Standortkonzept für Sportboothäfen an der ... - IKZM-D Lernen
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Seite 50 <strong>St<strong>an</strong>dortkonzept</strong> <strong>für</strong> <strong>Sportboothäfen</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Küste Mecklenburg-Vorpommerns<br />
4.2 Indirekte Wirkungen<br />
Ausgaben von Bootstouristen werden in Anlehnung <strong>an</strong> Erhebungsergebnisse des dwif (aber<br />
aktualisiert auf das Jahr 2004) auf 26,50 € je Tag und Person geschätzt. Dies entspricht bei<br />
einer mittleren Besetzung mit 2,3 Personen/ Boot Ausgaben je Boot und Tag von 60,95 €. 6<br />
Diese Ausgaben verteilen sich auf drei Hauptpositionen - Liegeplatz, Gastronomie, Einkauf -<br />
mit etwa 14%/ 32% und 54% bzw. 8,53/ 19,50/ 32,92 €. Unter Berücksichtigung dieser Verwendungsstruktur<br />
wird die direkte Wertschöpfung (Löhne/ Gehälter, Gewinne) auf 30% <strong>der</strong><br />
Ausgaben geschätzt. Somit ergibt sich eine mittlere direkte Wertschöpfung je Person und<br />
Tag von 7,95 € bzw. je Boot und Tag von 18,28 €.<br />
Damit entsteht bei z.B. 10.000 Bootsübernachtungen von Gastliegern pro Jahr eine direkte<br />
Wertschöpfung von rund 182.800 €.<br />
In dieser Wertschöpfung sind direkte Einkommen im Hafen von 3,25 € je Bootsübernachtung<br />
enthalten. Dieses Einkommen wird jedoch hier nicht mit diesem St<strong>an</strong>dardsatz ermittelt, son<strong>der</strong>n<br />
mit den Lohn-/ Gehaltskosten des neuen Hafens. Bei Ausklammerung dieser Wertschöpfungskomponente<br />
verbleiben rd. 15 € je Bootsübernachtung <strong>an</strong> übriger Wertschöpfung<br />
(aus Ausgaben <strong>der</strong> Bootsbesatzung <strong>für</strong> Einkäufe und Gastronomie).<br />
4.3 Erhöhung <strong>der</strong> Attraktivität <strong>der</strong> Ostseeküste <strong>für</strong> den gesamten Tourismus<br />
aufgrund <strong>der</strong> Weiterentwicklung des Segelsports<br />
<strong>Sportboothäfen</strong> sind in vielen Orten ein Anziehungspunkt z.B. <strong>für</strong> Badetouristen, die sich von<br />
<strong>der</strong> optischen Attraktivität von Segelbooten und <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Atmosphäre dieser Häfen<br />
<strong>an</strong>gezogen fühlen. Diese Besucher nehmen häufig neben den Seglern das Gastronomie-<br />
und Einzelh<strong>an</strong>dels<strong>an</strong>gebot in den Häfen in Anspruch und sorgen damit <strong>für</strong> zusätzliche Umsätze.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e in den Boddengewässern tragen die <strong>Sportboothäfen</strong> auch dazu bei, die<br />
<strong>der</strong> Außenküste abgew<strong>an</strong>dten Orte und die Ortsteile von Seebä<strong>der</strong>n, die über keine Badestrände,<br />
Seepromenaden u.ä. Attraktionen verfügen, touristisch zu beleben (z.B. auf Fischl<strong>an</strong>d-Darß-Zingst<br />
und auf Usedom).<br />
Segelregatten mit überregionaler Bedeutung tragen in erheblichem Umf<strong>an</strong>g zum Image einer<br />
Fremdenverkehrsregion bei und üben damit indirekt eine Anreizwirkung auf den allgemeinen<br />
Tourismus aus. Dies gilt nicht nur <strong>für</strong> den Urlaubs- und Erholungstourismus, son<strong>der</strong>n auch<br />
<strong>für</strong> den Tagungs- und Kongresstourismus. Die hierdurch erzielbaren Umsätze und Wertschöpfungseffekte<br />
können gegenüber den direkten Effekten (Ausgaben <strong>der</strong> Wassersportler)<br />
durchaus bedeutend sein.<br />
4.4 Steigerung <strong>der</strong> Attraktivität des St<strong>an</strong>dorts "Ostseeküste" <strong>für</strong> Industrie und<br />
Gewerbe<br />
Unter den Faktoren <strong>für</strong> die St<strong>an</strong>dortwahl neuer Betriebe - soweit diese eine überregionale<br />
Nachfrage bedienen und insoweit nicht regional gebunden sind - gewinnen die sog. "wei-<br />
6 Vgl. dwif, Wirtschaftsch<strong>an</strong>cen des maritimen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, 2000. Aktualisiert von<br />
PLANCO auf das Jahr 2004 entspr. <strong>der</strong> durchschnittlichen Preissteigerungsrate. Das Gutachten wird vom<br />
Wirtschaftsministerium M-V herausgegeben.