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Schule und Bürgergesellschaft - Landessportverband Baden ...

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Fachtagung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong>, Mai 2006, Stuttgart<br />

niertes Sitzen auf dem Hosenboden, eine<br />

Aufholjagd beim Anheben des Notendurchschnitts.<br />

"Wir sind sehr zufrieden, wie unsere Schüler<br />

ihre Chance ergriffen", sagen die Klassenlehrer<br />

Winter <strong>und</strong> Beyer, die das Paten-Projekt<br />

gern wiederholt sehen möchten.<br />

Zweiter Schritt für die Kolping-Paten war,<br />

den 16-jährigen Jugendlichen zu einem<br />

Ausbildungsverhältnis zu verhelfen. Sie<br />

berieten ihre Patenschüler beim Aufsetzen<br />

von Bewerbungsschreiben <strong>und</strong> machten<br />

mit ihnen intensives Training zur Vorstellung.<br />

In Ausnahmen waren sie aktiv mit<br />

dabei. Die Hilfestellung wird weiter gewährt,<br />

bis aus den Schülern Gesellen<br />

werden. "Jeder von uns hat eine Rufnummer<br />

für den Notfall erhalten." Die Kolpinghelfer<br />

zur Lehrstellenfindung werden ihre<br />

Paten-Azubis bis zu dreieinhalb Jahren<br />

ihres Lebens begleiten. Alle Seiten gehen<br />

davon aus, dass die persönlichen Vertrauensverhältnisse<br />

dadurch intensiviert werden.<br />

Für kooperative Lehrlingspatenschaften<br />

braucht die Kolpingfamilie jetzt weitere<br />

Helfer.<br />

Die Hauptschüler <strong>und</strong> ihre Paten aus den Reihen<br />

der Geislinger Kolpingfamilie. Mit ihrer Hilfe gelang<br />

es, in der harten Berufswelt eine Lehrstelle in einem<br />

Handwerksberuf zu bekommen. FOTO: PRIVAT<br />

Input<br />

Jürgen Ripplinger<br />

mehrwert-Agentur für Soziales Lernen<br />

gGmbH<br />

Seit 10 Jahren organisieren <strong>und</strong> begleiten<br />

wir unterschiedliche Projekte zwischen<br />

<strong>Schule</strong>n, Sozialen Einrichtungen <strong>und</strong> Unternehmen<br />

der Wirtschaft. Unsere Erfahrungen<br />

zeigen, dass dabei alle Beteiligten<br />

viel gewinnen können. Es zeigt sich aber<br />

56<br />

auch, dass solche ‚win-win’ Projekte gut<br />

vorbereitet <strong>und</strong> begleitet werden müssen,<br />

um nachhaltige Wirkungen <strong>und</strong> dauerhafte<br />

Kooperationen zu erzielen. Dabei ist es<br />

wichtig, zwischen den unterschiedlichen<br />

Lebens- <strong>und</strong> Denkwelten Verbindungen<br />

zu schaffen <strong>und</strong> Brücken zu bauen. Wir<br />

haben hierzu verschiedene Konzepte <strong>und</strong><br />

Fortbildungsveranstaltungen entwickelt<br />

<strong>und</strong> angeboten. Von diesen Erfahrungen<br />

werde ich berichten.<br />

Kooperation zwischen <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Sozialen<br />

Einrichtungen am Beispiel eines<br />

Sozialprojekts<br />

Sozialprojekte – etwa in Form einer befristeten<br />

Mitarbeit von Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern in einer sozialen Einrichtung –<br />

werden mittlerweile in vielen <strong>Schule</strong>n organisiert<br />

<strong>und</strong> durchgeführt. Für die Schüler/innen<br />

sind solche Projekte eine praxisnahe<br />

<strong>und</strong> lebendige Form sozialen Lernens.<br />

Die persönlichen Begegnungen mit<br />

alten, kranken oder behinderten Menschen<br />

tragen in besonderer Weise zur<br />

Förderung personaler <strong>und</strong> sozialer Kompetenzen<br />

bei. Für die <strong>Schule</strong> ist ein solches<br />

Projekt eine gute Möglichkeit, Bildungsziele<br />

zu erreichen, das Klima <strong>und</strong><br />

die Umgangsformen in der Klasse zu verbessern<br />

<strong>und</strong> mit anderen Institutionen des<br />

Gemeinwesens zusammen zu arbeiten.<br />

Für Soziale Einrichtungen stellt die Mitarbeit<br />

von jungen Menschen eine gute Gelegenheit<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong><br />

Imagewerbung dar. Es wird Verständnis<br />

für die Situation des jeweiligen Klientels<br />

geweckt, die Angebotspalette kann ggf.<br />

erweitert werden <strong>und</strong> einige junge Menschen<br />

interessieren sich für weitere ehrenamtliche<br />

oder gar berufliche Tätigkeiten<br />

in diesem Feld. Für die betreuten Menschen<br />

sind die Kontakte oft eine Bereicherung<br />

<strong>und</strong> Abwechslung im Alltag <strong>und</strong> immer<br />

wieder entstehen daraus längerfristige<br />

Bindungen <strong>und</strong> Kontakte. Damit solche<br />

positiven Wirkungen entstehen, müssen<br />

die Projekte entsprechend vorbereitet<br />

werden. Dabei sind verschiedene Fragen<br />

zu klären.<br />

Fragen auf Seiten der <strong>Schule</strong>:<br />

• Welche Ziele werden mit einem<br />

solchen Projekt verfolgt? (Werteerziehung,<br />

Umgangsformen in der<br />

Klasse verbessern, Soziakompe-

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