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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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94 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />

dendes Merkmal war. Der Geschäftsführer nennt die Anforderungen an Fahrradausstattung (z.B.<br />

Korb, sichere Unterbringungsmöglichkeit <strong>für</strong> Taschen etc.) und die Gewichtung von Kaufentscheidungskriterien<br />

als wichtige Faktoren. Die Kriteriengewichtung war auch <strong>für</strong> den Produktmanager<br />

das interessanteste, verbunden mit der Erkenntnis, dass der Preis das zentrale Kriterium ist. Uninteressante<br />

Punkte gab es aus Sicht des Geschäftsführers kaum, er gibt allerdings an, dass der<br />

Prozess <strong>für</strong> ihn an manchen Punkten hätte schneller laufen können, da sie viele der genannten<br />

Bedürfnisse und Ideen schon kannten. „80% waren <strong>für</strong> uns Bestätigung und die restlichen 20% das<br />

war das Sahnehäubchen. Das sind Sachen, wo wir sagen, da müssen wir drauf achten.“ (Interview<br />

2_3) Er hält es allerdings <strong>für</strong> wichtig, den Teilnehmer/innen Zeit zu lassen, ihre Ideen zu entwickeln<br />

und hält es daher nicht <strong>für</strong> möglich den Prozess kürzer zu gestalten oder an Stellen abzubrechen,<br />

wo (<strong>für</strong> die Unternehmensvertreter) alte Ideen diskutiert werden.<br />

3.4.5 Umgang mit Erkenntnissen aus den Workshops<br />

Auf die Frage nach der Nachbereitung des <strong>INNOCOPE</strong>-Prozesses im Unternehmen (Frage III. 23)<br />

antwortet der Produktmanager, dass diese nicht stattgefunden habe. Der Designer und der Geschäftsführer<br />

beschreiben, dass die Erkenntnisse in den Pedelec-Entwicklungsprozess eingeflossen<br />

seien, der parallel stattgefunden habe. Die Workshops und die Produktentwicklung waren zeitlich<br />

nahe genug, dass die Erkenntnisse leicht berücksichtigt werden konnten. Bei Produktbewertungen<br />

im Entwicklungsprozess seien die Erkenntnisse und Anforderungen aus den Workshops<br />

berücksichtigt worden: „Wir haben das Produkt immer wieder geprüft: Beinhaltet es die Vorstellungen?<br />

Wird es zu teuer? Ist es noch interessant am Markt? Etc.) (Interview 2_3) An der Produktentwicklung<br />

sind mehr Mitarbeiter beteiligt als an den Workshops. Diese wurden bei Bedarf über die<br />

Workshopergebnisse informiert: „Wenn die Sachen nachfragen, dann geben wir die Informationen<br />

aus den Workshops.“ (Interview 1_3)<br />

In der zweiten Befragung gaben die Befragten hingegen an, dass das durch <strong>INNOCOPE</strong> erworbene<br />

Wissen im Unternehmen eher nicht weitergegeben werde (Frage II.32, III.26). Der Geschäftsführer<br />

verweist darauf, dass alle, die mit dem Produkt Pedelec zu tun haben, involviert waren. Der<br />

Produktmanager gibt an, dass die Ergebnisse bei der Entwicklung neuer Pedelecs berücksichtigt<br />

werden, dass aber zu viel zu tun sei, um die Erfahrungen an die anderen Mitarbeiter/innen weiterzugeben.<br />

Sowohl der Produktmanager als auch der Designer verweisen auf die Verantwortung des<br />

Geschäftsführers, der die Entscheidung darüber trifft, wie weiter mit den Ergebnissen umgegangen<br />

wird. Der Designer vermutet zudem, dass der <strong>für</strong> den Verkauf Zuständige aus dem dritten Workshop<br />

Tipps <strong>für</strong> die Vermarktung der Pedelecs erhält. In der dritten Befragung hat sich die Einschätzung<br />

des Geschäftsführers zu diesem Punkt verändert: Er verweist darauf, dass im Laufe der<br />

Entwicklung weitere Mitarbeiter mit dem Pedelec zu tun haben und dann auch mit den von den<br />

Konsument/innen artikulierten Bedürfnissen und Anforderungen in Berührung kommen und die<br />

Aufgabe erhalten, diese zu berücksichtigen und umzusetzen. „Das wird an Entwicklung, Design,<br />

Technik weitergegeben. Alle in der Kette sind ja betroffen.“ (Interview 2_3) Zudem hätten sich aus<br />

den Workshops auch Anforderungen an Zubehör ergeben, die sie an ihre Zulieferer weitergeben.<br />

Frage II.33 (Teilfrage III.24) fragt danach, wie und von wem das durch <strong>INNOCOPE</strong> erhaltene Wissen<br />

im Unternehmen umgesetzt wird. Die Befragten geben an, dass es bereits in den Pedelec-<br />

Prototypen eingeflossen sei, wobei die Bedeutung von <strong>INNOCOPE</strong> unterschiedlich bewertet wird.<br />

Hierbei führt der Geschäftsführer einschränkend an, dass der Prototyp auch ohne die <strong>INNOCOPE</strong>-<br />

Workshops genau so entwickelt worden wäre: „Dass es ohne <strong>INNOCOPE</strong> anders ausgefallen wäre,<br />

glaube ich nicht, da wir ja nur die Thesen bestätigt sahen. (…) Das Produkt wäre genau so gekommen,<br />

allerdings ohne den Background, dass es durch die Konsumentengruppe schon eine positive<br />

Erfahrung gibt.“ (Interview 2_2) Der Designer erläutert, dass auf Basis der Erkenntnisse aus

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