Schule und Bürgergesellschaft - Landessportverband Baden ...
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Fachtagung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong>, Mai 2006, Stuttgart<br />
dungsplanes, der seit 2004 gültig ist. Für<br />
diesen Bereich waren wir Erprobungsrealschule<br />
<strong>und</strong> betreuen 18 Realschulen, die<br />
im Bereich des Pädagogischen Zentrums<br />
Reutlingen liegen. Durch das PZ Reutlingen<br />
werden regionale Lehrerfortbildungen<br />
für die Kreisschulämter Reutlingen <strong>und</strong><br />
Tübingen organisiert<br />
Alle Schüler müssen verpflichtend an TOP<br />
SE teilnehmen. Unsere Schüler haben<br />
jedoch die Wahlmöglichkeit, ihr Zertifikat in<br />
einem der sieben oben genannten Bereiche<br />
zu erwerben oder ein Soziales Praktikum<br />
in der Klassenstufe 9 zu machen. Oft<br />
erleben wir, dass Schüler zusätzlich in ein<br />
Praktikum gehen <strong>und</strong> sich also zwei Zertifikate<br />
erwerben. Die St<strong>und</strong>enzahl ist hier<br />
für jeden Bereich gleich festgelegt <strong>und</strong> die<br />
Projektordner werden nach den gleichen<br />
Kriterien benotet. Leider muss das Soziale<br />
Engagement gemäß den Rahmenbedingungen<br />
des Bildungsplans benotet werden.<br />
Auch in den Jahren zuvor, in denen<br />
ja ebenfalls Schüler in den Projekten tätig<br />
waren, haben wir erlebt, dass die Schüler<br />
ihre Tätigkeit sehr ernst nehmen <strong>und</strong> übersprudelnd<br />
voll neuer Erfahrungen wieder<br />
in die <strong>Schule</strong> zurückkommen. Ohne<br />
Notendruck war dies sehr wohl auch möglich.<br />
Dieses Jahr nahmen von 169 Schülern<br />
der Jahrgangsstufe 9 165 am Sozialen<br />
Praktikum teil.<br />
Innerhalb des Sozialen Praktikums haben<br />
die Schüler eine große Wahlmöglichkeit,<br />
außerdem finden weitere Projekte statt. So<br />
setzten in diesem Schuljahr 11 Schüler<br />
der Klasse 9e mit ihrem Klassenlehrer,<br />
den Kindergartenkindern, einigen Eltern,<br />
den Erzieherinnen <strong>und</strong> einer Bürgermentorin<br />
in einem Jes-Projekt den Garten des<br />
Kindergartens instand. Der Garten ist jetzt<br />
entwildert, es gibt zwei von den Kindern<br />
gestaltete Bauwägen als Spielmöglichkeit<br />
<strong>und</strong> einen Barfußpfad.<br />
Der Montag nach dem Sozialen Praktikum<br />
ist unser Reflexionstag. Übereinstimmend<br />
erzählten hier die 11 Schüler aus dem<br />
Jes- Projekt des Kindergartens, dass zunächst<br />
die Kontaktaufnahme zu den Kindergartenkindern<br />
<strong>und</strong> den Eltern sehr<br />
schwierig war. Bei den Eltern gab es große<br />
sprachliche Probleme, aber im Laufe<br />
der Woche wurden diese Probleme immer<br />
geringer. Wir hoffen mit der Kindergartenleitung,<br />
dass dies ein Startpunkt war, um<br />
Eltern vorwiegend mit Migrationshinter-<br />
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gr<strong>und</strong> in die Arbeit mit ein zu beziehen.<br />
Natürlich kamen unseren Schülern die<br />
Kindergartenkinder sehr klein vor: „Was<br />
sollte man die nur mitarbeiten lassen?“<br />
Hier führte die Neugier der Kleinen zum<br />
Miteinander <strong>und</strong> unsere Schüler meinten,<br />
mit Kindern müsste man sich ganz schön<br />
in Geduld üben. Als Lehrer können wir das<br />
nur bestätigen.<br />
Oft haben wir das Gefühl, dass unsere<br />
Schüler nach ihrer Woche Praktikum, das<br />
übrigens ab September in der <strong>Schule</strong> vorbereitet<br />
wird, oder nach ihrer Tätigkeit in<br />
den sieben Bausteinen erwachsener geworden<br />
sind. Die Beziehung zwischen<br />
betreuendem Lehrer <strong>und</strong> den einzelnen<br />
Schülern ändert sich ebenfalls. Jeder<br />
Baustein wird bei uns von einem Kollegen<br />
federführend betreut, auch die Projekte,<br />
die von einem Bürgermentor begleitet<br />
werden. Einmalprojekte nehmen wir nicht<br />
so gerne in unser Programm auf, denn in<br />
der Regel ist es besser, von Jahr zu Jahr<br />
die Angebote für unsere Schüler zu verbessern<br />
<strong>und</strong> persönlichen Kontakt zu den<br />
Bürgermentoren zu haben.<br />
In unserem Sozialcurriculum steckt viel<br />
Engagement, eine große Portion Idealismus<br />
<strong>und</strong> Arbeit, die von Lehrern <strong>und</strong> Mentoren<br />
zusätzlich geleistet wird. Wenn man<br />
aber sieht, wie sich Schüler in Projekten<br />
verändern <strong>und</strong> wachsen <strong>und</strong> sich das Arbeitsklima<br />
in Lerngruppen verändert,<br />
macht diese Arbeit Sinn.