INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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84 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />
nicht nötig, wir können auch einen anderen Auftrag ausführen. Aber die Alternative stellt sich nicht<br />
immer.“ (Interview 2_1)<br />
In der zweiten Befragung verweist einer der Befragten (Produktmanager) ausschließlich auf die<br />
Politik und sieht keine eigenen Handlungsmöglichkeiten des Unternehmens. „Wir könnten Fahrräder<br />
billiger anbieten, aber dann sind wir ja nicht profitabel.“ (Interview 3_2)<br />
Die Argumentation in der dritten Befragung unterscheidet sich kaum von den vorherigen. Die Vorteilhaftigkeit<br />
von Fahrrädern und Elektrorädern / Pedelecs wird betont, zugleich wird darauf hingewiesen,<br />
dass das Unternehmen aufgrund seiner Kleinheit nur geringe Einflussmöglichkeiten hat.<br />
Der Geschäftsführer verweist darauf, dass sie bei Zulieferern auf Umweltfreundlichkeit der Produkte<br />
achten könnten, dass sie aber aufgrund der geringen Stückzahlen keinen Druck auf Zulieferer<br />
ausüben können, Produkte zu verändern. Sie sind sich durchaus bewusst, dass z.B. die Herstellung<br />
von Aluminiumrahmen energieintensiv ist, aber fragen bei den Zulieferern nicht nach, woher<br />
die eingesetzte Energie stammt oder wie viel Energie verbraucht wird. Er sieht hier einen Bedarf<br />
<strong>für</strong> stärkere gesetzliche Regulierung.<br />
3.3.3 Informationsverhalten und Informationsquellen zum Thema<br />
Klimawandel und Klimaschutz<br />
Auf die Frage, ob sich das Unternehmen über Klimawandel und Klimaschutz informiert (Frage I.24,<br />
II.22), antwortet in der ersten Befragung der Produktmanager mit „nein“, und der Geschäftsführer<br />
mit „ja, aber zufällig“. Die Informationen werden gezielt zu technischen Aspekten, die bei Fahrrädern<br />
relevant sind, gesucht, und die genannten Beispiele beziehen sich wieder auf Lacke und Lackiertechniken<br />
und damit auf allgemeine Umweltthemen. Der Designer gibt an, sich persönlich zu<br />
informieren und im Zusammenhang mit anderen Designaufträgen und Projekten intensiv mit technischen<br />
Möglichkeiten zum Klimaschutz zu tun zu haben (z.B. Solarpanel), in Bezug auf die Produkte<br />
bei Hawk jedoch nicht.<br />
In der zweiten Befragung geben alle Befragten an „Ja, aber zufällig“. Der Produktmanager erläutert<br />
zu den Abweichungen, dass er beim ersten Mal meinte, nicht gezielt nach Informationen zu suchen<br />
und sich daher im Grunde nichts verändert habe. Der Designer betont, nicht viel Zeit <strong>für</strong> die<br />
Beschäftigung mit dem Thema zu haben. Keiner der Befragten plant eine Veränderung des Informationsverhaltens.<br />
Der Designer erklärt, dass dies passieren könnte, er es aber nicht konkret vorhabe.<br />
Die genutzten Informationsquellen unterscheiden sich zwischen der ersten und zweiten Befragung<br />
kaum. Als Informationsquellen geben alle Presse oder Fernsehen und Internet an, einer zusätzlich<br />
Gespräche mit Kooperationspartnern (in der zweiten Befragung zwei) und einer Informationen<br />
aus einschlägigen Quellen wie Fachzeitschriften oder Fachvorträge, diese beziehen sich aber<br />
eher auf technische Lösungen: „Wir informieren uns gezielt über die Technik, die möglich ist und<br />
wo es Produkte gibt, die alternativ eingesetzt werden können.“ (Interview 2_2)<br />
3.3.4 Verantwortung <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
Bei der Frage nach der Verantwortung verschiedener gesellschaftlicher Bereiche <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
antworten die Befragten in der ersten und zweiten Befragung fast genau gleich (Frage<br />
I.25, II.23). Der gesellschaftliche Bereich, der aus Sicht der Befragten am stärksten <strong>für</strong> den Klimaschutz<br />
verantwortlich ist, ist die Politik, die <strong>für</strong> alle drei voll und ganz in der Verantwortung steht