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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 83<br />

Als letzte allgemeine Frage im Themenbereich Klimawandel und -schutz wurden die Befragten um<br />

ihre Einschätzung von deren Bedeutung anhand von vier Statements gebeten (Frage I.21, II.19).<br />

Hier gibt es keine Veränderungen zwischen der ersten und zweiten Befragung. Die Antworten<br />

werden daher gemeinsam dargestellt. Die beiden, die davon überzeugt sind, dass Klimawandel<br />

tatsächlich stattfindet (Geschäftsführer und Designer), sehen im Klimawandel „eines der zentralen<br />

globalen Probleme, <strong>für</strong> dessen Lösung möglichst viele Mittel bereitgestellt werden sollten“. Dies<br />

wird mit der Langfristigkeit und Irreversibilität der Folgen begründet, weshalb so schnell wie möglich<br />

gehandelt werden sollte: „Von dem was ich glaube zu wissen, ergeben sich in letzter Zeit so<br />

viele krasse Veränderungen in der Umwelt, wenn da nicht schnell was gemacht wird, entstehen<br />

Prozesse, die nicht mehr rückgängig zu machen sind. (...) Da auch alle Prozesse unheimlich lange<br />

dauern, muss jetzt ruckzuck was getan werden.“ (Interview 1_1) Der Produktmanager, der Zweifel<br />

am Klimawandel geäußert hat, wählt die Antwortoption „Das ist eine bedeutsame Veränderung,<br />

gegen die man etwas unternehmen sollte“ und begründet dies damit, dass er „nicht so schwarz sehe“<br />

und „es wissenschaftlich nicht bewiesen sei“, aber durchaus nicht abstreiten wolle, dass die<br />

Umwelt durch die Menschen verändert werde und daher Gegenmaßnahmen sinnvoll sind. Bei allen<br />

Antworten zeigen sich wieder Vermischungen zwischen Klimawandel und Umweltverschmutzung<br />

im Allgemeinen.<br />

3.3.2 Einfluss des Unternehmens auf Klimawandel und Klimaschutz<br />

Die erste Frage in diesem Themenfeld befasste sich mit der Bedeutung der eigenen Produkte <strong>für</strong><br />

den Klimawandel (Frage I.22, II.20). Hierbei wurden in der ersten und zweiten Befragung von<br />

zwei Befragten (Produktmanager und Designer) zunächst positive Aspekte genannt, die mit der<br />

Nutzung des Produktes Fahrrad zusammenhängen: „Derjenige, der mit dem Fahrrad fährt, fährt<br />

nicht mit dem Auto.“ (Interview 3_1) Der Geschäftsführer führt gleich negative Umweltauswirkungen<br />

an, die übrigen beiden erst auf Nachfrage. Hierbei handelt es sich wieder vor allem um allgemeine<br />

Umweltaspekte. Angeführt wurden die Lackierung der Fahrräder, die Entsorgung von Farbresten<br />

sowie Abgase aus der Produktion. Als spezifischere Probleme, die mit Klimawandel im Zusammenhang<br />

stehen, wurden der Energieverbrauch in der Produktion genannt, sowie die Transporte<br />

von Bauteilen und Komponenten. Der Designer betont in der ersten Befragung, dass die<br />

schädlichen Umweltwirkungen aus der Produktion und Entwicklung aber durch die positiven Effekte,<br />

die ein Fahrrad als Verkehrsmittel im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln hat, aufgewogen<br />

werden.<br />

Ergänzend zur Frage nach dem Einfluss der Produkte auf den Klimawandel wurde nach den Handlungsmöglichkeiten<br />

des Unternehmens zum Klimaschutz gefragt (Frage I.23, II.21, III.16). Hier wird<br />

wieder vor allem auf die Vorteilhaftigkeit von Fahrrädern hingewiesen und betont, dass Fahrräder<br />

als Alternativen zu Autos und Rollern stärker vermarktet werden sollten. Allerdings wird vermutet,<br />

dass Umwelt kein zugkräftiges Verkaufsargument sei. „Wir müssen Produkte schaffen, die wirklich<br />

ökologisch sind und die eine Attraktivität auf andere Weise vermitteln.“ (Interview 1_2)<br />

Der Geschäftsführer geht auf Produktdetails ein, führt dabei aber wieder allgemeine Umweltthemen<br />

wie Lackierung, Verpackung, Materialeinsatz an. Hier bestünden durchaus Möglichkeiten <strong>für</strong><br />

Verbesserungen, die aber häufig an technische oder wirtschaftliche Grenzen stoßen. Das, was<br />

technisch und wirtschaftlich machbar ist, werde auch umgesetzt. Zusätzlich wird betont, dass das<br />

Unternehmen je nach wirtschaftlicher Lage <strong>ökologische</strong> Aspekte unterschiedlich stark berücksichtige.<br />

„Wenn es keine Alternativen gibt, aus technischer Sicht oder aus finanzieller Sicht, dann muss<br />

man sich an bestimmten Stellen entscheiden, macht man es oder nicht. Und da kann es manchmal<br />

sein, dass man es machen muss, weil unsere wirtschaftliche Lage es nicht zulässt, Aufträge zu<br />

verlieren. Und manchmal sind wir in der Lage Aufträge abzulehnen, und sagen, das haben wir

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