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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Abb. 4: Statistische Auswertung des HThw Original-Datensatzes des Pegels Cuxhaven<br />

Ein wesentlicher Nachteil bei der statistischen Analyse mit klassischen hydrologischen Verteilungsfunktionen<br />

liegt darin, dass das Hinzufügen nur eines Extremwertes die statistischen Ergebnisse erheblich<br />

beeinflussen kann. Um die Frage zu beantworten, ob auch das entwickelte Verfahren ProMUSE<br />

diese Eigenschaft besitzt, ist der vom BSH modellierte Wasserstand <strong>von</strong> 730 cmNN an die HThw-<br />

Zeitreihe angefügt worden. In Abb. 5 sind die Ergebnisse dieser Auswertung dargestellt. Bei der statistische<br />

Analyse werden den Daten zunächst empirische Wahrscheinlichkeiten zugeordnet. Diese Wahrscheinlichkeiten<br />

sind Schätzungen aus einer Stichprobe und können nur gering beeinflusst werden. Es<br />

ist zu erkennen, dass die beiden „klassischen“ Verteilungsfunktionen (gestrichelte Linien) ihren Funktionsverlauf<br />

signifikant ändern und deutlich andere Werte liefern, als in der ersten Auswertung. Die<br />

ProMUSE-Funktion liefert für das 10.000-jährliche Ereignis einen ca. 20 cm erhöhten Wasserstand,<br />

reagiert jedoch nicht annähernd so stark auf die Modifikation der Zeitreihe, wie die anderen Verteilungsfunktionen.<br />

Eine weitere Frage besteht darin, ob es auch aus statistischer Sicht möglich ist, dass ein derart extremer<br />

Wasserstand <strong>von</strong> über 7 m erreicht werden kann. Um diese Frage zu beantworten, können Monte-<br />

Carlo-Simulationen verwendet werden, mit deren Hilfe eine Vielzahl <strong>von</strong> Zeitreihen, angepasst auf die<br />

Struktur der beobachteten Daten, simuliert werden können. Eine dieser simulierten Zeitreihen ist in<br />

Abb. 6 dargestellt. Aus diesen Analysen geht hervor, dass es auch aus statistischer Sicht möglich ist,<br />

dass ein sehr hoher Extremwert als „Einzelwert“ in einer Zeitreihe auftreten kann und damit die natürliche<br />

Variabilität einer Zeitreihe oft größer ist, als durch Anschauung der beobachteten Daten vermutet<br />

werden kann.<br />

Die vorgestellten Verfahren und Ergebnisse zur statistischen Einordnung <strong>von</strong> extremen Sturmfluten<br />

mit sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten müssen noch weiterentwickelt und verifiziert werden.<br />

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