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Gönnert, G., Graßl, H., Kelletat, D., Kunz, H., Probst, B., von Storch, H ...

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GÖNNERT, G./ GRASSL, H./ KELLETAT, D./ KUNZ, H. / PROBST, B./ VON STORCH, H. / SÜNDERMANN, J.<br />

"Klimaänderung und Küstenschutz"<br />

das Sicherheitsmaß <strong>von</strong> 0,5 m erhalten. Daraus ergab sich der im Generalplan Küstenschutz <strong>von</strong> 1986<br />

festgelegte Sicherheitsstandard.<br />

5 Dynamisches Deichsicherheitssystem<br />

5.1 Bewertung des bisherigen Verfahrens<br />

Das oben beschriebene Verfahren hat sich bewährt und war allgemein anerkannt. Dennoch haben sich<br />

im Lauf der Zeit einige Schwachpunkte offenbart:<br />

a. Variationen der Böschungsneigungen können sinnvoll oder erforderlich sein, wenn z.B. ein<br />

breiteres Profil aus erdstatischen oder ein schmaleres Profil wegen begrenzter Baubreite oder<br />

zur Eingriffsminimierung gewählt werden muss. In diesen Fällen bietet es sich an, die Kronenhöhe<br />

entsprechend anzupassen. Da die Bestickhöhe nur in Verbindung mit dem Standardprofil<br />

galt, konnte der direkte Zusammenhang zwischen Böschungsneigungen und Wellenauflauf<br />

jedoch nicht für Variationen des Profils genutzt werden.<br />

b. Da es nur die im Generalplan Küstenschutz festgelegte Sollhöhe gab, konnte die Veränderung<br />

der aktuellen Deichsicherheit durch Meeresspiegelanstieg und Deichsetzungen nicht festgestellt<br />

werden.<br />

c. Auswirkungen eines vom angenommenen Verlauf abweichenden Meeresspiegelanstiegs z.B.<br />

durch Klimafolgen können nicht berücksichtigt werden.<br />

5.2 Entwicklung eines neuen Verfahrens<br />

Für den Generalplan Küstenschutz 2001 ist mit dem nachfolgend beschriebenen dynamischen Deichsicherheitssystem<br />

ein neues flexibleres Verfahren entwickelt worden. Es verbessert nicht nur die Bewertung<br />

und Bemessung <strong>von</strong> Deichen, sondern passt die hydrologischen Grundlagen der zwischenzeitlichen<br />

Entwicklung an. Da der bisherige Sicherheitsstandard sich bewährt hat und bei der betroffenen<br />

Bevölkerung voll akzeptiert ist, wird er prinzipiell beibehalten.<br />

Die Grundideen sind:<br />

• Wahl eines Sicherheitskriteriums, welches mit einem Wert die jeweilige Sicherheit unter Berücksichtigung<br />

<strong>von</strong> angreifenden Kräften und Deichgeometrie angibt.<br />

• Aufteilung des Deichsicherheitsmanagements in die Vorgänge Sicherheitsüberwachung und<br />

Bemessung<br />

5.2.1 Sicherheitskriterium<br />

Ein Deich hat die Aufgabe, Wasser am Eindringen in die geschützte Fläche zu hindern. Er kann in<br />

folgenden Fällen versagen:<br />

• der Deichkörper wird durch Strömungs- und Wellenkräfte zerstört. Dieser Schadensursache<br />

wird durch konstruktive Maßnahmen wie Wahl <strong>von</strong> Material und Böschungsneigungen<br />

sowie durch die Qualität <strong>von</strong> Bau und Unterhaltung begegnet<br />

(„physikalische Sicherheit“).<br />

• Die Sturmfluthöhe übersteigt die Deichkrone so stark, dass überströmendes Wasser<br />

den Deich <strong>von</strong> Innenböschung und Krone zerstört. Dieses Versagenskriterium<br />

wird durch das Bestick, d.h. Höhe und Querschnittsgestaltung bestimmt („Besticksicherheit“).<br />

Ein gewisser Wellenüberlauf gefährdet den Deich nicht. Daher<br />

ist hier die Festlegung eines zulässigen Wertes erforderlich.<br />

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