Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...
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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />
"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />
schiedlich für die verschiedenen hier skizzierten Varianten, in der Bevölkerung aufgrund der historischen<br />
Erfahrungen („Trutz blanke Hans“) hoch ist (KÖNIG et al. 2002).<br />
3.3 Analyse der zukünftigen Adaptionskapazität<br />
Auch ohne Klimawandel hat sich die Gesellschaft in der Vergangenheit und wird sich auch in Zukunft<br />
stetig verändern. Der zukünftige Klimawandel wird also auf eine Gesellschaft treffen, die gegenüber<br />
der heutigen in einem nicht prognostizierbaren Ausmaß verändert sein wird. Um diesen Zusammenhang<br />
zumindest beispielhaft zu bearbeiten, haben wir in KLIMU aus der unendlichen Vielzahl möglicher<br />
zukünftiger Veränderungen in der Region Unterweser, die unabhängig <strong>von</strong> einer Klimaänderung<br />
eintreten könnten, einige uns im Projekt-Zusammenhang besonders wesentlich erscheinende Aspekte<br />
ausgewählt, die schlaglichtartig mögliche Veränderungen der Klimasensitivität der Region beurteilen<br />
helfen sollten. Diese <strong>von</strong> uns als Zukunftsbilder bezeichneten Szenarien (s. SCHUCHARDT et al.<br />
2005) fokussieren auf ausgewählte Schnittstellen zwischen den Systemen Gesellschaft und Naturraum<br />
und versuchen jeweils die Flanken (Spannweite) möglicher Entwicklungen zu bezeichnen. Im Vordergrund<br />
stand dabei die Frage, wie solche Entwicklungen die Sensitivität des Gesamtsystems gegenüber<br />
einer Klimaänderung bzw. die Adaptationskapazität verändern würden.<br />
Zukunftsbilder landwirtschaftliche Nutzung<br />
Es wurden sowohl eine moderate Intensivierung als auch eine moderate Extensivierung der derzeitigen<br />
landwirtschaftlichen Nutzung in ihren Konsequenzen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass das Zukunftsbild<br />
„Fortschreitende Intensivierung“ tendenziell die Klimasensitivität der Region erhöhen würde,<br />
da sich die Oberflächenabflüsse (geringfügig) erhöhen würden und damit die klimabedingt erhöhten<br />
zu pumpenden Wassermengen weiter steigen würden. Zudem wären die dann dominierenden Biotoptypen<br />
Acker und Intensivgrünland empfindlicher gegenüber sich verändernden Standortbedingungen.<br />
Das Zukunftsbild „Extensivierung“ würde dagegen tendenziell zu einer Reduzierung der Empfindlichkeit<br />
gegenüber einer Klimaänderung führen, da sich der Wasseranfall reduzieren würde und<br />
der Biotoptyp mesophiles Grünland toleranter gegenüber sich ändernden Standortbedingungen wäre.<br />
Zukunftsbilder Seeverkehr Unterweser<br />
Die denkbaren langfristigen Entwicklungen der Nutzung der Unterweser als Schifffahrtsstraße haben<br />
zwei Flanken: zum einen ist aufgrund der erwarteten starken Zuwächse im See- und Küstenverkehr<br />
eine Sicherung bzw. ein weiterer Ausbau vorstellbar (Szenario Vertiefung). Zum anderen ist (deutlich<br />
weniger wahrscheinlich) eine verstärkte Fortsetzung des aktuellen Trends einer immer stärkeren Verlagerung<br />
des Seeverkehrs <strong>von</strong> Bremen nach Bremerhaven denkbar, bis hin zur Aufgabe der stadtbremischen<br />
Häfen als Seehäfen (BAHRENBERG 2001). Dies könnte dazu führen, dass die Fahrwassertiefen<br />
in der Unterweser wieder verringert werden, wie in BUND (1996) vorgeschlagen (Szenario<br />
Verflachung).<br />
Als Ausbau-Szenario haben wir folgende Tiefen für die Analyse zugrunde gelegt: seewärts Bremerhaven<br />
<strong>von</strong> 14,5 auf 16,5 m und zwischen Brake und Bremerhaven <strong>von</strong> 9 auf 11 m unter SKN. Für das<br />
Verflachungs-Szenario sind wir für die Außenweser ebenfalls <strong>von</strong> einer Vertiefung <strong>von</strong> 14,5 auf 16,5<br />
m ausgegangen; für den Abschnitt Brake – Bremerhaven <strong>von</strong> einer Verflachung <strong>von</strong> 9 auf 6 m und für<br />
den Abschnitt Brake – Bremen <strong>von</strong> 9 auf 4 m unter SKN.<br />
Die Simulationen haben gezeigt, dass sich die mittleren Hoch- und Niedrigwasser im Zukunftsbild<br />
Vertiefung sowohl ohne als auch mit Klimaveränderung jeweils „nur“ um wenige Zentimeter verän-<br />
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