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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 85<br />

(vgl. Tab. 3.6). Allerdings bewerten der Geschäftsführer und der Produktmanager in der ersten Befragung<br />

alle gesellschaftlichen Bereiche undifferenziert mit „voll und ganz“ verantwortlich und nur<br />

der Designer macht Abwägungen zwischen „voll und ganz“ und „weitgehend“ und hebt dadurch die<br />

Politik in eine heraus stechende Rolle. In der zweiten Befragung schreibt der Produktmanager den<br />

Bürger/innen nur weitgehende Verantwortung zu und damit weniger als allen übrigen Bereichen,<br />

die er mit „voll und ganz“ bewertet. Die Antwortoptionen „gar nicht“ und „weniger“ werden nicht<br />

ausgewählt.<br />

Tab. 3.6: Verantwortung gesellschaftlicher Bereiche <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />

(n = 3)<br />

Bereich 1. Befragung 2. Befragung 1. Befragung 2. Befragung<br />

Weitgehend Voll und ganz<br />

Unternehmen 1 1 2 2<br />

Politik - - 3 3<br />

Wissenschaft 1 1 2 2<br />

Bürger/innen 1 2 2 1<br />

Umweltverbände 1 1 2 2<br />

Über die Zuschreibung von Verantwortungsgraden hinaus sollten die Befragten ihre gewählte Einschätzung<br />

erläutern und sich dazu äußern, inwieweit ihrer Ansicht nach die verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Bereiche der ihnen zugedachten Verantwortung gerecht werden. In der dritten Befragung<br />

wurde nur diese Teilfrage gestellt (Frage III. 17). In der ersten Befragung weisen die Befragten<br />

darauf hin, dass die einzelnen Bereiche sehr stark miteinander zusammen hängen und sich<br />

gegenseitig beeinflussen. Abgesehen davon ähneln sich die Argumentationen der drei Befragungsrunden<br />

stark und werden daher gemeinsam dargestellt:<br />

Politik: Die Verantwortung der Politik wird überwiegend abgeleitet aus ihrer legislativen Funktion,<br />

Gesetze zu verabschieden, nach denen sich die anderen Bereiche zu richten haben. Die Befragten<br />

sind der Ansicht, dass die Politik stärker durch gesetzliche Vorgaben eingreifen könnte und z.B.<br />

strengere Auflagen <strong>für</strong> den Spritverbrauch von Autos machen könnte. In der ersten Befragung betonen<br />

sie gleichzeitig, dass die Politik durch Lobbyverbände, Unternehmen und durch Bürger/innen<br />

beeinflusst wird: „Man kann den Politikern auch nicht immer nur allein die Schuld geben, die werden<br />

auch nur gelenkt von allen.“ (Interview 1_1) oder „Die Politik könnte den Sprit noch teurer machen,<br />

damit die Leute sich mehr auf dem Fahrrad bewegen, dann kommt aber wieder der ADAC<br />

und die einzelnen Unternehmen die sich dagegen wehren - also das ist immer ein Zusammenspiel<br />

von allen.“ (Interview 3_1) Auf diese Einschränkung der politischen Handlungsfähigkeit wird in der<br />

zweiten und dritten Befragung nicht mehr verwiesen. In der dritten Befragung erläutert der Geschäftsführer,<br />

dass die Politik nur dann etwas tut, wenn Parteien, die sich <strong>für</strong> Umweltthemen einsetzen,<br />

an der Macht sind. Der Designer verweist darauf, dass es sich beim Klimaschutz um ein<br />

globales Problem handelt, <strong>für</strong> das auch globale Lösungen gebraucht werden, da sie von Unternehmen<br />

sonst durch Abwandern in andere Länder mit geringeren Standards umgangen werden<br />

könnten. Er hält es <strong>für</strong> wichtig übergreifende Lösungen zu finden, verweist aber darauf, dass hierbei<br />

kulturelle Unterschiede z.B. zwischen Europa und Asien berücksichtigt werden müssten. Der<br />

Produktmanager hält es <strong>für</strong> notwendig, dass die Politik die Entwicklung klimafreundlicher Technologien,<br />

z.B. erneuerbare Energien, stärker finanziell unterstützt.<br />

Unternehmen: In Bezug auf Unternehmen wird festgestellt, dass sie sicherlich viel mehr unternehmen<br />

könnten, aber nur das machen, was ihnen gesetzlich vorgegeben wird, „(...) weil deren oberstes<br />

Ziel sicher nicht der Umweltschutz oder der Klimaschutz ist.“ (Interview 2_1) Daher wird betont,

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