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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

- Einstellung zur Windkraft (je positiver das Image der Windkraft, desto höher ist auch die<br />

Akzeptanz bei den Urlaubsgästen).<br />

Grenzwerte für die genannten Faktoren lassen sich auf Grundlage der Untersuchung allerdings nicht<br />

benennen. Der Vergleich <strong>von</strong> Standorten mit unterschiedlicher Dichte <strong>von</strong> Windkraftanlagen ergab<br />

keine Anhaltspunkte dafür, dass in einem der Orte bereits ein kritischer Wert erreicht worden wäre.<br />

Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keinen solchen Grenzwert gibt. Zudem wird ein denkbarer Grenzwert<br />

nicht statisch sein, sondern wird sich z.B. mit der Einstellung der Gäste zur Windkraft über die<br />

Zeit in die eine wie in die andere Richtung verändern können.<br />

Der kritische Grenzwert hängt <strong>von</strong> der Ausprägung zweier Dimensionen ab, die sich wechselseitig<br />

beeinflussen:<br />

- Die negative emotionale Wirkung <strong>von</strong> Windkraftanlagen als Landschaftsbestandteil.<br />

- Die überwiegend positive kognitive Bewertung der Windenergienutzung.<br />

+ _<br />

Kognitiv<br />

Abb. 3: Wechselwirkung der Dimensionen<br />

Emotional<br />

Resultat<br />

Gerade für die emotionale Seite spielt das Verhalten der Gastgeber eine nicht zu unterschätzende Rolle.<br />

Engagierte Proteste gegen befürchtete Störungen durch Windkraftanlagen können ggf. als eine Art<br />

selbsterfüllende Prophezeiung über die Beeinflussung der Gästeeinstellung zur Windkraft deren Toleranz<br />

gegenüber den Windmühlen verringern und damit den Grenzwert senken. Eine offensive, positive<br />

Haltung gegenüber der Windkraft im Urlaubsort, z.B. begleitet durch touristisches Marketing mit der<br />

„Attraktion Windpark“, dürfte dagegen die Wahrnehmung <strong>von</strong> Windkraftanlagen bei den Gästen eher<br />

positiv beeinflussen und möglicherweise sogar einen werblichen Vorteil gegenüber anderen Standorten<br />

mit sich bringen.<br />

Im Rahmen der Studie wurde die Wirkung <strong>von</strong> Windkraftanlagen auf Urlaubsgäste zudem mit der<br />

Wirkung anderer anthropogener Landschaftsbestandteile ins Verhältnis gesetzt. Es zeigt sich, dass<br />

Windkraftanlagen trotz ihrer optischen Auffälligkeit relativ selten als störend empfunden werden,<br />

während Landschaftsbildveränderungen mit schlechterem Image (wie Mülldeponien, Kraftwerke,<br />

Hochhäuser oder Autobahnen) deutlich häufiger als negative Beeinträchtigung wahrgenommen werden.<br />

Für den Sonderbereich Off-Shore schließlich konnte eine Abhängigkeit zwischen der Gästetoleranz<br />

gegenüber Windkraftanlagen und dem Abstand der Anlagen zu touristisch genutzten Stränden beobachtet<br />

werden. Die in der Gruppendiskussion simulierte Entfernung <strong>von</strong> 15 Kilometern scheint für<br />

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