07.01.2013 Aufrufe

INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

78 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />

Kundenwünschen stark vom Marketing oder der Darstellung in der Presse abhängt, was <strong>für</strong> kleine<br />

Unternehmen nur wenig zu beeinflussen ist. Die Einbeziehung weiterer Akteure wie Presse, Handel,<br />

Verbände hält er jedoch nicht <strong>für</strong> sinnvoll, weil dann zu viele unterschiedliche Interessen zusammen<br />

kommen und letztlich nur Kompromisslösungen erzielt werden können, die nicht besonders<br />

innovativ sind oder von denen dennoch nicht alle Beteiligten überzeugt sind.<br />

Die Befragten wurden zudem um eine Einschätzung gebeten, ob die Beteiligung von Konsument/innen<br />

an der Produktentwicklung dazu geeignet sei, Produkte klimafreundlicher zu gestalten<br />

(Frage III.10). Hier haben die Befragten eher eine skeptische Einschätzung. Der Designer hält es<br />

<strong>für</strong> möglich, wenn die Konsument/innen ein entsprechendes Bewusstsein haben und ein <strong>ökologische</strong>s<br />

Produkt wollen. Der Geschäftsführer schätzt ein, dass es vom Produkt abhänge und sieht<br />

am Beispiel (Elektro-)Fahrräder keine Möglichkeiten, da diese im großen und ganzen schon umweltfreundlich<br />

seien und nur Detailverbesserungen (Herstellung der Komponenten, Lackierung,<br />

Batterieentsorgung, Erzeugung des eingesetzten Stromes) möglich seien. Diese könnten nicht<br />

durch Konsument/innen voran gebracht werden, da diese – im Unterschied zum Gesetzgeber –<br />

keinen Druck auf Unternehmen ausüben könnten. Zudem zweifelte er daran, dass sich Konsument/innen<br />

<strong>für</strong> diese Fragen interessieren und vermutet, dass andere Aspekte wie z.B. Aussehen<br />

höher gewichtet würden. Der Produktmanager sieht die Verantwortung <strong>für</strong> die Berücksichtigung<br />

von Klimaschutzaspekten bei den Herstellern: „Im Workshop sagt mir der Kunde seine Anforderungen.<br />

Die Klimafreundlichkeit muss ich bei der Produktentwicklung berücksichtigen, damit hat<br />

der Kunde nichts mehr zu tun.“ (Interview 3_3)<br />

3.2.5 Produktnutzung und Auswahlkriterien aus Nutzer(innen)sicht<br />

In allen Befragungen sind die Befragten der Ansicht „einen recht guten Einblick in die Nutzungsweisen<br />

ihrer Produkte durch die Kund/innen zu haben“ (Designer, Produktmanager, Geschäftsführer<br />

in Interview 3) oder „sehr genau zu wissen, wie wann und wozu die Kund/innen das Produkt<br />

nutzen“ (Geschäftsführer in Interview 1 und 2) (Frage I.12, II.9, III.11). Hierbei beziehen sie sich<br />

wieder vor allem auf die Spezialprodukte der nox-Reihe und die Hawk Classics. Diese Produkte<br />

sind <strong>für</strong> bestimmte Spezialanwendungen (Downhill, Freeride etc.) konstruiert und „ich gehe davon<br />

aus, dass die Kunden das Produkt <strong>für</strong> den Einsatzzweck einsetzen, <strong>für</strong> den es auch gedacht ist“<br />

(Interview 3_1). Da ein Teil der Befragten und der übrigen Unternehmensmitarbeiter selbst intensiv<br />

Fahrrad fährt und sich in „der Szene“ der verschiedenen Spezialfahrräder bewegt, gehen sie davon<br />

aus, durch den engen Kontakt zu diesen speziellen Kundengruppen die Anforderungen und Nutzungsweisen<br />

gut zu kennen. In der zweiten Befragung gibt der Geschäftsführer an zu den Fahrrädern<br />

der Hawk Bikes Serie wenig zu wissen, da es zu diesen wenig Resonanz gebe. Das Unternehmen<br />

erhielte lediglich Rückmeldungen, wenn etwas kaputt ginge. „Ob die das zweimal jährlich<br />

nutzen oder zehnmal und ob die 20 Kilometer im Durchschnitt fahren oder nur fünf, das kann ich<br />

nicht sagen.“ (Interview 2_2) Auch der Designer gesteht ein, dass im Bereich Damenfahrräder das<br />

Wissen des Unternehmens nicht ausreicht. Auch im dritten Interview beantworten die Befragten<br />

die Frage differenziert nach den verschiedenen Fahrradsparten und zeigen in Bezug auf die Marke<br />

Hawk Bikes und auf Frauen die größten Unsicherheiten. Damit zeigt sich im zweiten und dritten Interview<br />

eine stärkere Berücksichtigung und Anerkennung der Kund/innengruppe von Hawk Bikes<br />

verbunden mit dem Eingeständnis von Wissensdefiziten über diese Gruppe, zu der keine so engen<br />

Kontakte bestehen wie zu den Kund/innen der Spezialprodukte.<br />

Befragt nach den Informationen, an denen Fahrradkäufer/innen beim Kauf interessiert sind (Frage<br />

I.13, II.10, III.12), ergibt sich das in Tab. 3.5 dargestellte Bild. Die Befragten geben in der zweiten<br />

Befragung exakt dieselbe Antwort wie in der ersten, in der dritten Befragung antworten alle Befragten<br />

gleich, hier nennt auch der Geschäftsführer Preis und Qualität als wichtige Faktoren neben

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!