INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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68 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />
nehmen ist auf dem deutschen und europäischen Markt tätig, Entwicklungsaufträge werden auch<br />
<strong>für</strong> amerikanische oder taiwanesische Kunden ausgeführt.<br />
Hawk Bikes befassen sich seit etwa vier Jahren mit der Entwicklung von Pedelecs. Der Impuls zu<br />
Pedelecs kam von einem befreundeten Autor, der eine Internetseite mit Informationen zu Elektrofahrzeugen<br />
(www.extraenergy.org) betreibt und Hawk wiederholt vorgeschlagen hat, in diesen Bereich<br />
einzusteigen. Die ersten Entwicklungsarbeiten zu Pedelecs liefen als Eigenentwicklungen, in<br />
der Zwischenzeit gab es sowohl Fremdaufträge als auch Eigenentwicklungen. Derzeit entwickelt<br />
das Unternehmen ein Pedelec, das im Frühjahr 2006 auf den Markt kommen soll. Das Pedelec ist<br />
<strong>für</strong> den europäischen Markt konzipiert, wobei der Vertrieb in Deutschland über Hawk Bikes, der europäische<br />
Vertrieb über Swizzbee und ggf. weitere Partner erfolgen soll. Hawk verspricht sich eine<br />
steigende Nachfrage nach Pedelecs, da sich die Technik (insbesondere Speichertechnologie) in<br />
den letzten Jahren deutlich verbessert hat und hierdurch qualitative Sprünge in der Pedelec-<br />
Entwicklung gemacht werden konnten. In zwei Jahren hoffen sie auf einen Verkauf von 1.000<br />
Stück auf dem deutschen Markt. Derzeit werden auf dem deutschen Markt insgesamt etwa 10.000<br />
Elektrofahrräder im Jahr verkauft.<br />
Der Geschäftsführer bewertet die beiden Sparten (Entwicklung und Vertrieb von Fahrrädern) als<br />
wichtig <strong>für</strong> das Unternehmen, da sich beide gegenseitig befruchten. Durch die Entwicklungsvorhaben<br />
können Innovationen auch in den produzierten Fahrrädern umgesetzt werden, gleichzeitig<br />
sorgt der Vertrieb <strong>für</strong> die nötige Marktnähe, um neue Impulse <strong>für</strong> Entwicklungsvorhaben zu erhalten.<br />
Hawk Bikes verfügt über keine eigene Fertigung, sondern ist Mitglied der Biria Gruppe und lässt<br />
die Fahrräder bei anderen Unternehmen der Gruppe fertigen. Das Unternehmen hat derzeit acht<br />
angestellte Mitarbeiter/innen, davon eine Frau (Buchhaltung) und ein Auszubildender.<br />
3.1.2 Die befragten Unternehmensvertreter<br />
Die drei Befragten repräsentieren die Unternehmensbereiche Geschäftsführung, Produktmanagement<br />
(und Einkauf) und Design (Frage I.1). 19 Der Designer nimmt insofern einen Sonderstatus ein,<br />
als er zwar in enger Kooperation mit dem Unternehmen arbeitet, aber nicht dort angestellt ist, sondern<br />
in einer Designfirma tätig ist. Die Intensität der Kooperation ist unterschiedlich. So gibt der<br />
Designer in der dritten Befragung an, aktuell weniger eng mit Hawk Bikes zusammen zu arbeiten.<br />
Der Geschäftsführer ist gleichzeitig einer der Gründer und seit Beginn im Unternehmen, der Produktmanager<br />
ist seit etwa zwei Jahren (erste Befragung) im Unternehmen und der Designer arbeitet<br />
mit Unterbrechungen bereits seit etwa zwölf Jahren mit Hawk Bikes zusammen (Frage I.2).<br />
Das Unternehmen wird von den Befragten als sehr klein und flexibel bewertet, was bedeutet, dass<br />
die einzelnen Mitarbeiter nicht genau einzelnen Funktionsbereichen zugeordnet sind, sondern auch<br />
zusätzliche Aufgaben übernehmen. Der Geschäftsführer ist beispielsweise in Entwicklungsvorhaben<br />
im Unternehmen involviert. Der Produktmanager ist stärker mit den Produkten der nox und<br />
classic Serie befasst und hat mit der Pedelec-Entwicklung wenig zu tun.<br />
Die Befragten kommen aus unterschiedlichen Disziplinen, der Geschäftsführer ist <strong>Verfahren</strong>singenieur,<br />
der Produktmanager Wirtschaftsingenieur und der Designer Industriedesigner (Frage I.3).<br />
19 Hier und im Folgenden beziehen sich die Angaben zu den Fragenummern auf die Nummerierung der Fragen in den<br />
Fragebögen (s. Anhang).