Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />
"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />
dern. Die angenommenen Vertiefungen erhöhen also tendenziell die Klimasensitivität der Region;<br />
allerdings nur in einem, bezogen auf die hier anzuwendende Tiefenschärfe, relativ geringem Maß. Im<br />
Szenario Verflachung verändern sich die mittleren Hoch- und Niedrigwasser dagegen deutlich. Ohne<br />
Klimaszenario steigt das mittlere Niedrigwasser in Bremen um ca. 1,60 m an; das mittlere Hochwasser<br />
sinkt um ca. 40 cm, so dass sich der mittlere Tidehub in Bremen <strong>von</strong> ca. 4 m auf ca. 2 m halbiert. Mit<br />
Klimaszenarios laufen in Bremen das mittlere Hochwasser ca. 0,4 m (gegen 0,7 m ohne Verflachung)<br />
und das mittlere Niedrigwasser ca. 1,9 m höher auf als im Status quo. Die angenommene Verflachung<br />
würde die Klimasensitivität der Region bezüglich der Sturmflutgefährdung also etwas senken, allerdings<br />
auch nur in einem relativ geringen Ausmaß.<br />
Die Ergebnisse zeigen insgesamt, dass die definierten Zukunftsbilder die Sensitivität der Region gegenüber<br />
einem Klimawandel z. T. deutlich, über wiegend aber eher schwach, verändern können. Dabei<br />
kann diese Sensitivität sich je nach Zukunftsbild sowohl reduzieren als auch erhöhen. Unter dem Gesichtpunkt<br />
der langfristigen Vorsorge sollten deshalb bei zukünftigen raumbedeutsamen Planungen<br />
und bei der Formulierung <strong>von</strong> Förder- und Entwicklungsprogrammen immer auch die Konsequenzen<br />
für die Klimasensitivität des Raumes bzw. bestimmter Parameter analysiert werden.<br />
4 Fazit<br />
Die Ergebnisse <strong>von</strong> KLIMU haben insgesamt plausibel gemacht, dass die Folgen des betrachteten<br />
Klimaszenarios für die Unterweserregion aufgrund der hohen Adaptionskapazität insgesamt bewältigbar<br />
sein werden (SCHIRMER/SCHUCHARDT 2005). Ein ähnliches Ergebnis liegt auch für die Insel<br />
Sylt vor (DASCHKEIT/SCHOTTES 2003), während z.B. für das Land Brandenburg besonders bzgl.<br />
der Auswirkungen auf die Landwirtschaft die Folgen des Klimawandels nur eingeschränkt bewältigbar<br />
erscheinen (GERSTENGARBE et al. 2003).<br />
Es ist vor diesem Hintergrund also sowohl <strong>von</strong> Bedeutung, durch regionale Studien zur Anpassungskapazität<br />
an den Klimawandel vorsorgend regional differenziertes Orientierungswissen zu erarbeiten,<br />
als auch die Ergebnisse in regionalen Diskursen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels breit<br />
zu kommunizieren.<br />
Von besonderer Bedeutung ist es vor diesem Hintergrund, zukünftige Planungen auf ihre „Klimasensitivität“<br />
hin zu betrachten, um die Anpassungskapazität der Region wenn möglich nicht zu reduzieren,<br />
sondern zu vergrößern. Dazu könnte mittelfristig (z.B. im Rahmen der Raumordnung) ein regionales<br />
differenziertes Risikomanagement der Folgen <strong>von</strong> Klimaänderung sinnvoll werden, welches in ein an<br />
Nachhaltigkeit orientiertes Integriertes Küstenzonenmanagement einzubetten ist.<br />
5 Literatur<br />
BAHRENBERG, G.: Die Region Unterweser - Flächennutzung und Entwicklungsperspektiven im<br />
Zeichen des Klimawandels. Universität Bremen, Institut für Geographie, Materialien und Manuskripte<br />
Heft 26, 2000, S. 1-88.<br />
BAHRENBERG, G./ KÖNIG, G.: Sozialräumliche Wirkungen eines Klimawandels im Unterwesergebiet<br />
- eine qualitative Analyse. In: SCHUCHARDT, B./ SCHIRMER, M. (Hrsg.): Klimawandel<br />
und Küste: die Zukunft der Unterweserregion, Heidelberg, 2005, S. 189-207.<br />
BERKHOUT, F./ HERTIN, J./ GANN, D. M.: Learning to adapt: organisational adaptation to climate<br />
change impact. Tyndall Centre Working Paper 47, 2004, S. 1-21.<br />
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