INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 93<br />
Leute gezielter befragen und mehr Testfahrten machen. (…) Man konnte sehr gut mit den Leuten<br />
arbeiten. Da ist viel mehr bei raus gekommen als ich erwartet hatte.“ (Interview 1_2)<br />
Hinsichtlich der Beiträge der Teilnehmer/innen wurde angeführt, dass die Teilnehmer/innen und ihre<br />
Beiträge von unterschiedlicher Qualität waren: „Teilweise waren die Teilnehmer relativ passiv.<br />
Da musste man schon sehr hineinfragen. Und wenn keine Aufforderung kam, dann kamen oft keine<br />
Antworten.“ (Interview 2_2) „Einige Ideen waren richtig gut, andere konnte man gar nicht verwenden.<br />
Einige Sachen, die wir herausgezogen haben, waren sehr vorteilhaft.“ (Interview 1_2) Ein<br />
Befragter bewertet den Neuigkeitsgrad der Ideen der Konsument/innen als relativ gering: „Das waren<br />
nicht total neue Ideen. Das waren alles Ideen, die wir selber schon im Kopf hatten.“ (Interview<br />
3_3)<br />
3.4.4 Ergebnisse und Lernerfolge durch <strong>INNOCOPE</strong><br />
Auf die Frage „Wie würden Sie aus Ihrer Sicht das Ergebnis von <strong>INNOCOPE</strong> beschreiben?“ (Frage<br />
II.30, III.22) antworten zwei Befragte (Geschäftsführer und Produktmanager) in der zweiten und<br />
dritten Befragung, dass es ein Feedback bzw. eine Bestätigung ihrer Annahmen hinsichtlich der<br />
Kund/innenwünsche sei. „Ein Feedback, wie denkt der normale Fahrradfahrer. Gut war, dass wir<br />
direkt mit dem Endverbraucher in Kontakt getreten sind und wussten, was wirklich so Anforderungen<br />
sind. Was will er ausgeben <strong>für</strong> so ein Fahrrad? Wie oft fährt er mit so einem Fahrrad? Wie<br />
schwer darf so ein Fahrrad sein? Wie lange muss der Akku halten?“ (Interview 3_2) In der dritten<br />
Befragung gibt der Geschäftsführer an, dass sie festgestellt haben, dass das bei Hawk entwickelte<br />
Fahrrad weitgehend den Vorstellungen der Konsument/innen entsprach. „Natürlich ist es ergänzt<br />
worden, aber dann ist die Frage, ob auch jemand <strong>für</strong> die neuen Ideen bezahlt. Oder in welchen<br />
Prozess der nächsten Produktinnovation man so etwas einfließen lassen kann.“ (Interview 2_3)<br />
Der Designer nennt in der zweiten Befragung als Ergebnis, dass die Zusammenarbeit mit Endkonsument/innen<br />
eine Lehre sei und das Ergebnis von <strong>INNOCOPE</strong> sei, gezielter auf Endkund/innen<br />
einzugehen. In der dritten Befragung verweist er auf neue Informationen im Detail, z.B. Anforderungen<br />
an Ergonomie von Fahrrädern und Pedelecs oder die Bewertung von Fahrradeigenschaften<br />
durch ältere Frauen.<br />
Die Frage, welche der durch <strong>INNOCOPE</strong> erhaltenen Informationen besonders interessant und welche<br />
uninteressant seien (Frage II.31, Teilfrage bei III.24), beantworten die drei Befragten in der<br />
zweiten Befragung unterschiedlich. Der Produktmanager sieht als interessanteste Informationen<br />
die Anforderungen an Preis und Reichweite eines Pedelecs. Der Geschäftsführer findet besonders<br />
interessant, wie das GELENA-Team methodisch vorgeht und die Workshops gestaltet. Er bewertet<br />
nichts als uninteressant, merkt aber kritisch an, dass der Zusammenhang zwischen Klimaschutz<br />
und Pedelec-Entwicklung nicht klar wurde. „Das war <strong>für</strong> mich ein bisschen negativ, dass die Brücke<br />
zum Klimaschutz nicht geschafft wurde. Oder die Teilnehmer so einzubinden, dass sie den Weg<br />
mitgehen können.“ (Interview 2_2). Er verweist hierbei darauf, dass dies von einigen Konsument/innen<br />
kritisch angemerkt wurde und beschreibt eher die von ihm wahrgenommene Sicht der<br />
Konsument/innen als seine eigene. Der Designer gibt an, dass es viele hilfreiche Kommentare gab.<br />
Er fand die Suche nach neuen Ideen <strong>für</strong> Pedelecs nicht sehr ergiebig: „Das hat mich nicht so umgehauen.<br />
Es ist auch sehr schwierig. Die Ideen, die kommen, das sind auch die, die den Entwicklern<br />
seit zehn Jahren zuerst kommen.“ (Interview 1_2)<br />
In der dritten Befragung verweisen alle drei auf ausgewählte interessante Ergebnisse. Für den<br />
Designer waren besonders Anforderungen an Sättel und Lenker interessant, die im Unternehmen<br />
auch <strong>für</strong> andere Produktgruppen (z.B. Fahrräder der Classic-Linie) hilfreich sind. Zudem hält er es<br />
<strong>für</strong> eine wichtige Erkenntnis, dass die Stärke des Motors <strong>für</strong> die Konsument/innen kein entschei-