Schule und Bürgergesellschaft - Landessportverband Baden ...
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Fachtagung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong>, Mai 2006, Stuttgart<br />
10. Neben sozialen <strong>und</strong> persönlichkeitsbildenden<br />
Kompetenzen können<br />
insbesondere organisatorische<br />
<strong>und</strong> pädagogische Fähigkeiten<br />
sowie Leitungskompetenzen<br />
durch ein Engagement entwickelt<br />
<strong>und</strong> vertieft werden. Bestimmte<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten wie<br />
Gremienkompetenz, das Organisieren<br />
großer Veranstaltungen, die<br />
Übernahme von Leitungsaufgaben,<br />
aber auch die pädagogische Arbeit<br />
mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen lassen<br />
sich im Jugendalter sonst an<br />
anderen Orten kaum erwerben.<br />
11. In unserem Bildungssystem erfüllen<br />
informelle Lernprozesse in den<br />
non-formalen Settings des Engagements<br />
eine ergänzende Funktion<br />
zum Kompetenzerwerb Heranwachsender<br />
in <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Familie.<br />
Jugendliche können in diesen Settings<br />
alternative, ergänzende, aber<br />
auch andernorts nicht zu vermittelnde<br />
Lernerfahrungen machen.<br />
Freiwilliges Engagement bietet besondere<br />
Chancen <strong>und</strong> Freiräume<br />
für die Entwicklung vielfältiger<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten, die für<br />
eine eigenständige <strong>und</strong> sozial verantwortliche<br />
Lebensführung sowie<br />
die Beteiligung an demokratischen<br />
Verfahren, aber auch für die Übernahme<br />
von Leitungs- <strong>und</strong> Managementaufgaben<br />
wichtig sind, die<br />
aber in der <strong>Schule</strong> häufig kaum<br />
vorkommen.<br />
Forum III<br />
Brücken bauen zwischen<br />
<strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Gemeinwesen<br />
Dieter Lehmann<br />
Stadt Ulm<br />
Moderator der AG<br />
Vortrag:<br />
Prof. Paul-Stefan Roß, Berufsakademie<br />
Stuttgart<br />
Fishbowl:<br />
Agnes Christner, Städtetag BaWÜ,<br />
Jürgen Ripplinger, Agentur mehrwert<br />
gGmbH,<br />
90<br />
Rainer Beha, Realschule Blumenberg<br />
(Realschulvertreter, TOP SE, WVR...),<br />
Ulf von Quillfeldt, Paritätisches Bildungswerk<br />
BaWü,<br />
Klaus Maier, 1861 Rottenburg e.V., GHS<br />
Ergenzingen,<br />
Gebhard Hirth, Stadtjugendring Sindelfingen<br />
Teil 1<br />
Vortrag Prof. Paul-Stefan Roß<br />
Herr Prof. Roß stellt einleitend verschiedene<br />
Aussagen vor, welche die Notwendigkeit<br />
der Verbindungen zwischen <strong>Schule</strong><br />
<strong>und</strong> Gemeinwesen verdeutlichen.<br />
1. Brücken zwischen <strong>Schule</strong> <strong>und</strong><br />
Gemeinwesen sind möglich<br />
2. Brücken zwischen <strong>Schule</strong> <strong>und</strong><br />
Gemeinwesen sind sinnvoll, da<br />
ein Nutzen unbestreitbar auf Seiten<br />
der <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> des Gemeinwesens<br />
liegt<br />
3. Die <strong>Schule</strong> kann als Insel die Aufgaben<br />
nicht alleine bewältigen.<br />
4. Es geht also nicht um das „Ob“<br />
sondern um das „WIE“.<br />
5. „Was“ macht bestehende Brücken<br />
erfolgreich?<br />
Prof. Roß stellt fest, man solle hier nicht<br />
nur nach den Bauplänen für das einzelne<br />
Brückenbauwerk fragen, sondern auch<br />
nach der „Bauleitplanung“, dem „Raumordnungsplan“<br />
<strong>und</strong> dem „Landschaftsplan“;<br />
sprich: nach den infrastrukturellen<br />
Gegebenheiten.<br />
Es müssen erhebliche Veränderungen<br />
stattfinden, um Brücken bauen zu können.<br />
Veränderungsprozesse sind hierbei auf<br />
beiden Seiten nötig:<br />
1. <strong>Schule</strong><br />
• weg von der <strong>Schule</strong> als Anstalt, als<br />
Behörde, letztes Glied der staatlichen<br />
Bildungshierarchie, Lehrerschule<br />
• Sollte <strong>Schule</strong> als Dienstleister fungieren?<br />
Mit entsprechender Orientierung<br />
als K<strong>und</strong>e? – Ja, aber nicht<br />
nur!<br />
• <strong>Schule</strong>n sollten autonom sein <strong>und</strong><br />
auch Eigenmittel erwirtschaften<br />
können, aber den staatlichen Anspruch<br />
durch Dienstleistung zu er-