Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />
"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />
die Wellenauflauf- und Wellenüberlaufströmung als Randbedingung für die Erosion und Infiltration<br />
des auf- und überlaufenden Wassers in die Deichabdeckung auf der Grundlage der experimentellen<br />
und theoretischen Untersuchungen <strong>von</strong> Schüttrumpf (2001) beschrieben werden.<br />
Eine auf einen Deich zulaufende Welle bricht auf der Deichaußenböschung als Schwall-, Sturz- oder<br />
Reflexionsbrecher. Die gebrochene Welle erzeugt einen instationären Auflaufschwall, der auf der<br />
Deichaußenböschung aufläuft. Der Auflaufschwall nimmt mit zunehmender Wellenauflauflänge bis<br />
auf Null zur maximalen Wellenauflaufhöhe ab. Der Auflaufschwall belastet die Deichaußenböschung<br />
zwischen Auftreffpunkt der brechenden Welle und maximaler Wellenauflaufhöhe. Diese Belastung<br />
kann durch die instationären Schichtdicken und Strömungsgeschwindigkeiten des Auflaufschwalls<br />
beschrieben werden. Ansätze zur Ermittlung dieser instationären Schichtdicken und Strömungsgeschwindigkeiten<br />
sind in Abb. 5 für Schwall-, Sturz- und Reflexionsbrecher zu finden.<br />
Ist die Kronenhöhe niedriger als die maximale Wellenauflaufhöhe, so kommt es zum Wellenüberlauf<br />
und Wasser läuft über die Deichkrone auf die Deichbinnenböschung. Der Auflaufschwall trennt sich<br />
in zwei Strömungsfelder. Das Wasser, das beim Wellenauflauf diesen Punkt überschreitet, fließt überwiegend<br />
als Wellenüberlauf auf Deichkrone und Deichbinnenböschung ab. Das im Wellenauflauf<br />
verbleibende Wasser fließt als Wellenablauf zurück. Visuell kann auch beobachtet werden, dass eine<br />
geringe Wassermenge <strong>von</strong> der Deichkrone zurück auf die Deichaußenböschung fließt. Auf der Deichkrone<br />
nehmen die Schichtdicken und Überlaufgeschwindigkeiten vom seeseitigen zum landseitigen<br />
Ende der Deichkrone ab. Die Abnahme der Schichtdicke hängt mit der Deformation des Überlaufschwalls<br />
auf der Deichkrone zusammen. Während am seeseitigen Ende der Deichkrone ein Teil des<br />
Wassers wieder auf der Deichaußenböschung abläuft, fließt der verbleibende Teil als Wellenüberlauf<br />
über die Deichkrone. Die Schichtdicke der Überlaufzunge wird auf der Deichkrone immer dünner, da<br />
es sich um keine stationäre Strömung handelt, sondern um ein begrenztes Wasservolumen, das über<br />
die Deichkrone läuft und sich dabei auseinanderzieht. Eine Analogie zur Dammbruchwelle verdeutlicht<br />
diesen Vorgang. Auch die Stärke der Front der Dammbruchwelle nimmt mit zunehmender Entfernung<br />
zur Bruchstelle ab. Daher ist die Schichtdicke am seeseitigen Ende der Deichkrone höher als<br />
am landseitigen Ende der Deichkrone. Die Überlaufgeschwindigkeiten nehmen auf der Deichkrone<br />
infolge Sohlreibung ab. Einflussfaktoren auf die Evolution der Schichtdicken und Überlaufgeschwindigkeiten<br />
auf der Deichkrone sind somit die Breite der Deichkrone und die Rauheit der Deichkrone.<br />
Eine theoretische Herleitung der Überlaufgeschwindigkeiten und Schichtdicken auf der Deichkrone<br />
und deren experimentelle Verifikation sind bei Schüttrumpf (2001) bzw. in Abb. 5 dargestellt.<br />
Am landseitigen Ende der Deichkrone läuft der Überlaufschwall auf die Deichbinnenböschung. Auf<br />
der Deichbinnenböschung wird die Überlaufströmung durch die Gravitation beschleunigt. Der Beschleunigung<br />
der Überlaufströmung wirkt die Bodenreibung entgegen, so dass Überlaufgeschwindigkeiten<br />
und Schichtdicken sich asymptotisch Grenzwerten nähern. Aufgrund des Erhaltungssatzes der<br />
Masse nehmen die Überlaufgeschwindigkeiten auf der Deichbinnenböschung zu und die Schichtdicken<br />
mit zunehmender Entfernung <strong>von</strong> der Deichkrone ab. Ein weiterer Einflussfaktor auf die Überlaufströmung<br />
auf der Deichbinnenböschung ist die Neigung der Deichbinnenböschung. In Abb. 3 ist<br />
dargestellt, dass die Überlaufgeschwindigkeiten auf der Deichbinnenböschung mit zunehmender Neigung<br />
zu- und die Schichtdicken mit zunehmender Neigung abnehmen. Dies bedeutet weiterhin, dass<br />
die Infiltration am oberen Ende der Deichbinnenböschung größer als am unteren Ende der Deichbinnenböschung<br />
ist, während die Erosion mit zunehmender Entfernung <strong>von</strong> der Deichkrone zunimmt.<br />
Dies steht in guter Übereinstimmung mit den Schadensanalysen, die eine Initiation des Deichversagens<br />
am oberen Ende der Deichbinnenböschung als Rasenabsetzen zeigen. Theoretisch wurde die<br />
Überlaufströmung auf der Deichbinnenböschung durch Schüttrumpf (2001) hergeleitet sowie experimentell<br />
verifiziert und durch Van Gent (2002) experimentell bestätigt.<br />
Der Einfluss des Parameter Neigung der Binnenböschung (1:m) auf die Geschwindigkeiten und<br />
Schichtdicken des Wellenüberlaufs sind in Abb. 3 beispielhaft dargestellt. Sind die Wellenparameter<br />
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