INNOCOPE-Verfahren - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
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20 | E. HOFFMANN & W. KONRAD<br />
im Gruppenprozess, Diskussionsprozesse, Hierarchien und Machtverhältnisse etc.) bis zur Organisation<br />
und methodischen Ausgestaltung des <strong>Verfahren</strong>s (Auswahl der Teilnehmenden, Auswahl<br />
und Kombination von Moderationsmethoden und Kreativitätstechniken etc.) (vgl. Bodenmann<br />
2005).<br />
Für die Begleitforschung von <strong>INNOCOPE</strong> wurde auf bestimmte Einflussfaktoren wechselseitiger<br />
Lernprozesse fokussiert, die in Interaktionsparameter (z.B. direkte und gleichberechtigte Kommunikation,<br />
Gruppenarbeit), Prozessparameter (Durchlaufen unterschiedlicher Phasen des organisationalen<br />
Lernens wie Wissensaufnahme, -interpretation, -verteilung etc.) und Dispositionsparameter<br />
des beteiligten Unternehmens (z.B. Offenheit, Unterstützung durch die Geschäftsleitung) eingeteilt<br />
wurden. Diese Parameter liefern Erklärungsansätze <strong>für</strong> die beobachteten Lernerfolge bei den<br />
Konsument/innen und Unternehmensvertretern, auf die insbesondere in Abschnitt 4.2 näher eingegangen<br />
wird.<br />
1.4.2 Lernziele<br />
Das übergeordnete Ziel des <strong>INNOCOPE</strong>-<strong>Verfahren</strong>s ist es, wechselseitige Lernprozesse zwischen<br />
den Teilnehmenden auszulösen, die zur Entwicklung eines klimafreundlichen, kundenorientierten<br />
Produktes und gleichzeitig zu einem Empowerment der Konsument/innen führen. Dieses Oberziel<br />
lässt sich gemäß des dargestellten Lernverständnisses in unterschiedliche Dimensionen sowie in<br />
mehrere inhaltliche Themenfelder untergliedern und somit <strong>für</strong> die Konsument/innen- wie die Unternehmensseite<br />
konkretisieren.<br />
Im Rahmen der Begleitforschung wurden die angestrebten Lernziele daher den folgenden drei Dimensionen<br />
zugeordnet (vgl. Tab. 1.2):<br />
– Wissenszuwachs,<br />
– Veränderung von Einstellungen,<br />
– (potenzielle) Verhaltensveränderung.<br />
– In jeder dieser Dimensionen lassen sich die Lernziele des <strong>INNOCOPE</strong>-<strong>Verfahren</strong>s inhaltlich in<br />
jeweils drei verschiedene Themenfelder eingliedern:<br />
– Nutzer/innen und Nutzereinbindung,<br />
– Produktentwicklung und –nutzung,<br />
– Klimawandel und Klimaschutz.<br />
Untersucht werden die im <strong>Verfahren</strong> angestrebten wechselseitigen Lernprozesse jeweils sowohl<br />
beim beteiligten Unternehmen als auch bei den Konsument/innen, die am <strong>INNOCOPE</strong>-<strong>Verfahren</strong><br />
teilnehmen. So geht es bei den Nutzer/innen vor allem um alltägliche Entscheidungen und individuelles<br />
Konsumverhalten während auf Unternehmensseite organisationale Lernprozesse in Richtung<br />
Produktentwicklung und -veränderung im Vordergrund stehen.<br />
In Bezug auf den Zuwachs an Wissen geht es zum Beispiel um klimabezogenes Faktenwissen,<br />
Wissen zu Produktentwicklungsprozessen oder zu individuellen Handlungsoptionen. Im Hinblick<br />
auf verursachte Einstellungsveränderungen stehen das Rollenverständnis bei der Produktentwicklung,<br />
Verantwortungsbewusstsein <strong>für</strong> eigenes Handeln sowie Einschätzungen zur Relevanz des<br />
Klimawandels im Mittelpunkt des Interesses. Die Erwartungen an durch das <strong>Verfahren</strong> beeinflusste