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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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72 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />

dass es sich bei dem nun entwickelten City-Pedelec um ein völlig neues Produkt handelt, das daher<br />

andere Entwicklungsabläufe erfordert als Produktverbesserungen an den bisherigen Produkten.<br />

Durch die Begründung wird deutlich, dass diese Veränderung unabhängig von <strong>INNOCOPE</strong> erfolgt<br />

ist.<br />

Zwischen der zweiten und dritten Befragung haben sich keine Änderungen ergeben.<br />

3.2.3 Bedeutung von Kund/innen <strong>für</strong> die Produktentwicklung<br />

Die Befragten haben im Rahmen ihrer Tätigkeiten keinen direkten Endkund/innenkontakt, stehen<br />

jedoch in regem Austausch mit den Händlern (Frage I.6). Zwei von ihnen (Geschäftsführer und Designer)<br />

suchen bewusst Endkund/innenkontakt, indem sie in Läden gehen, in denen Hawk-<br />

Fahrräder angeboten werden und sich mit Händler/innen und Kund/innen unterhalten. „Mein Job ist<br />

es auch, die Basis zu halten. Ich geh in ganz normale Verkaufsläden, spreche mit den Kunden,<br />

stell mich mal einen Sonnabend lang an den Verkaufstresen und spiele dort den Verkäufer, dann<br />

weiß ich ganz schnell und ganz genau, was dort abgeht.“ (Interview 2_1) Zwischen der ersten und<br />

zweiten Befragung hat sich der Kontakt zu Endkund/innen – abgesehen von der <strong>INNOCOPE</strong>-<br />

Erfahrung – nicht verändert (Frage II.3). Der Designer verweist allerdings darauf, dass er an der<br />

Universität unterrichtet und gemeinsam mit den Studierenden Modetrends analysiert hat, um die<br />

Hawk Classic Fahrräder zu einem Berlin Style weiter zu entwickeln. Nach Angaben des Produktmanagers<br />

ist zukünftig ein Newsletter geplant, um in engeren Kontakt zu den Endkund/innen zu<br />

treten und diese über Neuerungen zu informieren sowie gegebenenfalls Feedback zu erhalten. Der<br />

Newsletter bezieht sich auf die nox und classic Reihe. Hier<strong>für</strong> werden Kundenadressen gesammelt<br />

und zukünftig soll eventuell die Möglichkeit angeboten werden, auf der Homepage den Newsletter<br />

zu bestellen. Da die Käuferschicht dieser Produkte als jung und an Neuem interessiert angesehen<br />

wird, soll sie auf diesem Wege regelmäßig über Neuerungen informiert werden. Dieser Newsletter<br />

wurde in der Zeit zwischen der zweiten und dritten Befragung noch nicht realisiert, da die Umsetzung<br />

sehr aufwändig ist. Da sich der Newsletter mit anderen Produkten und Kund/innengruppen<br />

beschäftigt, ist er als unabhängig von <strong>INNOCOPE</strong> zu bewerten. Er kann jedoch insgesamt als eine<br />

stärkere Reflektion darüber, wie spezifische Kundengruppen erreicht werden können, gesehen<br />

werden.<br />

Zwischen der zweiten und dritten Befragung ist Hawk Bikes eine Kooperation mit dem Energieversorgungsunternehmen<br />

E.on zur Vermarktung des Pedelec eingegangen, die zu vermehrtem<br />

Endverbraucherkontakt führt (Frage III.3). Das Pedelec ist ein Beispiel zur Veranschaulichung von<br />

Strom verbrauchenden Produkten in einem Informationsbus zu Stromverbrauch und Stromsparen,<br />

mit dem E.on über Land fährt. Am Pedelec Interessierte können bei Hawk Bikes Informationen anfordern<br />

und der Kauf eines Pedelec wird <strong>für</strong> E.on-Kund/innen von E.on mit 200 Euro unterstützt.<br />

Hawk Bikes hat bereits eine Reihe von Anfragen erhalten, den Leuten wird zunächst Informationsmaterial<br />

geschickt und anschließend werden sie telefonisch kontaktiert. Die Idee zu der Kooperation<br />

mit E.on kam über das Vorbild eines Schweizer Energieversorgungsunternehmens, das bereits<br />

eine ähnliche Aktion mit einem anderen Pedelec durchgeführt hat. Hawk Bikes hat daraufhin Energieversorger<br />

kontaktiert und E.on <strong>für</strong> die Aktion gewonnen.<br />

In der ersten Befragung hatten die Befragten bei der Beantwortung der Fragen zur Relevanz von<br />

Endkund/innen an verschiedenen Stellen Schwierigkeiten zwischen Händlern und Endkund/innen<br />

zu differenzieren und setzten Rückmeldungen von Händlern mit denen von Endkund/innen gleich,<br />

„denn wenn der Händler mir sagt, das ist ein gutes Fahrrad, dann sagt das ja auch der Kunde, das<br />

kommt ja vom ihm.“ (Interview 3_1) Der Designer verwendet zudem den Begriff Kunden auch <strong>für</strong><br />

die Kunden von Entwicklungsaufträgen. Daher musste in den Interviews immer wieder explizit nach

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