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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Die im Übergangsbereich zur Deutschen Bucht in das Ästuarmodell einzusteuernden Wasserstände<br />

müssen mit einem übergeordneten Modell berechnet oder auch allein durch inverse Simulation bestimmt<br />

werden. Während das Elbeästuar für sich allein mathematisch simuliert und analysiert werden<br />

kann, ist dieses für das Weserästuar nicht möglich, da periodische verdriftende Wassermengen <strong>von</strong> ca.<br />

60 Mio. m 3 je Tideperiode bereits bei normalen Tideverhältnissen über den Wattrücken "Der Hohe<br />

Weg" <strong>von</strong> der Jade in die Außenweser gelangen können, um hier den Ebbestrom in der Außenweser<br />

zu intensivieren.<br />

4.3 Untersuchungskonzeptionen für die Bearbeitung der Hochwassertestate<br />

Für das Elbeästuar muss <strong>von</strong> der Bemessungssturmflut 2085A ausgegangen werden, die bereits im<br />

Jahre 1988 <strong>von</strong> einer Länderarbeitsgruppe festgelegt wurde. Diese ist definiert durch<br />

• einen Wasserstandsverlauf am Pegel Cuxhaven, der vergleichbar ist zur extremen Sturmflut<br />

vom 3. Jan. 1976, jedoch mit einem um 0,5 m erhöhtem Windstau,<br />

• einem Oberwasserzufluss <strong>von</strong> 2200 m 3 /s (entsprechend 2 /3 HHQ) und<br />

• eine Windentwicklung über der Elbe, die vergleichbar ist zum 3. Jan. 1976, jedoch mit einer<br />

um 10 % erhöhten Windgeschwindigkeit.<br />

Zusätzlich zu dieser Bemessungssturmflut wurden ergänzende Oberwasserszenarien als sogenannte<br />

Systemstudien simuliert. Hierfür wurden konstante Oberwasserzuflüsse <strong>von</strong> 3000 m 3 /s, 4000 m 3 /s,<br />

5000 m 3 /s, 6000 m 3 /s vorgegeben.<br />

Für die Außen- und Unterweser wurde noch keine Bemessungssturmflut festgelegt. Nach den Pegelaufzeichnungen<br />

führte die Sturmflut vom 17. Februar 1962 zum bisher höchsten Wasserstand<br />

(HHThw) am Pegel Bremerhaven. Der Höchstwasserstand der Sturmflut vom 3. Januar 1976 ist der<br />

zweithöchste dort beobachtete Wert; er lag nur 18 cm darunter. Hinsichtlich der Wasserstände in der<br />

Außenweser sind die beiden Sturmfluten also etwa gleichwertig. Da die benötigten zeitlich und räumlich<br />

hinreichend aufgelösten Windfelder für die Sturmflut vom Januar 1976 zur Verfügung stehen,<br />

wurden die Simulationen auf dieser Grundlage durchgeführt. Weiter stromauf hängen die Wasserstände<br />

zunehmend <strong>von</strong> der Oberwassermenge ab. Diese wurde wie bei den Elbeuntersuchungen systematisch<br />

variiert, um auch die Wirkung erhöhter Oberwassermengen analysieren zu können. Zunächst<br />

wurde 60 % des HHQ (= 2100 m 3 /s ) berücksichtigt. Eine weitere Simulation wurde mit der verdoppelten<br />

Oberwassermenge <strong>von</strong> 4200 m 3 /s (dem Bemessungsabfluss für die Staustufe Bremen einschl.<br />

Überlaufschwelle) durchgeführt. Als Vergleichsgrundlage wurde auch eine Simulation ohne Oberwasserzufluss<br />

durchgeführt.<br />

4.4 Untersuchungsergebnisse<br />

Im Elbeästuar spielt der Oberwassereinfluss im Bereich des Medemgrundes bei km 715 kaum noch<br />

eine Rolle. Für alle simulierten Oberwassermengen treten Scheitelwasserstände über 7 m NN erst<br />

stromauf <strong>von</strong> km 655 im Bereich der Schwingemündung auf. Oberhalb des Hamburger Hafens hat die<br />

Oberwassermenge einen dominierenden Einfluss auf die Scheitelwasserstände.<br />

Die Auswertung der Differenzen der Sturmflutscheitelwasserstände zwischen dem simulierten Referenzzustand<br />

und den simulierten Ausbauzuständen, (die als ausbaubedingte Änderungen interpretiert<br />

werden) sind für alle untersuchten Oberwasserszenarien zwischen Hamburg St. Pauli und Cuxhaven<br />

kleiner als 1 cm. Für einzelne Oberwasserszenarien werden die Scheitelwasserstände oberhalb <strong>von</strong> St.<br />

Pauli nach dem Ausbau infolge Zunahme der Abflussleistung bis zu 1 cm abnehmen. Für den noch<br />

<strong>von</strong> der Sturmflut beeinflussten Elbeabschnitt oberhalb <strong>von</strong> Geesthacht ergab sich aus der Analyse,<br />

dass die Sturmflutwasserstände auch ausbaubedingt um bis zu 1 cm abnehmen können. Für das Oberwasser<br />

der Bemessungssturmflut (2200 m 3 /s) ergibt sich unterhalb der Staustufe Geesthacht bei<br />

km 595 aber auch ein lokaler Anstieg <strong>von</strong> 2 cm und für das Szenario mit 6000 m 3 /s ein lokaler Anstieg<br />

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