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Schule und Bürgergesellschaft - Landessportverband Baden ...

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Fachtagung <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgergesellschaft</strong>, Mai 2006, Stuttgart<br />

Fazit<br />

Thomas Kegel<br />

Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland<br />

(fjs e.V.)<br />

Sprecher der Projektgruppe „Qualifizierung/Bildung“<br />

des BBE<br />

Statement:<br />

<strong>Schule</strong> - ein Zentrum der lokalen <strong>Bürgergesellschaft</strong>?<br />

5 Aspekte<br />

1. Aspekt: Civic Education als Erziehung<br />

<strong>und</strong> Bildung zum zivilgesellschaftlichen<br />

Engagement muss<br />

selbstverständlicher Teil des schulischen<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsauftrags<br />

werden<br />

Denn nicht nur für das individuelle<br />

Leben <strong>und</strong> die Persönlichkeitsentwicklung<br />

wird an der <strong>Schule</strong> gelernt,<br />

sondern zunehmend müssen<br />

auch Kompetenzen für ein gelingendes<br />

gesellschaftliches Miteinander<br />

entwickelt werden. Dies wird<br />

ermöglicht durch Erfahrungen der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im bürgerschaftlichen<br />

Engagement. Dafür<br />

müssen den Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schülern vielfältige Lern- <strong>und</strong> Erfahrungsräume<br />

zur Verfügung gestellt<br />

werden – in <strong>und</strong> um die <strong>Schule</strong><br />

herum. Die Engagements der<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen müssen<br />

den Schulalltag begleiten, können<br />

evtl. auch teilweise während der<br />

Unterrichtszeit stattfinden. Die dort<br />

gemachten Erfahrungen sowie weiteres<br />

Hintergr<strong>und</strong>wissen muss in<br />

den Unterrichtsfächern reflektiert<br />

<strong>und</strong> aufgearbeitet werden. Dieses<br />

Vorgehen fördert bei den Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schülern die motivierte<br />

Engagementbereitschaft sowie eine<br />

demokratische <strong>und</strong> zivilgesellschaftliche<br />

Handlungsorientierung.<br />

2. Aspekt: Tendenz zu Ganztagsschule<br />

eröffnet indirekte <strong>und</strong> direkte<br />

Potentiale der Förderung von<br />

Bürgerengagement.<br />

Wenn <strong>Schule</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement in ihr Konzept integriert,<br />

sind nicht nur Zuwächse bei<br />

Eltern- <strong>und</strong> Schulfördervereinen zu<br />

erwarten. Die <strong>Schule</strong> „bricht auf“ –<br />

93<br />

im Wortsinne- <strong>und</strong> geht ganz neue<br />

Verbindungen mit ihrem lokalen<br />

<strong>und</strong> regionalen Umfeld ein. Kooperationen<br />

werden möglich mit Wirtschaftsunternehmen,<br />

Gewerbe,<br />

Verbänden <strong>und</strong> Vereinen. In allen<br />

diesen Bereichen gibt es, genauso<br />

wie an der <strong>und</strong> um die <strong>Schule</strong>n<br />

herum, seit Jahrzehnten bürgerschaftlich<br />

engagierte Menschen!<br />

Nur ist bisher hier keine Verbindung<br />

<strong>und</strong> Kooperation <strong>und</strong> Vernetzung<br />

organisiert worden. Für die<br />

<strong>Schule</strong> bedeutet dies: eine Konzeptions-entwicklung,<br />

neue Offenheit,<br />

externe Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperationsbereitschaft sind zu<br />

entwickeln.<br />

3. Aspekt: die Lehrerkollegien können<br />

eine solche Neuausrichtung ihrer<br />

<strong>Schule</strong> (pädagogisch) gut begründen<br />

<strong>und</strong> konzeptionell entwickeln,<br />

genauso wie dazu passende Curricula.<br />

Aber wie sieht es mit der Organisation<br />

dieser Vorhaben aus?<br />

Meiner Meinung nach sind die Lehrerkollegien<br />

mit der Organisation<br />

solcher Lernformen oft überfordert<br />

<strong>und</strong> bedürfen der Unterstützung.<br />

An den <strong>Schule</strong>n müssen intermediäre<br />

Personen eingesetzt werden<br />

– z.B. müssen Freiwilligenkoordinatoren<br />

die Entwicklung von<br />

Engagementmöglichkeiten für die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterstützen<br />

sowie die Verbindung zu<br />

externen Partnern entwickeln.<br />

Freiwilligenkoordinatoren sind<br />

mögliche Vernetzungsagenturen<br />

zwischen <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Umfeld, wirken<br />

nach innen <strong>und</strong> nach außen<br />

<strong>und</strong> „managen“ das bürgerschaftliche<br />

Engagement r<strong>und</strong> um den<br />

Schulalltag. Es muss überlegt werden,<br />

wie solche Freiwilligenkoordinatoren<br />

finanziert werden <strong>und</strong> in<br />

wessen Trägerschaft sie dann arbeiten.<br />

Hier ergeben sich Möglichkeiten<br />

der Mischfinanzierung <strong>und</strong><br />

einer neuen Privaten- Öffentlichen-<br />

Partnerschaft.

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