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INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung

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LERNEN UND NUTZER/INNENINTEGRATION | 61<br />

wesen sei (was man aber im Verlauf der Veranstaltungsreihe in den Griff bekommen habe). Nur<br />

eine Person kommt bezüglich des Programms zu einem insgesamt negativen, mit „ausreichend“<br />

bewerteten Fazit: „Das hatte etwas von einer Selbsthilfegruppe. Das Programm hat dazu eingeladen,<br />

dass jeder seinen Senf und noch mal seinen Senf dazu gegeben hat. Die Leute dachten ‚Ich<br />

muss noch etwas sagen’, und dann haben alle das gleiche gesagt, und das wurde dann geclustert,<br />

ohne dass dabei besonders viel raus gekommen ist. Ich war ein bisschen genervt davon“ (Interview<br />

15_2).<br />

Hinsichtlich der Dauer des <strong>Verfahren</strong>s kommen nur zwei Befragte zu dem Urteil, dass es zu lang<br />

gewesen sei, die Mehrheit dagegen argumentiert mit der Einsicht, dass angesichts der Ziele von<br />

<strong>INNOCOPE</strong> der Zeitaufwand angemessen gewesen sei: „Wir wollten etwas schaffen und da<strong>für</strong><br />

braucht man Zeit. Außerdem muss man immer eine Kennenlernphase einplanen, denn es dauert<br />

eine Weile ehe man auftaut und so richtig aus sich heraus geht. Das hat man gerade beim dritten<br />

Workshop bei den Werbebotschaften gemerkt, da kamen Ideen, bei denen hätte man sich am Anfang<br />

des <strong>Verfahren</strong>s nicht getraut, die in die Runde zu werfen“ (Interview 11_2). Gleichwohl weist<br />

die <strong>für</strong> diesen Aspekt vergebene relativ schlechte Durchschnittsnote von 2,5 auf ein leichtes implizites<br />

Unbehagen hin, so dass nicht in jedem Fall davon auszugehen ist, dass die Befragten von<br />

dem explizit geäußerten Verständnis vollständig überzeugt sind.<br />

Im weiteren Zusammenhang mit der Bewertung des Workshop-Konzeptes steht die zusätzlich im<br />

dritten Interview gestellte Frage „Würden Sie über Konsument/innen und Unternehmen hinaus<br />

noch weitere Akteure an dem Prozess beteiligen?“ (vgl. Frage 6c). Alle Befragten bejahen dies und<br />

legen überwiegend Wert auf die Mitwirkung unabhängiger Experten in Form von Wissenschaft,<br />

Fachverbänden (z.B. <strong>für</strong> Umweltschutz, Verbraucher, Senioren) oder Testeinrichtungen (z.B. Stiftung<br />

Warentest), die im Prozess als Kompetenzträger <strong>für</strong> Moderation und technische Fragen sowie<br />

als Interessenvertreter fungieren sollen (14 Nennungen). In zwei Fällen wird zudem die Integration<br />

von Händlern be<strong>für</strong>wortet, weil die „tagtäglich mit Käufern zu tun haben und einen Überblick über<br />

den Markt haben“ (Interview 11_3). Damit wird von den Befragten einerseits die <strong>für</strong> <strong>INNOCOPE</strong><br />

gewählte Beteiligungsstruktur (Konsument/innen, Unternehmen, Wissenschaft) indirekt positiv bewertet,<br />

andererseits wird das Interesse an einer noch weiter gefassten Berücksichtigung von unabhängigen<br />

Akteuren zum Ausdruck gebracht.<br />

Ergebnis von und Lernerfolge durch <strong>INNOCOPE</strong> aus Sicht der Konsument/innen<br />

Auf die Frage „Wie lässt sich aus Ihrer Sicht das Ergebnis von <strong>INNOCOPE</strong> beschreiben?“ (Frage<br />

25) wird in der zweiten Befragung am häufigsten (9 Nennungen) auf die gemeinsame Entwicklung<br />

eines Pedelec rekurriert, wobei viele hinzufügen, dass dieses mit Merkmalen ausgestattet ist, die<br />

sich die Konsument/innen gewünscht haben. An zweiter Stelle (4 Nennungen) wird auf den (vermuteten)<br />

Erkenntnisgewinn (inhaltlich und in Bezug auf Kund/innenpartizipation) des Unternehmens<br />

verwiesen, danach folgt eine Antwort, <strong>für</strong> die sich zwei Personen entschieden haben, nämlich<br />

ein neues Produkt kennen gelernt zu haben. Einmal wird behauptet, durch <strong>INNOCOPE</strong> sei das<br />

Umweltbewusstsein bei Anschaffungen geschärft worden. Schließlich hat das <strong>Verfahren</strong> <strong>für</strong> zwei<br />

Konsument/innen nichts Benennbares hervorgebracht. Es sei zwar eine Bereicherung gewesen, alle<br />

an einen Tisch zu bringen, „aber ob es im Endeffekt etwas bringt, bezweifle ich eher“ (Interview<br />

6_2).<br />

Bei dieser Ansicht bleiben die beiden Konsument/innen auch in der dritten Befragung, bei der vor<br />

dem Hintergrund einer sinkenden Anzahl von Nennungen (von 16 auf 13) eine Fokussierung der<br />

Antworten auf den Punkt der gemeinsamen Entwicklung eines Pedelec (8 Nennungen) stattfindet.<br />

Darüber hinaus gibt es nur noch jeweils eine Stimme <strong>für</strong> den unternehmensbezogenen Erkenntnisgewinn,<br />

das Kennenlernen eines neuen Produkts und die (erstmals geäußerte) Idee, „dass das

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