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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

Auswirkungen einer Klimaänderung auf die Hydrodynamik im Jade-<br />

Weser-Gebiet<br />

Summary<br />

Iris Grabemann, Hans-Jürgen Grabemann, Dieter P. Eppel<br />

Institut für Küstenforschung, GKSS Forschungszentrum Geesthacht GmbH<br />

Climate change together with a rise in mean sea level will change the hydrodynamical and<br />

morphological conditions in the coastal area and can increase the impact on today's<br />

coastal defences. For a climate scenario with a mean sea level rise of 0,55 m and an increase<br />

of the tidal range of 0,25 m (derived from IPCC projections) the impact on water<br />

level, water exchange and flooding of the tidal flats was estimated for the Jade-Weserarea<br />

using a circulation model. In the climate scenario the rise in water levels at the seaward<br />

boundaries of the solution domain propagates with mean deviations of some centimetres<br />

into the Jade-Weser area; the changes are smaller in case of the status quotopography<br />

than in case of a modified topography (higher tidal flats, deeper channels).<br />

The inundation of the tidal flats is on average 10 % (status quo-topography) and 3 %<br />

(modified topography) longer. Today's supralittoral will become smaller and waves can<br />

run up closer to the coast. Possible coastal defence measures to locally reduce the impact<br />

on the dikes can be artificial storm surge barriers and polders; the effects of such measures<br />

on the water levels during storms are investigated.<br />

Zusammenfassung<br />

Die heutigen Küstenschutzsysteme werden durch einen Meeresspiegelanstieg als Folge einer<br />

Klimaänderung und den damit verbundenen hydrodynamischen und morphologischen<br />

Veränderungen im Küstenvorfeld veränderten Belastungen ausgesetzt sein. Aus den IPCC<br />

Prognosen wurde ein Klimaszenario abgeleitet, das einen mittleren Meeresspiegelanstieg <strong>von</strong><br />

55icm und eine Tidenhubänderung <strong>von</strong> 25 cm beinhaltet, und seine Auswirkungen auf<br />

Wasserstand, Wasseraustausch und Überflutung der Wattflächen wurden für das Jade-Weser-<br />

Gebiet mit Hilfe eines Zirkulationsmodells abgeschätzt. Im Klimaszenario setzt sich eine<br />

Wasserstandsänderung, die am seeseitigen Rand des Untersuchungs-(Modell-)gebietes vorgegeben<br />

wird, im Mittel mit Änderungen <strong>von</strong> wenigen Zentimetern im Inneren des Gebietes fort; diese<br />

Änderungen sind unter Zugrundelegung der Status quo-Topographie etwas kleiner als bei einer<br />

modifizierten Topographie (höhere Watten, tiefere Rinnen). Die Wattgebiete werden im Mittel um<br />

10 % (Status quo-Topographie) bzw. 3 % (modifizierte Topographie) länger überflutet. Das<br />

heutige Supralitoral wird kleiner, so daß der Seegang höher auflaufen kann. Als mögliche<br />

Küstenschutzanpassungs-maßnahmen zur lokalen Reduzierung der Deichbelastung wurden<br />

hypothetische Sturmflutsperrwerke in Jade und Weserästuar und Sturmflutentlastungspolder im<br />

inneren Weserästuar in ihren Auswirkungen auf den Sturmflutwasserstand untersucht.<br />

1 Einleitung<br />

Küstenschutzaktivitäten an der Nordseeküste lassen sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Wachsende<br />

und neue Niederlassungen sowie eine intensive Landwirtschaft und industrielle und touristische<br />

Nutzung begründeten eine hochentwickelte Küstenschutztechnologie. In Niedersachsen umfaßt die<br />

sturmflutgefährdete und durch Küstenschutzanlagen geschützte Küstenmarsch 13,6 % (6500 km 2 ) der<br />

Fläche. Dort und auf den Inseln leben ca. 1 Mio. Menschen (Peters, 1999). In Schleswig-Holstein sind<br />

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