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Schule und Bürgergesellschaft - Landessportverband Baden ...

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Fachtagung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong>, Mai 2006, Stuttgart<br />

sinnvoll von Bildung gesprochen werden.<br />

• Bildung zielt auf die Befähigung zu<br />

bewussten Entscheidungen, die Entwicklung<br />

von Urteilsfähigkeit, die Steigerung<br />

von Reflexivität <strong>und</strong> damit auf<br />

die Befähigung zur Selbstbestimmung;<br />

Bildungsarbeit ist deshalb<br />

auf die Kritik von Stereotypen<br />

<strong>und</strong> Vorurteilen, die Auseinandersetzung<br />

mit unterschiedlichen Sichtweisen<br />

<strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten sowie<br />

die rationale Auseinandersetzung<br />

mit diesen ausgerichtet.<br />

5. Bildung ist konstitutiv Selbstbildung,<br />

d.h. eine Eigenleistung des sich bildenden<br />

Subjekts, die pädagogisch anregt<br />

<strong>und</strong> unterstützt, aber nicht erzwungen<br />

werden kann.<br />

6. Für die Jugendarbeit sind solche Bildungsthematiken<br />

von zentraler Bedeutung,<br />

in denen sich Aspekte der<br />

Persönlichkeitsentwicklung mit gesellschaftspolitischen<br />

Dimensionen verschränken,<br />

also solche Themenkomplexe<br />

wie ‚Ausbildung, Arbeit <strong>und</strong> Beruf’,<br />

‚Sexualität <strong>und</strong> Gender’, Beziehungen<br />

<strong>und</strong> Familie’, ‚religiöse Identität’<br />

oder ‚Fremdenfeindlichkeit <strong>und</strong><br />

Rassismus’.<br />

7. Für Bildungsprozesse sind direkte <strong>und</strong><br />

medial vermittelte Erfahrungen von<br />

Differenz von entscheidender Bedeutung,<br />

welche die Möglichkeit zur Auseinandersetzung<br />

damit eröffnen, dass<br />

die eigenen Gewissheiten, Überzeugungen,<br />

Selbstverständlichkeiten usw.<br />

keineswegs alternativlos <strong>und</strong> fraglos<br />

gültig sind, von entscheidender Bedeutung.<br />

• Bildung ist also von Erziehung als<br />

dem Versuch, Heranwachsenden bestimmte<br />

Lebensentwürfe, bestimmte<br />

Werte <strong>und</strong> Normen, bestimmte politische<br />

Orientierungen zu vermitteln, zu<br />

unterscheiden.<br />

• Bildungserfahrungen sind nicht ausschließlich<br />

an pädagogisch absichtsvoll<br />

inszenierte Gelegenheitsstrukturen<br />

geb<strong>und</strong>en, sondern entfalten sich<br />

auch jenseits aller pädagogischen Arrangements<br />

auch in alltäglichen Erfahrungszusammenhängen,<br />

z.B. in<br />

73<br />

Gleichaltrigengruppe <strong>und</strong> in der Familie.<br />

3. Ziele einer lokalen Bildungslandschaft<br />

Erreichung einer umfassenden Vernetzung<br />

<strong>und</strong> Kooperation von Bildungspartnern<br />

in einer Region, die mit einem ganzheitlichen<br />

Bildungsverständnis junge Menschen<br />

umfassend fördern wollen <strong>und</strong> verschiedene<br />

Orte des Lernens anerkennen.<br />

Auch informelle, nicht-beeinflussbare Lernorte<br />

finden Anerkennung <strong>und</strong> geben Jugendlichen<br />

wieder Frei- <strong>und</strong> Experimentierräume<br />

in einer zunehmend alternden<br />

Gesellschaft. Eine Investition in die Zukunft<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen wird<br />

selbstverständlich.<br />

Eine vernetzte Bildungslandschaft könnte<br />

- die Bildungschancen für alle Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen an einem Ort<br />

verbessern<br />

- auch informelle (lebensweltorientierte)<br />

Lernsituationen als Bildungsanregungen<br />

bekannt machen<br />

<strong>und</strong> die öffentliche Anerkennung<br />

des informellen Lernens<br />

steigern<br />

- Jugendliche umfassender in ihrer<br />

Persönlichkeitsentwicklung zur<br />

Selbstbestimmung unterstützen<br />

<strong>und</strong> eine Selbstbildung eher ermöglichen<br />

- alle Institutionen bezüglich ihres<br />

Bildungsverständnisses wechselseitig<br />

bereichern<br />

- die <strong>Schule</strong>n für sozialpädagogische<br />

Bildungsprozesse sensibilisieren,<br />

<strong>und</strong> so auch die Bildungsqualität<br />

in <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> anderen<br />

Lerninstitutionen verändern.<br />

- Öffnung der <strong>Schule</strong> zur Lebenswelt<br />

von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen ermöglichen.<br />

- die Übergänge zwischen Kita,<br />

<strong>Schule</strong> <strong>und</strong> der Einmündung in den<br />

Beruf erleichtern.<br />

- berufliche Einstiegsmöglichkeiten<br />

verbessern<br />

- die Politik dazu animieren, Bildung<br />

als Investition zu begreifen<br />

- einen Standortfaktorvorteil für Familien<br />

<strong>und</strong> die Zuwanderung von<br />

jungen Menschen sichern.

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