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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Änderungen und ihre Auswirkungen wurden im Verbundprojekt KRIM ebenfalls untersucht, werden<br />

hier aber nur kurz angeschnitten.<br />

Die Bedeutung der Außensände, Wattflächen und Vorländer im Wattenmeer für den Küstenschutz<br />

liegt in ihrer seegangs- und strömungsdämpfenden Wirkung, wodurch die hydrodynamische Belastung<br />

der Landesschutzdeiche reduziert wird. Der <strong>von</strong> der Nordsee einlaufende Seegang verliert einen Teil<br />

seiner Energie und erreicht die Deiche mit reduzierter Wellenhöhe. Im Klimaszenario ist das Wattenmeer<br />

durch seine höhere und länger andauernde Überflutung intensiver veränderten Bodenschubspannungen<br />

ausgesetzt, so daß dort morphologische Änderungen zu erwarten sind. Aufgrund der höheren<br />

Wasserstände über dem Watt kann der Seegang im Klimaszenario weiter Richtung Küste durchgreifen<br />

und höherer Seegang kann sowohl das Sediment im Watt destabilisieren als auch zu vermehrtem<br />

Wellenauflauf an den Deichen führen. Durch vermehrtes Auftreten höherer Wasserstände (Abb. 5)<br />

können diese Situationen zunehmen.<br />

Die Größe des Tideprismas eines Watteinzugsgebietes im Verhältnis zum Seegatquerschnitt ist für<br />

seine morphologische Stabilität <strong>von</strong> Bedeutung (u.a. Ferk, 1995; Hofstede, 1999). Die Tideprismen<br />

der drei untersuchten Watteinzugsgebiete nehmen im Klimaszenario mit modifizierter Topographie<br />

weniger zu und ihre Seegatquerschnitte sind größer als im Klimaszenario mit unveränderter Topographie.<br />

Wird angenommen, daß die Watteinzugsgebiete im Status quo morphologisch stabil sind, wären<br />

sie im Klimaszenario mit modifizierter Topographie morphologisch stabiler als im Klimaszenario mit<br />

Status quo-Topographie.<br />

DANKSAGUNG: Die Autoren danken dem Deutschen Wetterdienst, dem Bundesamt für Seeschifffahrt<br />

und Hydrographie, der Bundesanstalt für Wasserbau und dem Wasser- und Schifffahrtsamt<br />

Bremerhaven für die Überlassung zahlreicher Datensätze. Hilfreiche Diskussionen wurden mit H.<br />

Kapitza und W. Puls geführt. Diese Untersuchung wurde durch das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 01LD0022).<br />

6 Literatur<br />

BUND: Das Weserästuar im Spannungsfeld zwischen Natur und Küstenschutz. In: Bremer Beiträge<br />

für Naturkunde und Naturschutz, Heft 2, 1996, S. 1-96.<br />

CASULLI, .V./STELLING, G. S.: Numerical simulation of 3D quasi-hydrostatic, free surface flows.<br />

In: J. Hydraulic Engineering, Vol. 124, 1998, S. 678-686.<br />

ELSNER, A./MAI, S./ZIMMERMANN, C.: Risikoanalyse – ein Element des<br />

Küstenzonenmanagements. In: SCHERNEWSKI, G./DOLCH, T.: Geographie der Meere und<br />

Küsten, Coastline Reports, Heft 1, 2004, S. 137-148.<br />

FERK, U.: Folgen eines beschleunigten Meeresspiegelanstiegs für die Wattgebiete der<br />

niedersächsischen Nordseeküste. In: Die Küste, Heft 57, 1995, S. 135-156.<br />

GRABEMANN; H.-J./GRABEMANN, I./HERBERS, D./MÜLLER, A.: Effects of a specific climate<br />

scenario on the hydrography and transport of conservative substances in the Weser estuary,<br />

Germany: a case study. In: Climate Research, Vol. 18, 2001, S. 77-87.<br />

GRABEMANN; H.-J./GRABEMANN, I./MÜLLER, A.: Die Auswirkungen eines Klimawandels auf<br />

Hydrographie und Gewässergüte der Unterweser. In: SCHUCHARDT, B./SCHIRMER, M.:<br />

Klimawandel und Küste – Die Zukunft der Unterweserregion, Springer, 2004, S. 59-78.<br />

HOFSTEDE, J.: Das Wattenmeer – Struktur, Funktion und künftige Stabilität. In: Jahrbuch der<br />

Marburger Geographischen Gesellschaft e.V., 1999, S. 246-253.<br />

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