INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
44 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />
Unternehmenskontakte<br />
Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (65,0 %) – so das Ergebnis der ersten Gespräche – hat<br />
bereits in verschiedener Form den Kontakt zu Unternehmen gesucht (vgl. Frage 7; s. Tab. 2.16)<br />
und in vielen Fällen positive Erfahrungen gemacht. Das trifft besonders <strong>für</strong> die Teilnahme an Marktforschungsaktivitäten<br />
zu (5 Personen), die als nützlicher Beitrag zur Entwicklung besserer und<br />
konsument/innenfreundlicherer Produkte und persönlich reizvoll erlebt wird: „Die sind auf alle unsere<br />
Bemerkungen eingegangen und was da auch immer total gefragt ist, ist Phantasie. Und das<br />
macht mir wirklich Spaß“ (Interview 4_1); „Da habe ich ja alles Positive in einem: ein bisschen Geld<br />
und gleichzeitig vielleicht eine neue Produktserie. Das hilft mir als Konsument dann auch wieder“<br />
(Interview 12_1). Auch in den beiden Fällen, in denen mit Ideen an ein Unternehmen herangetreten<br />
wurde, wird von aufgeschlossenen Reaktionen berichtet.<br />
Gemischte Erfahrungen gibt es mit der Einreichung von Beschwerden per Telefon, E-Mail oder<br />
Brief (10 Personen); sie reichen von der umgehenden Ersetzung eines mangelhaften Produktes<br />
und der „konkreten Klärung“ (Interview 3_1) von Beschwerden über schlechten Service bei der<br />
Bahn oder der BVG über freundliche, aber folgenlose Antwortbriefe bis hin zu keinen Reaktionen<br />
oder der Behandlung als Querulant oder Nichtkenner des Produkts.<br />
Eher schlechte Erfahrungen wurden mit Anregungen beim Kauf gemacht (4 Personen), weil die<br />
Verkäufer/innen abwehrend mit dem Argument „Das bringt sowieso nichts, wenn wir das weitergeben“<br />
reagierten.<br />
Tab. 2.16: Kontaktaufnahme zu Unternehmen<br />
(n = 13; Mehrfachnennungen)<br />
Art der Kontaktaufnahme Absolut Prozent<br />
Beschwerde eingereicht 10 76,9<br />
Marktforschung/Kundenworkshops 5 38,5<br />
Beim Kauf Anregungen gegeben 4 30,8<br />
Ideen eingeschickt 2 15,4<br />
Grosso modo drei Gründe werden da<strong>für</strong> genannt, dass noch kein Kontakt zu Unternehmen im<br />
oben beschriebenen Sinn aufgenommen worden ist (7 Personen): a) weil es sowieso keinen<br />
Zweck hat; b) weil es noch keinen Grund da<strong>für</strong> gab beziehungsweise man noch keine mitteilenswerten<br />
Ideen hatte; c) weil man die Lösung <strong>für</strong> ein Problem letztlich selbst gefunden hatte.<br />
Im Zeitraum von der ersten zur zweiten Befragung haben neun Personen (60,0 %) entweder aufgrund<br />
fehlender konkreter Anlässe keine weiteren Firmenkontakte aufgenommen oder immer noch<br />
nicht den Kontakt zu Unternehmen gesucht. Bei letzteren kommt zu den nach wie vor geltenden<br />
Argumenten aus der ersten Befragung der Punkt hinzu, dass man Unternehmen nicht unentgeltlich<br />
zu Ideen verhelfen will: „Nachher ist meine Idee wirklich etwas wert und dann verdienen die sich<br />
eine goldene Nase und ich habe nichts davon“ (Interview 11_2); oder: „Verbesserungsvorschläge<br />
kriege ich nicht bezahlt. Das ist nicht meine Aufgabe“ (Interview 7_2). Von sechs Personen (40 %)<br />
wurden acht neue Fälle von Kontaktaufnahmen berichtet: Wegen defekter Neugeräte reichten zwei<br />
Personen Beschwerden ein (in beiden Fällen war dies das erste Mal), fünf Befragte nahmen an<br />
Marktforschung teil (davon zwei das erste Mal) und eine Person hatte eine Anregung beim Kauf.<br />
Von neun Personen (60,0 %), die ein gleich bleibendes Antwortmuster zeigen, können zwei – ausgehend<br />
von bislang ausgebliebenen Aktivitäten in diese Richtung – sich vorstellen, in Zukunft Kontakte<br />
zu Unternehmen aufzunehmen (Ideen einreichen bzw. Anregungen beim Kauf geben).