />

Kund/innen sind Werbeträger <strong>für</strong> unsere Produkte 1 3 2<br />

Kund/innen sind Wissens- und Ideengeber <strong>für</strong> die<br />

Produktentwicklung<br />

Enger Kontakt zu oder Austausch mit unseren<br />

Kund/innen ist eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> den<br />

Erfolg des Unternehmens<br />

1 0 1<br />

3 2 2<br />

In der zweiten Befragung antworten die Befragten anders als in der ersten Runde (vgl. Tab. 3.4),<br />

halten diese Veränderung jedoch eher <strong>für</strong> zufällig und erläutern, dass es schwierig sei, zwei Aussagen<br />

auszusuchen, da sie eigentlich mehreren zustimmen würden. Alle drei wählen nun die Aussage<br />

„Konsument/innen sind Werbeträger <strong>für</strong> unsere Produkte“. Dies wird damit begründet, dass<br />

andere auf die Fahrräder aufmerksam werden, wenn jemand damit herumfährt und dass zufriedene<br />

Kund/innen durch Mundpropaganda in ihrem Bekanntenkreis <strong>für</strong> die Produkte werben. In der<br />

dritten Befragung wird keine Aussage mehr von allen dreien ausgewählt; jeweils zwei entscheiden<br />

sich <strong>für</strong> Kund/innen als Werbeträger/innen und engen Kontakt als Voraussetzung <strong>für</strong> den Unternehmenserfolg.<br />

Der Designer sieht Kund/innen wieder als Ideengeber: „Kunden beeinflussen die<br />

Produkte über die Nutzung. Deshalb hören wir zu, um auf die Menschen eingehen zu können.“ (Interview<br />

1_3) Der Produktmanager hält diesen Punkt auch <strong>für</strong> relevant, schränkt aber ein, dass das<br />

Unternehmen letztlich selbst wisse, wie die Fahrräder beschaffen sein müssten, damit sie bei den<br />

Kund/innen gut ankommen (Interview 3_3).

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