INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 75<br />
eine Messe reisen, das sind Fahrradenthusiasten. Das ist natürlich nicht der Querschnitt.“ (Interview<br />
2_1) Fachzeitschriften wird eine zwiespältige Rolle zugeschrieben: „Sicherlich bringen die<br />
Fachzeitschriften das, was die Kunden wollen. Aber oft ist es auch andersrum. Dass die Fachzeitschriften<br />
die Trends selber setzen und die Kunden dem Trend folgen.“ (Interview 3_2) Dies wird allerdings<br />
vor allem <strong>für</strong> Spezialfahrräder so gesehen, während <strong>für</strong> Alltagsfahrräder Fachzeitschriften<br />
eine geringere Rolle spielen, sowohl <strong>für</strong> das Unternehmen als auch <strong>für</strong> die Beeinflussung von Konsument/innen:<br />
„Als Fahrradfahrer kannst du dich von Medieneinflüssen weitgehend abkoppeln. Nur<br />
wenn du dich sportlich engagierst, bist du auf solche Informationen angewiesen.“ (Interview 2_3)<br />
Über die vorgegebenen Informationsquellen hinaus wird in der ersten und dritten Befragung zusätzlich<br />
„Feldforschung vor Ort, zum Beispiel bei Downhill Treffen im Wald“ (Interview 1_1) genannt.<br />
In der zweiten Befragung nennen zwei Befragte zusätzlich allgemeine Mode- und Lifestyletrends<br />
in anderen Bereichen (z.B. Autos, Kleidung), die sich auch auf Farb- und Formgebung im<br />
Fahrradbereich auswirken. In der zweiten und dritten Befragung werden direkte Rückmeldungen<br />
von Kund/innen von zwei Befragten genannt (in der ersten nur von einem), es wird aber eher auf<br />
Ausnahmen und Reklamationen verwiesen. Da<strong>für</strong> nimmt die Bedeutung von Verkaufsgesprächen<br />
ab. Dies wird damit begründet, dass das Unternehmen eher mit Händlern als direkt mit Endkund/innen<br />
Verkaufsgespräche führt.<br />
Tab. 3.4: Informationsquellen <strong>für</strong> Kund/innenanforderungen<br />
(n = 3, Mehrfachnennungen)<br />
1. Befragung 2. Befragung 3. Befragung<br />
Das Unternehmen erfährt von Kund/innenanforderungen Anzahl Nennungen<br />
In Verkaufsgesprächen 2 1 2<br />
Auf Messen 2 3 3<br />
Durch direkte Rückmeldungen von Kund/innen 1 2 2<br />
Durch die Händler 3 3 3<br />
Durch Fachzeitschriften 2 3 3<br />
Durch ausgelagerte Marktforschung 0 0 0<br />
Sonstige 1 2 1<br />
In der zweiten Befragung verneinen zwei der Befragten (Geschäftsführer, Produktmanager) die<br />
Frage, ob zukünftig Veränderungen im Zugang zu Konsument/innenanforderungen geplant sind.<br />
Der Designer gibt an, dass die Bedeutung der Händler bei der Vermittlung von<br />
Kund/innenanforderungen abnehmen solle, weil Händler die Kund/innen zu sehr bevormunden und<br />
dass das Unternehmen durch neue Verkaufskanäle, z.B. über das Internet, einen direkteren Zugang<br />
zu Kund/innen erhalten solle. „Die Händler gehen nicht so ganz auf die Konsumenten ein.<br />
Wenn die Konsumenten mehr Power haben oder mehr Einfluss auf die Produkte, dann kann der<br />
Händler außen vor gelassen werden.“ (Interview 1_2)<br />
Auf die Frage nach der wichtigsten Quelle nennen die Befragten in der ersten Befragung Messen<br />
(Geschäftsführer und Designer) und die Händler (Produktmanager), wobei diejenigen, die Messen<br />
nennen, auch die Händler erwähnen, aber etwas geringer gewichten.