INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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96 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />
schäftsführer] sagt, ‚Wenn die Frau einen Korb will, dann kommt ein Korb dran. Wenn sie ein<br />
Schutzblech will, dann kommt ein Schutzblech dran.“ (Interview 3_3) Der Geschäftsführer sei stark<br />
daran interessiert das Pedelec marktgerecht zu gestalten und halte hier<strong>für</strong> die Hinweise der Konsument/innen<br />
<strong>für</strong> relevant.<br />
Das neue Wissen, das die Befragten aus den <strong>INNOCOPE</strong>-Workshops mitnehmen, sind in der<br />
zweiten Befragung die technischen Anforderungen der Kund/innen. Der Produktmanager führt<br />
aus, dass die Annahmen des Unternehmens hierbei bestätigt wurden. Der Designer hält es <strong>für</strong><br />
wichtig, zukünftig noch genauer auf bestimmte Zielgruppen einzugehen. Dies bestätigt er auch in<br />
der dritten Befragung, in der er die Bewertungen und Anforderungen von Frauen und älteren<br />
Männern als die interessantesten Ergebnisse der Workshops bezeichnet: „Die gehen mit einer Bewertung<br />
auf das Fahrzeug zu, die interessant ist.“ (Interview 1_3)<br />
3.4.6 Unzulänglich behandelte Bereiche aus Sicht der<br />
Unternehmensvertreter<br />
Zusätzlich wurde nach Aspekten gefragt, zu denen die Beteiligten gerne mehr Informationen erhalten<br />
hätten (Frage II.36, III.29). Aus Sicht von Geschäftsführer und Designer kamen Probefahrten<br />
und Produkterprobung in den Workshops zu kurz: „Das Produkt, das entstanden ist, mit den Leuten<br />
noch mal genauer zu analysieren. (…) Bei Testfahrten das Handling bewerten und genauere<br />
Informationen, wo Probleme sind.“ (Interview 1_2) Hier<strong>für</strong> wäre z.B. ein Alternativprototyp interessant<br />
gewesen. Der Geschäftsführer räumt selbstkritisch ein, dass dies auch von Seiten des Unternehmens<br />
ein größeres zeitliches Engagement erfordert hätte. Er kritisiert zudem, dass die Konsument/innen<br />
das Angebot, zwischen den Workshops Pedelecs Probe zu fahren, fast nicht angenommen<br />
haben: „In der Gruppe war es nicht so ein starkes Bedürfnis über das Thema, über das<br />
sie referieren, mitarbeiten, diskutieren, auch Geld da<strong>für</strong> bekommen, so viele Erkenntnisse zu gewinnen,<br />
dass sie es auch mal selber probieren wollen. (…) Das ist doch nicht so von Eigeninitiative<br />
getrieben.“ (Interview 2_2)<br />
Der Produktmanager kritisiert einen Bewertungsprozess im zweiten Workshop, in dem verschiedene<br />
Anforderungen gegeneinander abgewogen und gewichtet wurden (Preis, Reichweite, Gewicht<br />
etc.). Dieser Prozess sei seiner Einschätzung nach zu schnell abgelaufen, sodass die Teilnehmer/innen<br />
nicht in Ruhe überlegen konnten.<br />
In der dritten Befragung diskutiert der Geschäftsführer die Auswahl der Konsument/innen kritisch.<br />
Es sei bewusst entschieden worden, durchschnittliche Konsument/innen einzuladen, um zum einen<br />
die Zielgruppe <strong>für</strong> das Produkt zu finden, zum anderen in der Hoffnung die bisher vermutete Zielgruppe<br />
(50plus) ausweiten zu können. Die Workshops hätten bestätigt, dass es bislang eher die<br />
Altersklasse über 50 sei, die sich <strong>für</strong> Pedelecs interessiere. Hier könnte es zukünftig sinnvoll sein,<br />
Beteiligungsprozesse auf diese Altersgruppe zu beschränken. Für ihn stelle sich nach wie vor die<br />
Frage, wie das Produkt aus dieser Nische heraus käme und <strong>für</strong> andere Zielgruppen attraktiv werde.<br />
„Das hängt mit den technischen Innovationen zusammen. Dass ein Pedelec sportlicher wird,<br />
dass es eine größere Reichweite hat, dass es von der Optik nicht wie ein Behindertenfahrrad aussieht<br />
und nicht so schwerfällig ist. Das ist abhängig vom Stand der Technik und wie es da weiter<br />
geht.“ (Interview 2_3)