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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

SGBAL. Zusätzlich zu den drei Meeresspiegelszenarien vom SMHI wurde noch eine Prognose <strong>von</strong><br />

STIGGE (2003) verwendet.<br />

Die Windangaben wurden zunächst in Anlehnung an BÖRNGEN et al. (1999) in 12 Windrichtungsklassen<br />

eingeteilt. Die Werte der vier SMHI-Szenarien wurden <strong>von</strong> den Werten der Kontrollläufe abgezogen,<br />

um die durch Klimaänderung verursachte Differenz zu ermitteln. Diese Differenzen wurden zu<br />

den Winddaten des DWD addiert und damit vier lokale Wind-Szenarien DWD 2100 a-d generiert.<br />

Zusammen mit den Wind-Seegangs-Relationen des SGBAL-Modells wurden daraus die lokalen Szenarien<br />

für die Verteilungen der signifikanten Wellenhöhen und Wellenperioden ermittelt.<br />

Im nächsten Schritt wurde der potentielle Sedimenttransport entlang der Außenküste Usedoms nach<br />

einer Methode <strong>von</strong> WAGNER (1999) berechnet. Aufgrund der Lage der Insel brauchten dabei nur die<br />

6 Windrichtungsklassen 150 o bis 330 o berücksichtigt werden.<br />

Aus dem potentiellen Sedimenttransport wurde der Betrag der Strandlinienverschiebung für jeweils<br />

250 m Strandlänge und 25 Jahre nach STEPHAN & SCHÖNFELDT (1999) geschätzt. Für die Zeitabschnitte<br />

2000 bis 2025 und 2025 bis 2050 wurden dazu die Klimadaten vom DWD verwendet, für die<br />

beiden Zeitabschnitte 2050 bis 2075 und 2075 bis 2100 die errechneten Werte DWD 2100 a-d. Zusätzlich<br />

wurde der Küstenrückgang berücksichtigt, der sich geometrisch aus dem erwarteten Meeresspiegelanstieg<br />

ergibt (STEPHAN & SCHÖNFELDT 1999).<br />

Modell zur Berechnung der Grundwassersituation auf den Polderflächen<br />

Große Flächen im NE der Insel Usedom werden <strong>von</strong> flachgründigen Moorbildungen eingenommen,<br />

die seit dem vergangenen Jahrhundert eingepoldert sind. Um diese Polderflächen auch zukünftig nutzen<br />

zu können, muss der heutige Grundwasserspiegel erhalten bleiben, bzw. bei weiterer Sackung der<br />

Mooroberfläche sogar noch gesenkt werden. Um den Einfluss der Meeresspiegelerhöhung auf die<br />

Höhe des Grundwassers zu berechnen, wurde das Modell MODFLOW verwendet. Die Fragestellung<br />

dabei lautete: Wie viel Grundwasser muss im Jahr 2100 geschöpft werden, um den heutigen Grundwasserstand<br />

halten zu können. Als Beispielfläche diente der Polder zwischen Zinnowitz und der<br />

Krumminer Wiek, der eine Fläche <strong>von</strong> ca. 10 km² aufweist. Eingangsgrößen für die Berechnungen der<br />

Grundwasserneubildung waren jeweils 30% der durch die vier SMHI-Szenarien prognostizierten Niederschläge<br />

(KUNTZE et al. 1994) und die kf-Werte <strong>von</strong> Sand (8,6 m/d) und Torf (6 m/d) (SUCCOW &<br />

JOOSTEN 2001). Als durchschnittliches Niveau des Grundwasserstandes wurde -1 m NN angenommen.<br />

4.2 Ergebnisse<br />

Änderungen der Uferlinien seit 1829<br />

Der Vergleich der Küstenlinien seit 1829 zeigt, dass Usedom sich in drei morphodynamische Bereiche<br />

einteilen lässt: Nordwestusedom vom Peenemünder Haken bis Zempin, Mittelusedom <strong>von</strong> Zempin bis<br />

Heringsdorf und Südostusedom <strong>von</strong> Heringsdorf bis Swinemünde.<br />

Der Vergleich der jährlichen Abrasions- und Akkumulationsraten für die einzelnen Bereiche innerhalb<br />

der drei Zeitabschnitte zeigt unterschiedliches Sedimenttransportverhalten (Abb. 3). Auffällig sind die<br />

hohen Raten im Zeitabschnitt 1829 – 1885. Die geringen Werte nach 1885 sind überwiegend auf Aufspülungen<br />

und Sicherungsmaßnahmen am Streckelsberg zurück zu führen. Der Rückgang der Akkumulations-<br />

und Abrasionsraten vom Zeitabschnitt 2 (1885-1937) zum Zeitabschnitt 3 (1937-1998)<br />

könnte zusätzlich mit Änderungen der Windrichtungen zu erklären sein. STEPHAN & SCHÖNFELDT<br />

(1999) untersuchten die Änderungen der Windrichtungen in den beiden Zeiträumen 1885 bis 1939<br />

und 1940 bis 1984. Dabei wurde festgestellt, dass der Wind aus der Richtung Süden im Zeitraum ab<br />

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